Connect with us

TuS Asemissen II als ein Muster an Effektivität

Spielbericht

(hk). Beim TSV Schötmar ist es die ganze Saison über keine Frage, ob, sondern wann der langersehnte Sprung in die A-Liga gefeiert werden darf. Der TuS Rot-Weiß Grastrup/Retzen mutiert nun bereits zum Aufstiegshelfer, denn durch das 4:4-Remis ist der Vorsprung vor dem ersten Verfolger TuS Asemissen II so gewaltig, dass bereits in der 25. Runde der Aufstieg feststeht. Die 17 Punkte Vorsprung können nicht mehr eingeholt werden.

 

Ihr wollt den Führerschein machen? Eure Fähigkeiten auffrischen? Dann kommt gerne hier vorbei!

 

 

Von Henning Klefisch

 

Direkt zum Start in diese Partie genehmigen sich die Asemisser eine ausgedehnte Tiefschlafphase. Nach Toren von Janis Flügge (2. Min.) und Max Rosenberg (11. Min.) liegen sie zeitig mit 0:2 zurück. Bei einem weiten Zuspiel der Hausherren stehen die gegnerischen Innenverteidiger wie gewünscht gestaffelt. Das entscheidende Manko: Der erste Spieler hat keinen Zugang zum Spielgerät, der Zweite köpft schlampig, sodass Flügge aus sieben Metern Torentfernung mühelos einschiebt. Gerade einmal 180 Sekunden folgend knallt Grastrup/Retzen die Kugel mit viel Karacho an die Torlatte. Es geht weiter aufregend zur Sache, als in der achten Spielminute ein Asemisser Eckball schlecht vom Kontrahenten verteidigt wird. Von der Strafraumgrenze zieht Sven Gabuda beherzt ab, doch sein Knaller geht am rechten Torpfosten denkbar knapp vorbei. Nur wenige Zentimeter fehlen in dieser Szene zum Ausgleichstor.

 

 

Höhere Führung liegt in der Luft

 

Dafür klingelt es weitere drei Minuten später. Erneut stellt sich die Gäste-Verteidigung eher mittelgut an. Nach einem Zögern entwickelt sich ein Pressschlag zwischen zwei Asemissen II-Akteuren. Max Rosenberg gelangt spürbar glücklich an das Spielgerät und bringt aus halbrechter Position aus fünf Metern Torentfernung das gegnerische Netz zum Wackeln. Wenige Augenblicke später wäre sogar der dritte Treffer möglich gewesen, aber der Gastgeber scheitert per Lattenschuss. Die Rot-Weißen sind klar spielbestimmend, drücken dem Gegner ihr Spiel auf. Gäste-Coach Florian Meerkötter verrät die Fehlerpunkte im eigenen Spiel bei Lippe-Kick: „Wir hatten eine katastrophale Zweikampfführung, waren überhaupt nicht wach und präsent.“ Deshalb zeigt er sich sogar ein Stück weit dankbar: „Dementsprechend hätten wir uns ehrlicherweise nicht nach 20 Minuten beschweren dürfen, wenn das Ergebnis höher ausgefallen wäre.“

 

„Es war schmeichelhaft, dass wir geführt haben“

 

 

Robin Radeck

Offenbar benötigen die Blau-Weißen diese Wachmacher, denn fortan senden sie auch erste Lebenszeichen. Vor allem über gewonnene Zweikämpfe tanken sie Selbstbewusstsein und finden einen Zugang in diese Partie. Zudem spielt ihnen der Spielverlauf auch in die Karten. Der erste gelungene Angriffszug führt nach 26 Minuten zum wichtigen 1:2-Anschlusstreffer. Robin Radeck wird hervorragend von Marcel Spitzer in Position gebracht. Gerade einmal 120 Sekunden später fällt bereits der Ausgleichstreffer. Was für ein unfassbar schöner Spielzug. Über acht Stationen wird die Kugel direkt gespielt. Letztlich bedient Jonas Epp per Querpass Marcel Spitzer (Bild rechts), der problemlos in den leeren Kasten einschiebt. Es soll noch besser kommen für die Meerkötter-Männer, die nach 34 Minuten sogar die Partie drehen. Nun bedient Spitzer Stefan Berg, der alleine auf Grastrup/Retzen-Keeper Tim Niklas Krüger zuläuft, dann trifft. In nur zehn zugegeben bärenstarken Minuten dreht der anfangs so schwache TuS Asemissen II diese Partie, „mit einer gnadenlosen Effizienz“, wie Meerkötter im Gespräch mit Lippe-Kick prächtig gelaunt registriert. Allerdings gehört ebenso zur ganzen Wahrheit, dass Grastrup/Retzen wenige Momente vor dem 2:3 einen Lattenknaller verbucht. Florian Meerkötter gibt es in einer schonungslosen Offenheit zu: „Wenn man ehrlich ist, war es eher schmeichelhaft, dass wir geführt haben.“

