Ahmser Auswärtsmacht bezwingt die Heim-Giganten

Spielbericht

(hk). Der Meister präsentiert sich in seinem feierlichen Gewand. Das Gastspiel bei der Heim-Macht VfL Lüerdissen entscheidet der TuS Ahmsen mit einem allzu klaren 5:2-Auswärtssieg für sich. Während Aufstiegs-Trainer Thomas Johannfunke nach dem 25. Sieg im 29. Saison-Match an der ehemaligen Wirkungsstätte mit der Sonne um die Wette strahlt, von einem „völlig verdienten Sieg“ spricht, attestiert sein Gegenüber Tim Steffen seinen Schützlingen „kein gutes Spiel.“

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Von Henning Klefisch

Niclas Lehbrink

In den ersten Momenten sind die Lüerdisser immerhin ganz manierlich drin in dieser Begegnung. Bereits in der sechsten Spielminute aber zieht Niclas Lehbrink mit seinem Führungstreffer den berühmten Stecker. Im Verlauf der ersten Halbzeit bauen Jörn Seifert (12.; 45. + 2 Min.) und abermals Lehbrink (43. Min.) den Vorsprung weiter aus. Steffen moniert: „Wir bekommen die Gegentreffer viel zu einfach.“ Eine nachvollziehbare Ursache, die er erkannt hat: „Es fehlte an vielen Ecken und Enden, auch die Qualität. Wir hatten viel zu viele Ballverluste, Fehler im Passspiel, beim ersten Kontakt, haben den Ball zu lange gehalten, grundsätzlich falsche Entscheidungen getroffen, sind nicht vehement im Zweikampf gewesen.“ Die Fehler-Litanei, die der scheidende VfL-Spieler-Trainer aufzählt, ist ellenlang.

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„Die beiden Gegentore waren vermeidbar“

Jörn Seifert

Bereits acht Minuten nach dem Wiederanpfiff erhöht der bockstarke Seifert auf 5:0. Thomas Johannfunke wechselt danach munter durch, nimmt ganz bewusst einige Gänge aus dem Spiel. Das genehmigt den Hausherren ein Comeback in dieser Partie. So sind es Marcus Klewe (66. Min.) und Jan Blübaum (88. Min.), die auf 2:5-Ergebniskosmetik stellen, zugleich dafür sorgen, dass der Gastgeber zumindest die zweite Hälfte mit 2:1 für sich entscheiden kann. „Die beiden Gegentore waren vermeidbar“, nörgelt Johannfunke. Allerdings verweist er korrekterweise darauf, dass er mit erheblichen Personalproblemen unfreiwillig konfrontiert wird. Stammfänger Till Käufer etwa demonstriert eine überragende Partie auf dem Spielfeld. Der Stellvertreter Fabian Philip Passon erlebt im Lüerdisser Waldstadion seine Pflichtspiel-Premiere, ist bei beiden Gegentoren völlig machtlos.

„Das muss unser Anspruch sein“

Tim Steffen

„Dass wir heute für irgendetwas infrage kamen, war nicht der Fall, sodass wir enttäuscht sind über unsere Leistung, die wir heute abgeliefert haben“, grämt sich Tim Steffen. Die Hoffnung liegt darauf, dass es im Saisonabschluss beim SC Extertal zu einer besseren Leistung kommen wird, um sich anständig aus der Spielzeit zu verabschieden. „Da heißt es, Zähne zusammenbeißen“, betont Tim Steffen gegenüber Lippe-Kick. „Das muss unser Anspruch sein“, registriert der geneigte Beobachter, wie es in Steffen brodelt. Er selbst hat aufmerksam beobachtet, dass viele seiner Schützlinge physisch und psychisch absolut down sind, sich die baldige Sommerpause herbeisehen. Immerhin haben die Lüerdisser doch insbesondere in diesem Frühjahr zahlreiche englische Wochen in den Knochen. Weil die Verletzungsproblematik den VfL Lüerdissen mit voller Wucht erwischt hat, hat Tim Steffen nicht wie erhofft die Rotationsmaschine anwerfen können.

Die Ahmser Auswärtsmacht

Thomas Johannfunke

Dass seine Jungs letztlich eine Handvoll an Toren markieren, ist nach Ansicht von Johannfunke zu wenig. Der Trainer-Fuchs hat einen „lauen Sommerkick“ wahrgenommen, bei dem die Lüerdisser „nicht viel entgegenzusetzen haben.“ Ein Fakt beeindruckt Johannfunke außerordentlich: „Wir sind auswärts ungeschlagen geblieben in der ganzen Serie, haben dort keinen einzigen Punkt abgegeben.“ Am folgenden Sonntag folgt für den Bezirksliga-Aufsteiger das vorerst letzte Spiel im Kreisliga-Bereich, wenn in der heimischen Werrekampfbahn der TSV Oerlinghausen II zu Gast ist.

Fazit: Im ersten Spielabschnitt ist es, das muss so deutlich kommuniziert werden, ein Klassenunterschied. Danach lassen es die Johannfunke-Jungs deutlich lässiger angehen, während sich die Lüerdisser signifikant steigern.

Tore:
0:1 Niclas Lehbrink (6. Min.)
0:2 Jörn Seifert (12. Min.)
0:3 Niclas Lehbrink (43. Min.)
0:4 Jörn Seifert (45. + 2. Min.)
0:5 Jörn Seifert (53. Min.)
1:5 Marcus Klewe (66. Min.)
2:5 Jan Blübaum (88. Min.)