Leo mit Kantersieg zur Ressourcen-Schonung

Spielbericht

(hk). Was ist das bitteschön für eine Machtdemonstration der gefräßigen blau-weißen Löwen, die dem TSV Schötmar beim 6:0-Heimsieg quasi nicht den Hauch einer Chance lassen. Bereits zur Halbzeitpause ist die Partie beim Spielstand von 4:0 für den TuS Leopoldshöhe klar entschieden.

Von Henning Klefisch

Jan-Moritz Reh

Es sind gerade einmal vier Zeigerumdrehungen vom Spiel-Tacho und der Gastgeber liegt bereits mit 1:0 in Führung. Jan-Moritz Reh ist der Torschütze, profitiert dabei von einer schläfrigen Schötmar-Mannschaft, die wenig Aktivität ausstrahlt. Mit einem platzierten Knaller von der Strafraumgrenze schießt Reh die Löwen in Führung. Auch in den Folgeminuten halten sich die Gäste bei den direkten Duellen dezent zurück, was den Leopoldshöhern reichlich Betätigung ermöglicht. Ab Spielminute zehn findet auch der TSV Schötmar einen Fuß in die Tür, besitzt eine vielversprechende Ausgleichschance, die aber vergeben wird. TSV-Vereins-Boss Ersan Dargecit hat beobachtet: „Nach vorne ging es einigermaßen, aber defensiv hatten wir keinen einzigen positiven Moment.“

„Nur wenige Spieler haben Verantwortung übernommen“

Marvin Mathuse

Stattdessen schlucken sie in der 19. Minute das 0:2. Erneut ist Jan-Moritz Reh mit einem Distanzhammer erfolgreich. Mehr Ballbesitz haben zweifelsfrei die Hausherren, während Schötmar insbesondere im Umschaltspiel so einige Defizite offenbart. Dargecit moniert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Nur wenige Spieler haben Verantwortung übernommen und versucht, irgendwie Fußball zu spielen.“ Marvin Mathuse (33.; 41. Min.) ist mit einem Doppelschlag für die Verdopplung dieses Vorsprungs verantwortlich.

„Hatten vier, fünf hochkarätige Chancen“

Ben Rogalski

In den zweiten 45 Minuten läuft es ähnlich wie in den ersten. Während die Leos die Spiel- und Ballkontrolle haben, sind die Gäste vor allem über Tempogegenstöße aktiv. „Wir haben teilweise den Gegner selbst eingeladen“, schimpft Ersan Dargecit. Überdies die eigene fehlende Abschlussqualität anprangernd: „Allerdings hatten wir über das ganze Spiel schon vier, fünf hochkarätige Chancen, die wir definitiv hätten verwandeln müssen.“ Mehr Eiseskälte beim Torabschluss offenbart in der Schlussphase der TuS Leopoldshöhe, der durch Ben Julius Rogalski (73. Min.) und Paul Valentin Lienekampf (80. Min.) das halbe Dutzend vollmacht.

„Hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können“

Jan Plöger

Eine eindeutige Angelegenheit thematisiert der TuS Leopoldshöhe-Chef-Trainer Jan Plöger an dieser Stelle: „Von Anfang an kam Schötmar heute nicht für Punkte infrage.“ Mit Stolz verweist er darauf: „Wir waren 90 Minuten die bessere Mannschaft und hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können.“ Die Mischung macht es bei den Löwen. Neben fein herauskombinierten Toren sind es ebenfalls ansprechende Weitschuss-Treffer gewesen, die zum Erfolg führen. Ganz bewusst hat Plöger eine Ressourcen-Schonung vorgenommen. In Anbetracht der klaren Überlegenheit und Führung hat er einige personelle Wechsel praktiziert. Immerhin steht doch bereits am kommenden Donnerstag ein wichtiges Pokal-Spiel gegen den Liga-Konkurrenten TSV Kirchheide auf dem Programm.

„Von der Höhe her spiegelt es aber nicht ganz die Wahrheit wider“

Ersan Dargecit

Ersan Dargecit bilanziert schlussendlich im Gespräch mit Lippe-Kick: „Spielerisch geht der Sieg klar an Leopoldshöhe, da wir kaum daran teilgenommen haben.“ Um sodann auf eine Einschränkung hinzuweisen: „Von der Höhe her spiegelt es aber nicht ganz die Wahrheit wider, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen.“ Er veranschaulicht diese Aussage etwas präziser: „Hätten wir unsere Chancen genutzt, dann wäre für uns mehr drin gewesen. Zumal wir die Chancen auch in wichtigen Phasen des Spiels hatten, wo uns ein Treffer noch mal einen extra Motivationsschub gegeben hätte.“ Wer eben in den entscheidenden Minuten die Treffer nicht erzielt, wird letztlich bitterböse bestraft.

Fazit: Die Meinungen divergieren doch entscheidend. Für Plöger hätte der Sieg noch höher ausfallen können, für Dargecit wird sein Team unter Wert geschlagen. Wie so oft im Leben liegt wohl auch hier einmal mehr die Wahrheit in der Mitte.

Tore:
1:0 Jan-Moritz Reh (4. Min.)
2:0 Jan-Moritz Reh (19. Min.)
3:0 Marvin Mathuse (33. Min.)
4:0 Marvin Mathuse (41. Min.
5:0 Ben Julius Rogalski (73. Min.)
6:0 Paul Valentin Lienekampf (80. Min.)