Wahnsinn in Jerxen-Orbke – 4:3 nach 1:3!

Spielbericht

(ab). Was für ein Auftakt für den SV Eintracht Jerxen-Orbke! Zur Pause liegt der SVE noch mit 1:3 gegen den TuS Lipperreihe zurück, dreht das Spiel aber in letzter Sekunde noch in einen 4:3-Sieg.

Von André Bell

Marco Schlobinski

Was für die einen ein Sonntag ist „für den man all das hier macht“, ist für die anderen einfach nur „ein beschissener Tag“. Die ersten Worte stammen von SVE-Coach Marco Schlobinski, die anderen demzufolge von Lipperreihe-Coach Markus Rüschenpöhler. Dabei sieht die Gefühlswelt lange genau andersrum aus. Denn der TuS Lipperreihe kommt gut ins Spiel und hat in der Anfangsphase alles im Griff. Die 2:0-Führung durch den Doppelpack von Furkan Kücük nach einer Viertelstunde ist zu dem Zeitpunkt auch verdient. Beide Treffer legt Jean-Luca Schulz vor. Beim Anschlusstreffer von Kieren McCarthy sieht der TuS dann zwar „nicht so gut aus“, so Rüschenpöhler, doch ein Eigentor von Nico Laubinger sorgt für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung für die Gäste. „Ich denke in der Summe auch dann klar verdient“, so der Gäste-Coach.

Lipperreihe muss verletzungsbedingt wechseln

Kurz nach dem Seitenwechsel nimmt das Unheil für die Gäste dann so langsam seinen Lauf. Nach einer Ecke verhält sich der Abwehrverbund des TuS „schlecht beim Hochsteigen“, sodass Kieren McCarthy auf 2:3 verkürzen kann. Denn mit dem Anschlusstreffer „nimmt das Negative seinen Lauf“. Und damit meint Markus Rüschenpöhler gar nicht mal allein das Sportliche, sondern auch die Verletzungen, die sich seine Spieler zuziehen: „Wir mussten zweimal wechseln, teilweise mussten Spieler bei uns ins Krankenhaus gebracht werden. Das ist natürlich schon sehr, sehr bitter. Da wünsch ich auf jeden Fall eine gute und schnelle Besserung.“ Den Wünschen schließt sich das Team Lippe-Kick an. Und auch Marco Schlobinski wünscht „eine gute Besserung an die verletzten Spieler von Lipperreihe. Das ist, glaube ich, das Wichtigste, dass alle möglichst schnell wieder auf den Platz zurückkehren.“

Erst Gehlen vom Punkt, dann Schönwälder mit dem Schlusspfiff

Das Spiel des TuS Lipperreihe wirkt in der Folge sehr fahrig, Rüschenpöhler vermisst „den Punch und die Qualität“. Jerxen-Orbke kommt immer besser ins Spiel, ohne zunächst allerdings zu nennenswerte Chancen zu kommen. Erst als die Schlussphase des Spiels läuft, wird es noch einmal turbulent. Ein Elfmeterpfiff des Unparteiischen erhitzt die Gemüter.

Jan Schönwälder

Der Lipperreihe-Coach findet den Pfiff „fragwürdig“, hätte den Elfmeter wohl eher nicht gegeben. Erik Gehlen zeigt keine Nerven und verwandelt zum 3:3. Und fünf Minuten inklusive langer Nachspielzeit wegen der Verletzungspausen sind noch zu spielen. Als sich alle schon auf das Unentschieden eingerichtet haben, gibt es noch eine Freistoßsituation für den SVE Jerxen-Orbke. Jan Schönwälder nimmt sich der Möglichkeit an und zirkelt den Ball tatsächlich zum 4:3 ins Netz. Markus Rüschenpöhler kann nur noch mit dem Kopf schütteln: „Letztendlich hat Jerxen glaube ich fünf Torchancen gehabt und hat vier Tore geschossen. Die Standards waren gefährlich, dennoch waren wir nicht in der Lage, zuzulegen.“

Rüschenpöhler: „Es kann nur besser werden“

Markus Rüschenpöhler

Viel schwerer als die Niederlage wiegen aber die Verletzungen. „Das braucht kein Mensch“, hadert der TuS-Coach. Dennoch: „Das war sicher keine gute Leistung von uns und es waren einige Aktionen dabei, die mir auch missfallen haben. Am Ende steht immer das Ergebnis. Damit Glückwunsch an Jerxen-Orbke. Ob am Ende verdient oder unverdient, spielt keine große Rolle. Es kann auf jeden Fall nur besser werden und das ist das einzig Gute.“

Marco Schlobinski bekommt das Grinsen nach dem Spiel gar nicht mehr aus dem Gesicht: „Die Jungs haben den Kampf angenommen, habe mutig gespielt und sich nicht versteckt. Durch die Anschlusstreffer waren wir immer wieder im Rennen und gerade auch nach dem 2:3 hat man gemerkt, dass was gehen kann.“ Den Sieg empfindet der Coach als „nicht unverdient, wenn auch glücklich. Wenn du in der letzten Minute das Tor machst, dann muss man auch davon sprechen, dass es glücklich ist. Wir hätten das 3:3 genommen, aber das 4:3 nehmen wir natürlich noch lieber mit. Ein rundum gelungener Sonntag.“

Fazit: Die Moralmonster der SV Eintracht Jerxen-Orbke schlagen am ersten Spieltag der neuen Saison direkt wieder zu. Der TuS Lipperreihe hat eine Halbzeit alles im Griff, verliert aber zunehmenden den Faden. Ein Last-Minute-Treffer beschert den „Junx“ einen glücklichen Saisonauftakt.

Tore:

0:1 Furkan Kücük (4. Min.)

0:2 Furkan Kücük (14. Min.)

1:2 Kieren McCarthy (33. Min.)

1:3 Nico Laubinger (Eigentor; 43. Min.)

2:3 Kieren McCarthy (50. Min.)

3:3 Erik Gehlen (per Elfmeter; 85. Min.)

4:3 Jan Schönwälder (90. + 12. Min.)