Leo gestattet Wüstenfüchsen ein Comeback

Spielbericht

(hk). Ein ereignisreiches und spannendes Match entscheidet der TuS Leopoldshöhe knapp mit 2:1 für sich. Sie verpassen es aber leichtfertig, für ein entspanntes Match zu sorgen. Mit diesem Erfolg über den Aufsteiger SV Wüsten klettern sie mit nunmehr 16 Punkten hinauf auf den fünften Rang. Im tierischen Duell rutschen die Wüstenfüchse mit weiterhin zehn Zählern auf die zehnte Position ab. Ein Frühstart im ersten Durchgang bietet die Basis für diesen Heimsieg.

Von Henning Klefisch

Leon-Kilian Wandmacher

Ben Julius Rogalski (13. Min.) und Leon-Kilian Wandmacher (31. Min.) bescheren dem TuS Leopoldshöhe nach etwa einer halben Stunde Spielzeit einen beruhigenden 2:0-Vorsprung. In Anbetracht der vielversprechenden Abschlussaktionen ist eine klarere Führung für die Hausherren keineswegs illusorisch.

Ben Julius Rogalski

Leo-Chef-Trainer Jan Plöger hat „ein Spiel auf ein Tor, mit Chancen ohne Ende“ von seinen Schützlingen beobachtet. Deshalb attestiert Gäste-Trainer Henri Ellerbrok seinem Team zunächst auch, „eine gewisse Zeit“ benötigt zu haben, um in dieser Partie voll und ganz anzukommen. Diese Führung entspricht den Verhältnissen auf dem Spielfeld, analysiert er doch im Gespräch mit Lippe-Kick: „Leopoldshöhe hat uns entsprechend früh vor Probleme gestellt und anfangs wussten wir nicht so recht, was wir gegen deren Dreier-Kette machen sollten.“

Geteilte Meinungen über den Elfmeter-Pfiff

Johannes Schubert

Eine gesunde Kaltschnäuzigkeit zeichnet den SVW in diesem Match aus, denn die erste Abschlussaktion besteht tatsächlich aus dem Elfmeter, der von Spielführer Johannes Schubert in Spielminute 36 gekonnt versenkt wird. Die Meinungen gehen über die Berechtigung etwas auseinander. Für Ellerbrok ist dies eine richtige Entscheidung von Referee Sebastian Diekmann, während Plöger beim Unparteiischen eine vorweihnachtliche Geschenklaune erkannt hat. „Ich denke, wenn wir vier oder fünf Tore in den ersten 45 Minuten machen, kann sich der Gegner nicht beschweren.“ Tut er auch nicht. Deshalb stellt Ellerbrok zuversichtlich fest: „Zur Halbzeit waren wir durch das Ergebnis noch komplett im Spiel, obwohl es der Spielverlauf nicht so erzählt hat.“

„Kriegen es nicht hin, das Spiel zu entscheiden“

Jan Plöger

Nach dem Wiederanpfiff haben die Wüstener sich für die Zwei-Mann-Angriffsvariante entschieden, um mehr Offensivpower zu erzeugen. Diese Maßnahme fruchtet, denn fortan ist es eine ausgeglichene Angelegenheit. Die Gäste verschieben fixer, sind zupackender in den direkten Duellen, sind zugleich wacher, wenn es um das Verhindern der gegnerischen Angriffszüge geht. So echte Torchancen entwickeln sich daraus zunächst allerdings nicht, wobei Henri Ellerbrok via Lippe-Kick anmerkt: „Es liegt ein Tor in der Luft, welches auf beiden Seiten hätte fallen können.“ In der Crunch-Time intensiviert der Aufsteiger beträchtlich das Risikomanagement, möchte alle Hebel in Bewegung setzen, um mit weiten Schlägen das 2:2 zu markieren, was jedoch verpasst wird. Plöger blickt zurück: „In den zweiten 45 Minuten hat Wüsten mehr versucht, aber trotzdem hatten wir die besseren Chancen.“ Das entscheidende Problem, warum der Spannungsbogen bis zum Schlusspfiff so ausgeprägt ist: „Wir kriegen es nicht hin, das Spiel zu entscheiden.“

„Das macht uns Mut für die kommenden Aufgaben“

Henri Ellerbrok

Spürbar pikiert stellt der TuS Leopoldshöhe-Chef-Trainer Jan Plöger fest: „Wir machen es uns mal wieder schwerer, als es war.“ Trotzdem gibt es an der Vergabe der Ausbeute überhaupt nichts zu rütteln: „Ich denke, am Ende ist es ein hochverdienter Sieg, der zu niedrig ausfällt.“ Von der deutlichen Leistungssteigerung seiner Jungs zeigt sich Henri Ellerbrok mehr als angetan, wenn er gegenüber Lippe-Kick lobt: „Insgesamt war die zweite Hälfte das Beste, was wir seit Wochen auf den Platz gebracht haben – das macht uns Mut für die kommenden Aufgaben.“ Trotzdem spart er ebenfalls nicht mit freundlichen Worten für den siegreichen Gastgeber: „Ansonsten ist es ein verdienter Sieg für Leopoldshöhe, die sich jedoch nicht über den Ausgleich hätten beschweren können, da sie genug Möglichkeiten für eine Vorentscheidung liegenlassen haben.“

Fazit: In diesem Spiel ist vieles möglich. Ein höherer Sieg ebenso, wie eine Punkteteilung. Vor allem im zweiten Abschnitt entwickelt sich ein rassiger Vergleich, der weitere Tore verdient gehabt hätte.

Tore:
1:0 Ben Julius Rogalski (13. Min.)
2:0 Leon-Kilian Wandmacher (31. Min.)
2:1 Johannes Schubert (per Elfmeter; 36. Min.)