Union Minden — SC Bad Salzuflen

Spielbericht

Bad Salzuflen „das glücklichere von zwei schlechten Teams“

(ab). Mit 3:1 gewinnt der SC Bad Salzuflen sein Spiel bei Union Minden und schießt den Traditionsverein damit immer näher an den Abgrund.

Die ersten Minuten des Spiels gehören klar den Gästen aus Bad Salzuflen. Union Minden tut sich bei sommerlichen Temperaturen schwer, ins Spiel zu kommen. Nach einem Angriff über die linke Seite kann Murat Memis den Ball für Bad Salzuflen zum 1:0 über die Linie drücken. Die Führung ist verdient. Minden verdaut den Gegentreffer aber ganz gut und kommt mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie. Es ist ein Spiel auf schwachem Niveau, beide Teams haben Probleme, einfachste Pässe an den Mann zu bringen, allerdings sind beide Mannschaften kämpferisch gut eingestellt. Kurz vor der Pause gibt es einen Freistoß für Minden, den Philipp Smerat zunächst klären kann, doch der Ball bleibt heiß, im dritten Anlauf kann Clement Kwaku Duah den Ball per Kopf ins Tor bugsieren. „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite“, sagt Minden-Coach Jens Meier, der außerdem meint: „Wenn die erste Halbzeit noch ein paar Minuten länger gewesen wäre, hätten wir bestimmt noch das 2:1 gemacht.“ Doch so weit kommt es nicht, es geht mit dem 1:1 in die Kabinen.

Aus der kommen die Gastgeber druckvoll zurück, wollen gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit da anknüpfen, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört haben. Das gelingt aber nur teilweise, denn Bad Salzuflen steht defensiv relativ sicher. Mitte der zweiten Halbzeit kommt es dann aus Mindener Sicht zur Schlüsselszene. Hagit Aytan wird gut angespielt und kann das 2:1 erzielen, laut Jens Meier aber aus klarer Abseitsposition. Der Verfasser dieser Zeilen, der in dem Moment genau richtig stand, würde eher auf gleiche Höhe plädieren. So oder so führt der SCB mit 2:1. „Und dann ist es bei den Temperaturen schwer, nochmal zurückzukehren. In der zweiten Halbzeit war es die reinste Hitzeschlacht“, so Meier. Jan Linnenbrügger macht kurz vor Schluss mit einem Schuss, „den er von 100 Versuchen auch nur einmal so trifft“, alles klar. Aus spitzem Winkel hebt er den Ball zum 3:1 ins lange Eck, die Entscheidung.

Für SCB-Coach Stefan Braunschweig ist es wieder ein Spiel „Not gegen Elend, aber das ist unwichtig. Das waren drei Pflichtpunkte, die anderen, bis auf Bruchmühlen, haben gegen Minden auch gewonnen, das waren also nur drei Punkte, die die anderen auch geholt haben.“ Einen Schönheitspreis habe man nicht gewonnen meint der Coach, der auch in diesem Spiel auf einige Leistungsträger verzichten musste. „Die individuellen Fehler waren schon erschreckend, das war teilweise richtig abenteuerlich, was da zu sehen war. Das ist aber alles nebensächlich, die drei Punkte sind das wichtigste.“

War es das jetzt für Union Minden? Laut Jens Meier ja: „Irgendwann gibt es keine Strohhalme mehr, an die man sich noch klammern kann.“ Rechnerisch ist bei neun Punkten Rückstand und noch sechs Spielen noch alles drin, „aber wir sind ja nicht umsonst Tabellenletzter, das hat seine Gründe, weshalb wir da unten stehen.“ Irgendwie wünscht man den Unionern das Wunder aber noch, es wäre schade, wenn in dem schmucken Stadion nächste Saison nur noch Kreisliga-Fußball zu sehen wäre. In einem Punkt sind sich Meier und Braunschweig dann noch weitestgehend einig. Während der Union-Coach meint: „Wenn man gegen Bad Salzuflen nicht gewinnen kann, gegen wen willst du dann die Punkte holen? Bad Salzuflen war heute das glücklichere von zwei schlechten Teams.“ Und Braunschweig sagt: „Wenn man gegen Minden nicht gewinnt, dann gewinnst du auch gegen keinen anderen.“

Fazit: In einem schwachen Spiel holt der SC Bad Salzuflen drei wichtige Zähler, über das Wie legen wir den Mantel des Schweigens. Der SCB klettert auf Rang elf, hat drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Union Minden bleibt Letzter.

Tore:

0:1 Murat Memis (11. Min.)

1:1 Clement Kwaku Duah (44. Min.)

1:2 Hagit Aytan (67. Min.)

1:3 Jan Linnenbrügger (85. Min.)