Isaak-Doppelpack bei Pflichtspieldebüt

Spielbericht

(ab). Der SC St. Pauli überspringt die Hürde VfB Matorf mit 4:1 und steht in der zweiten Runde des Lemgoer Kreispokals. Pauli-Debütant Oliver Isaak trifft gleich doppelt.

Sören Langhammer

Ganz so souverän, wie das Ergebnis erscheint, war das Spiel aber aus Sicht des SC St. Pauli nicht, wie Coach Simon Meschonat nach dem Spiel zugeben muss: „Wir waren zwar die ersten 25 Minuten deutlich überlegen, aber haben aus den unzähligen Chancen, die wir kreiert haben, nur das eine Tor erzielt.“ Dieses eine Tor erzielt Kapitän Sören Langhammer nach rund einer Viertelstunde, als er nach einem Steilpass von Jonas Hertel auf Jaden Klotz und der anschließenden direkten Flanke nur noch den Kopf reinhalten muss. Matorf ist noch nicht im Spiel, findet auch VfB-Coach William Helmut: „Sie hatten in den ersten Minuten bereits einige Chancen auf die Führung, sind aber entweder an unserem überragenden Torwart oder an der eigenen Abschlussschwäche gescheitert.“ Seinem Team hat man „in der ersten Viertelstunde die mangelnde Spielpraxis deutlich ansehen können.“

Doch aufgrund der Tatsache, dass der SC reihenweise Chancen versiebt, bleibt das Spiel offen, der VfB Matorf wittert Morgenluft und kommt Mitte der ersten Halbzeit selbst zu ersten Möglichkeiten. Die Hausherren haben „ihre Stärken ausgespielt“, wie Meschonat meint, der auf Seiten des VfB einen Spieler heraushebt: „Ein wirklich starker Daniel Ziefle hat die Defensive von Matorf nach der unsicheren Anfangsphase deutlich stabilisiert.“ Die Gäste von der West-Alm verlieren den Faden und haben schlicht und einfach „nicht mehr gut gespielt.“

Jonas Esau

Der C-Ligist kommt immer besser ins Spiel und durch Jonas Esau auch zum zu dem Zeitpunkt nicht unverdienten 1:1-Ausgleich, was gleichzeitig auch der Pausenstand ist. „Der Halbzeitstand von 1:1 ist extrem ärgerlich für uns, aber auch eigenverschuldet“, so der etwas unzufrieden wirkende Simon Meschonat.

Die Pause nutzt der Coach, um seine Mannschaft neu ein- und aufzustellen, wechselt mit Fynn Drexhage „deutlich mehr defensive Stabilität im Mittelfeld“ ein. Dadurch haben die Gäste auch wieder „mehr Zugriff auf das Spiel.“ Hinzu kommt, dass in der zweiten Halbzeit auch die Chancen genutzt werden. Zumindest besser als noch im ersten Abschnitt, denn weiterhin sieht Meschonat noch „Luft nach oben.“ Auch nach dem Seitenwechsel hält Matorf gut dagegen, so William Helmut: „Auch in der zweiten Halbzeit war Pauli klar spielbestimmend, hatte aber Probleme sich klare Torchancen zu erarbeiten.“ Erst gegen Ende des Spiels geht den Hausherren die Puste aus: „Nach 70 Minuten Kampf und hinterherlaufen konnte man sehen, dass uns konditionell noch einiges fehlt, und das hat Pauli in der Schlussphase gnadenlos ausgenutzt.“

Oliver Isaak

Und dann schlägt die Stunde von St. Pauli-Neuzugang Oliver Isaak. Das 2:1 geht auf ihn, nach „ein paar Stationen im Mittelfeld kommt der Querpass“ auf Isaak, der den Ball aus 20 Metern mit links ins Eck zirkelt. 70 Minuten sind zu dem Zeitpunkt gespielt. Zehn Minuten später macht der B-Ligist den Deckel drauf. Nach Langhammer-Flanke ist Joker Luca Drexhage schneller am Ball und schiebt den Ball durch die Beine des Keepers zum 3:1 ins Netz. Mit der nächsten Aktion ist erneut Isaak nach Steilpass frei durch und hat keine Mühe, den 4:1-Endstand zu erzielen. „Insgesamt aber ein verdienter Sieg und enorm viel Vorfreude auf die zweite Runde gegen den TuS Brake“, so Simon Meschonat abschließend. Für gleich fünf St. Pauli-Kicker eine besondere Partie. Ashley James, Jaden Klotz (beide im Winter) und Fabian Schnittger, Oliver Isaak und Simon Drexhage (alle drei im Sommer) sind vom TuS Brake zum SC St. Pauli gewechselt.

Nikolaj Derksen

„Riesen Spaß“ trotz der Niederlage hatte aber auch der VfB Matorf, wie Abwehrchef Nikolaj Derksen gegenüber Lippe-Kick berichtet: „Ich hatte auch richtig Bock auf das Spiel. Wir haben auch lange gut mitgehalten, dafür dass es unsere erste Trainingseinheit war und die anderen schon vier Testspiele oder so hinter sich haben. Aber war im Endeffekt ein verdienter Sieg. Die waren besser als wir“, so sein faires Urteil.

Fazit: Ein verdienter Erfolg für den SC St. Pauli, der sich das Leben Ende der ersten Halbzeit aber selbst schwermacht. Matorf kommt nach schwachem Beginn besser ins Spiel, unterliegt am Ende aber doch klar. Am Donnerstag kommt der TuS Brake auf die West-Alm zum SC St. Pauli.

Tore:

0:1 Sören Langhammer (15. Min.)

1:1 Jonas Esau (38. Min.)

1:2 Oliver Isaak (69. Min.)

1:3 Luca Drexhage (79. Min.)

1:4 Oliver Isaak (81. Min.)