 

Grastrup/Retzen dreht die Partie

 

 

Marvin Schröder

In den zweiten 45 Minuten haben sich die Asemisser als Ziel gesetzt, vor allem im Abwehrbereich deutlich konzentrierter und mit mehr Zugriff in den direkten Duellen zu sein. Das funktioniert, weshalb diese Halbzeit in Sachen Unterhaltungswert im Vergleich zur ersten deutlich weniger zu bieten hat. Exemplarisch: Die Strafräume werden seltener betreten. Nach 61 Minuten sind die Hausherren im Anschluss an einen Eckball erfolgreich. Die Asemisser klären den Ball direkt auf die Strafraumkante. Dort lauert Johann-Alex Warkentin, der mit einem herausragenden Schuss Marvin Schröder im Gästegehäuse keinerlei Abwehrchance lässt und zum 3:3 erfolgreich ist. Zehn Minuten später führt Grastrup/Retzen auf einmal sogar wieder. Nach einem akkurat getretenen Eckball köpft Nabil El Scheich das 4:3. Die Asemisser Antwort folgt indes prompt, als nämlich ein weites Abspiel vom RW-Innenverteidiger in den Lauf von Marcel Spitzer geköpft wird, der freistehend vor Krüger steht, diesen übertrumpft. In der Folgezeit haben beide Teams ihr Pulver verschossen, weshalb sich keine vielversprechenden Abschlussaktionen mehr ergeben, es beim 4:4-Unentschieden bleibt.

 

„Grastrup/Retzen war dem Sieg näher“

 

 

Florian Meerkötter

Florian Meerkötter unterstreicht im Gespräch mit Lippe-Kick: „Insgesamt kein gutes Spiel von uns. Insbesondere die ersten 20 Minuten gehörten zu den schwächsten diese Saison.“ Was ihm nämlich in dieser Phase aufgefallen ist: „Grastrup/Retzen war viel griffiger und geiler auf den Ball in dieser Phase. Aber Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich im Anschluss wieder ins Spiel gekämpft hat.“ Ein Trumpf, warum es trotz einer eher liberal verteidigenden Defensive doch zu einem Zähler reicht, ist die Effektivität im Torabschluss. Trotzdem muss Meerkötter einräumen: „Insgesamt muss man sagen, dass Grastrup-Retzen über 90 Minuten die bessere Mannschaft war. Sie waren daher dem Sieg näher und mehr als ein Punkt war nicht drin und wäre auch nicht verdient gewesen.“ Er beobachtet durchaus Gemeinsamkeiten zum Hinspiel. Während damals die Asemisser längst die relevanten Tore für den Sieg hätten erzielen müssen, verpassen es die Rot-Weißen am gestrigen Nachmittag, für den nötigen Sicherheitsabstand zu sorgen. „Daher“, so Meerkötters Schlussfolgerung, „geht es zum zweiten Mal Unentschieden aus.“

 

Fazit: Grastrup/Retzen ist dem Sieg in diesem Spiel deutlich näher. Sie hätten frühzeitig ihre Eier ins Körbchen legen können, um somit schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. So aber lassen sie die Tür in diesem Spiel einen Spalt auf, werden dafür gnadenlos von den kaltschnäuzigen Asemissern sanktioniert.

 

 

Tore:
1:0 Janis Flügge (2. Min.)
2:0 Max Rosenberg (11. Min.)
2:1 Robin Radeck (26. Min.)
2:2 Marcel Spitzer (27. Min.)
2:3 Stefan Berg (34. Min.)
3:3 Johann-Alex Warkentin (61. Min.)
4:3 Nabil El Scheich (71. Min.)
4:4 Marcel Spitzer (73. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
8. Mai 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2021/22 25

Spielort

Sportplatz Grastrup
97a, Lemgoer Straße, Grastrup, Grastrup-Hölsen, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32108, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS RW Grastrup-Retzen224Draw
TuS Asemissen II314Draw

More in