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Lüerdissen erleidet späten K.o.

Spielbericht

(hk). Sämtliche Zutaten, die zu einem echten Hansestadt-Derby mit reichlich Lokalkolorit dazugehören, bietet diese Begegnung. Es geht intensiv zur Sache, sind die Zweikämpfe packend, schenkt weder der VfL Lüerdissen, noch der TBV Lemgo II irgendetwas ab. Was die spielerischen Feinheiten angeht, bleiben zahlreiche Sehnsüchte unerfüllt. Letztlich gewinnen die Gäste mit 3:1 im Waldstadion und entführen somit drei wichtige Punkte zum Jahnplatz.

 

Von Henning Klefisch

 

 

 

 

F. Havadir

Den weitaus besseren Start in diese Partie haben die Hausherren. Das 1:0 von Ferhat Havadir nach bereits vier Zeigerumdrehungen fällt folgerichtig. Im Anschluss an einen Eckball beweist der aufmerksame Offensivmann seinen Torinstinkt aus Nahdistanz. Wie gegen TBV II-Torwart Christian Sawert allerdings vorgegangen wird, bezeichnet sein Trainer Benjamin Rawe als „grenzwertig.“ Immerhin habe er hier ein Foulspiel erkannt. In der äußerst engagiert absolvierten Anfangsviertelstunde investieren die Lüerdisser viel. Sie agieren mit einer unglaublichen Power, haben zahlreiche ruhende Bälle. Allerdings müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht das eine oder andere weitere Tor nachgelegt zu haben. Havadir findet im direkten Duell mit Sawert seinen Meister. Heiner Beckmann schießt nur denkbar knapp vorbei. Sie lassen somit die TBV-Jungs am Leben. Als nachteilig erweist sich die Herausnahme vom Torschützen, der verletzungsbedingt nach 19 Minuten durch Sebastian Lehmeier ersetzt wird. Zeitgleich drehen die Gäste an den Schwungrädern, übernehmen immer mehr die Spielkontrolle, sind auch physisch voll drin im Spiel. Sie sorgen somit für eine ausgeglichene Angelegenheit, in der der nie zu bremsende Louis Hagemann zu einigen vielversprechenden Chancen kommt. Nach einer halben Stunde verhängt der souveräne Referee Carsten Grandt einen Elfmeter für die Jahnplatz-Jungs, den Hagemann nach einer halben Stunde nervenstark verwandelt. Was ist zuvor passiert? VfL-Abwehrmann Patrick Günther springt die Kugel nach einem Eckball an die Hand, weshalb mögliche Beschwerden inhaltslos sind. Mit einem leistungsgerechten Remis geht es in die Halbzeitpause.

 

Referee Grandt überzeugt mit Charme und Souveränität

 

M. Fuchs

In den zweiten 45 Minuten geht es weiterhin rasant zur Sache. Die Lemgoer haben die höhere Qualität an Abschlussaktionen. Günther muss etwa einen Versuch artistisch wie rigoros auf der Torlinie klären. Als ganz viel auf eine Punkteteilung hinausläuft, schlagen die Gäste eiskalt zu. Hagemann bestraft einen Lüerdisser Lapsus eiskalt und erzielt in der 87. Minute die erstmalige Führung in diesem Spiel für sein Team mit einem Schuss in die lange Ecke. Marvin Fuchs ist mit einem intelligenten Zuspiel der Torbutler. Hagemann setzt sich im direkten Duell mit Günther überzeugend durch und vollendet geschickt. Auch mit dem Glück des Tüchtigen. Vom Innenpfosten prallt die Kugel ins Netz. „Das macht er wirklich gut. Den machen nicht viele so“, lobt Steffen im Gespräch mit Lippe-Kick. In der zweiten Minute der Nachspielzeit ist es Marvin Fuchs, der für den 3:1-Endstand sorgt. Rawe hat im Vergleich zur ersten Halbzeit eine chancenärmere Angelegenheit beobachtet. Konstant bleibt das „Feuer in den Zweikämpfen.“ Ebenfalls sind Elemente wie „Hektik“ und „Diskussionen“ ein stetiger Begleiter. Souverän hat der Referee Carsten Grandt allerdings die Streithähne beruhigt.

 

 

„Das war ein Unentschieden-Spiel.“

 

Steffen ärgert sich merklich: „Dieser ersten Viertelstunde trauert man nach, aber nichtsdestotrotz war das ein Unentschieden-Spiel. Das Spielglück war ein bisschen mehr bei Lemgo. Sie haben uns echt einen Fight abgeliefert.“ Mit der Leistung von seinem Team zeigt er sich absolut einverstanden. Mit der spät erlittenen Heimniederlage dagegen ganz und gar nicht. Motiviert und körperlich bis an die eigene Schmerzgrenze gehen die Lüerdisser, die in bestimmten Situationen einfach nicht wach genug sind. „Es sollte heute nicht sein. Das ist bitter“, zuckt der Spielertrainer mit den Achseln. Nun wird es für Steffen darum gehen, die erkannten Defizite im Training zukünftig aufzuarbeiten.
Benjamin Rawe hat als defizitär erkannt: „Was das Spiel angeht, fehlte beiden Teams der tödliche Pass. Viel hat sich auch im Mittelfeld abgespielt und die langen Bälle waren nicht genau genug.“ Was er seinen Schützlingen via Lippe-Kick noch mitteilen möchte: „Am Ende kann ich mich bei meiner Mannschaft nur für die Energieleistung bedanken!“

 

 

Fazit: Mit der vollen Punktzahl fährt der TBV Lemgo II vom Waldstadion hinab Richtung Hansestadt. Die Hausherren starten furios und verpassen eine komfortable Führung. Die Qualität der Möglichkeiten spricht für die Blau-Weißen, die dem Nachbarverein in der Tabelle somit verdächtig nahe auf die Pelle rücken.

 

 

Tore:

1:0 Ferhat Havadir (4. Min.)
1:1 Louis Hagemann (per Elfmeter; 30. Min.)
1:2 Louis Hagemann (87. Min.)
1:3 Marvin Fuchs (90. + 2 Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
20. März 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 18

Spielort

Waldstadion Lüerdissen
Wittig, Lüerdissen, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
VfL Lüerdissen101Loss
TBV Lemgo II123Win

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