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Wilder Ritt in Asemissen

Spielbericht

(ab). Der TuS Asemissen und der SV Eintracht Jerxen-Orbke bieten dem neutralen Zuschauer ein rassiges Fußballspiel, in dem es nur Hin und Her geht. Von „Abwehrarbeit“ hatten beide Mannschaften offenbar noch nichts gehört. Mit 5:4 geht das Spiel an die Gäste aus Jerxen-Orbke.

 

 

Von André Bell

 

Willi Lemke

„Wenn man in einem Spiel vier Tore erzielt, sollte man mindestens einen Punkt mitnehmen“, hadert Carsten Skarupke nach der Partie. Das ist seiner Elf allerdings nicht geglückt. Das Spiel hat bereits „zeitnah einen schlechten Verlauf“ für den TuS Asemissen genommen. Nach fünf Minuten bleibt Willi Lemke mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, weil er sich die Schulter ausgekugelt hatte. Aus der gleichen Szene resultiert dann auch das 1:0 für den SV Eintracht Jerxen-Orbke durch Kevin Pietsch. Nach rund 20 Minuten Unterbrechung, in der auch ein Rettungswagen für Willi Lemke kommt, läuft das Spiel weiter. Lippe-Kick wünscht gute Genesung. Auch Marco Schlobinski, Coach des SVEJO, wünscht auf diesem Weg „auch noch mal gute Besserung an den Spieler von TuS Asemissen. Wir drücken die Daumen, dass es nur halb so schlimm ist“.

 

Erst Asemissen, dann wieder Jerxen-Orbke

Oliver Lukas

Carsten Skarupke nutzt die Unterbrechung unter anderem auch dazu, seine Mannschaft noch einmal neu ein- und aufzustellen. Mit Wiederanpfiff ist der TuS Asemissen besser im Spiel und kann nach einem guten Zusammenspiel von Marius Seipt und Basel Neamy zum 1:1 ausgleichen. Wenig später erzielt Asemissen das „schönste Tor des Tages“, so Skarupke. Marius Seipt lässt gleich drei Gegenspieler ganz alt aussehen, bedient seinen Bruder Ole, der den Ball mit der Innenseite annimmt und mit dem Außenrist trocken abzieht und das 2:1 erzielt. Doch mit dem Treffer verliert der TuS wieder den Faden. Der SV Eintracht Jerxen-Orbke übernimmt das Kommando und kann das Spiel wieder drehen. Innerhalb von fünf Minuten bringen Kieren McCarthy und Oliver Lukas die Gäste wieder in Front. Mit dem 3:2 für den SVE Jerxen-Orbke geht es in die Kabine.

 

Seipt gleicht Zwei-Tore-Rückstand aus

Marius Seipt

Aus der kommt der TuS Asemissen zwar gut raus, muss im Laufe der zweiten Halbzeit aber immer weiter aufmachen, sodass sich Möglichkeiten für die Gäste ergeben. Eine kann Felix Klemenz zur vermeintlichen Vorentscheidung nutzen. Doch auch das 2:4 ist noch nicht der K.O. für den TuS Asemissen. „Ich muss meiner Mannschaft eine unfassbare Moral aussprechen“, so Carsten Skarupke. Nach dem 0:1 und der schweren Verletzung von Willi Lemke zurückzukommen, das Spiel zu drehen, nur um wieder das 2:3 und später das 2:4 zu fangen, dann aber wieder zurückzukommen, davor muss man den Hut ziehen. Erst setzt Gordon Kral Marius Seipt in Szene, der zum 3:4 einschiebt und wenige Minuten später verwandelt der Torjäger einen „klaren Elfmeter“, so Skarupke, zum 4:4.

 

„Für die Zuschauer ein interessantes Spiel“

Marco Jöstingmeier-Polvora

„Und dann wäre es schön gewesen, wenn das Spiel so zu Ende gegangen wäre“, wünscht sich der TuS-Coach. Der Wunsch bleibt jedoch ein frommer, denn Asemissen leistet sich noch einmal einen „Riesenbock in der Abwehr“, den Marco Jöstingmeier-Polvora zum 5:4 für Jerxen-Orbke ausnutzen kann. Die laut Carsten Skarupke „1000-prozentige Torchance“ zum 5:5 bleibt ungenutzt, „sodass wir mit leeren Händen da stehen. Für die Zuschauer mit Sicherheit ein sehr interessantes und sehr schönes Spiel“. Als Trainer will man so ein Spiel aber doch lieber nicht erleben. Beide Abwehrreihen sind „offen wie ein Scheunentor“, auf der anderen Seite haben „die Offensiven ihren Job erledigt“. Carsten Skarupke ärgert sich besonders darüber, dass seine Elf nach dem Sieg am vergangenen Wochenende nicht nachlegen konnte. „Deshalb müssen wir in die Niederlage einwilligen und Jerxen-Orbke zum Sieg gratulieren.“

 

Schlobinski: Sieg ist „nicht unverdient“

Auch Marco Schlobinski kritisiert das Abwehrverhalten beider Teams: „Unterm Strich waren es zwei Mannschaften, die nach vorne hin schon ihre Qualität haben, aber auch schlampig, bis gar nicht verteidigt haben. Mit dem besseren Ende für uns.“ Und das auf das ganze Spiel betrachtet „nicht unverdient“, findet Schlobinski, der die Mehrzahl der Chancen auf Seiten seiner Mannschaft gesehen hat.

 

Fazit: Es geht hin und her auf dem Sportplatz in Asemissen. Die Zuschauer sehen neun Tore, Grund zum Jubeln haben aber am Ende nur die Gäste, die das wilde Scheibenschießen für sich entscheiden können. Das Spiel hat eigentlich keinen Verlierer verdient, dennoch geht der Dreier für Jerxen-Orbke in Ordnung.

 

Tore:

0:1 Kevin Pietsch (5. Min.)

1:1 Basel Neamy (45. Min.)

2:1 Ole Maxim Seipt (45. + 9. Min.)

2:2 Kieren McCarthy (45. + 11. Min.)

2:3 Oliver Lukas (45. + 16. Min.)

2:4 Felix Klemenz (64. Min.)

3:4 Marius Seipt (65. Min.)

4:4 Marius Seipt (per Elfmeter; 73. Min.)

4:5 Marco Jöstingmeier-Polvora (78. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
5. März 2023 90' Bezirksliga Staffel 3 2022/23 19

Spielort

Sportzentrum Greste
Grester Str. 169, 33818 Leopoldshöhe, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Asemissen224Loss
SV Eintracht Jerxen-Orbke325Win

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