Spielbericht
(hk). Das Duell unter Freunden findet einen Sieger. Mit 3:0 übertrumpft nämlich der TSV Schötmar Yunus Lemgo in einer Begegnung mit wenig Unterhaltungswert, aber dennoch einer hohen Intensität. Auch Yunus-Coach Levent Sen hat ein wenig Mitleid mit den Schlachtenbummlern von beiden Teams, offenbart: „Für die Zuschauer war es kein großes Zuckerschlecken.“ TSV-Chef Ersan resümiert via Lippe-Kick: „Es war ein – im Großen und Ganzen – verdienter Sieg.“
Von Henning Klefisch
Der Rasenplatz auf der West-Alm hat die letzten Tage und Woche extrem gelitten, sind es einige Regenfälle, die ihn in einem bedauernswerten Zustand erscheinen lassen. Es ist mehr Matsch als Rasen anzutreffen. Bei den Hausherren gesellt sich dazu noch die eklatante Personalproblematik hinzu, denn Keeper Kadir Eygün klagt über eine Fingerverletzung, weshalb er nicht mitspielen kann. Der fähige und polyvalente Mert Yilmaz (Bild links) nimmt stattdessen den Posten zwischen dem Gestänge ein. „So waren wir, obwohl wir schon mit Notbesetzung spielten, auf eine weitere Umstellung angewiesen“, moniert Sen.
Mert Yilmaz verhindert Schlimmeres – zunächst
Es geht wenig planvoll in der Anfangsviertelstunde zur Sache. Beiden Teams fehlt die Ruhe im Passspiel, die Kreativität, um verheißungsvoll in das letzte Drittel vorzustoßen. Der stark agierende Referee Wolfgang Lenger zeigt Mitte der ersten Halbzeit auf den Punkt, gibt Elfmeter für die Schötmaraner. Die treten an, doch scheitern aus dieser vielversprechenden Position. „Das war eine Art Weckruf für uns“, freut sich Sen auch über die Tatsache, dass seine Mannschaft mit mehr Elan im Angriffsspiel unterwegs ist. Der Pfosten oder eigenes Unvermögen sind dafür ursächlich, dass die Kugel nicht im gegnerischen Gehäuse landet. Eine großartige Möglichkeit vergibt zum Beispiel Afrid Hossan. Die Gäste entfachen ebenfalls reichlich Torgefahr, auch mit einem Flatterball, der aus 20 Metern Torentfernung abgefeuert wird. Yilmaz im Kasten der Delphine pariert diesen aber exzellent, weshalb es torlos in die Halbzeitpause geht. Ähnlich sieht es Dargecit, der das Wort „katastrophal“ verwendet, um die Leistung beider Mannschaften zu beschreiben. Er wird ein wenig konkreter: „Bis auf den verschossenen Elfmeter von uns gab es in der Halbzeit wenig Fußball, dafür aber viele Fehlpässe und Ballverluste zu sehen“, hat auch er die kompliziert bespielbare Rasenfläche als dafür ausschlaggebend erkannt.
Späte Tore sorgen für Erleichterung bei Dargecit
Die zweiten 45 Minuten gleichen denen der ersten Halbzeit. Das Malheur für die Hausherren: So circa ab der 65. Spielminute wird der körperliche Zerfall allzu deutlich, was die
spielstarken Schötmaraner ausnutzen, vor allem über Eins-gegen-eins-Situationen zum Erfolg kommen wollen. Damit beißen sie sich aber zunächst die Zähne aus, reagiert entweder Yilmaz klasse oder ein Lemgoer-Abwehrbein ist im letzten Moment noch dazwischen. Dargecit hat den Aufwärtstrend seiner Mannschaft klar erkannt, sagt daher: „In der zweiten Hälfte hatten wir dann einen besseren Zugriff. Das Spiel ging nur in eine Richtung und wir erarbeiteten uns viele Möglichkeiten.“ Am Ende haben die Lohfeld-Jungs mehr Puste und so erzielen sie in den Schlussminuten durch Hakan Erol (75. Min.), Nihat Durmaz (82. Min.) und Sinan Siviloglu (87. Min.) die relevanten Tore zum 3:0-Endstand. Levent Sen fasst im Lippe-Kick-Gespräch zusammen: „Es war ein typisches Spiel, das dann entschieden war, als das erste Tor fiel. Wir bedanken uns trotzdem beim TSV Schötmar für das gute und faire Spiel
und wünschen dem Spieler, der sich verletzt hatte, eine schnelle Genesung“, kommt und geht man als Freunde in diesem Spiel. Als Ketchup-Style-Variante dient für die Gäste das 1:0. Erst kommt lange Zeit nichts und die Schötmaraner rennen zunächst glücklos an, dann fällt das Erol-Tor. Dargecit realisiert, dass „dann auch der Knoten platzt.“ Er betont via Lippe-Kick letztlich erleichtert: „Wir konnten danach befreiter spielen und die beiden Tore danach waren dementsprechend unumgänglich.“
Fazit: Es ist doch schön, wenn es so freundschaftlich zur Sache geht. Für beide Teams bedeutet diese Partie viel, doch sie zeigen die Eigenschaften auf dem Fußball-Platz, die in den letzten Wochen im lippischen Fußball schmerzlich vermisst wurden. Der Deutsche an sich, auch der Lipper, neigt nämlich tendenziell dazu, eher das Negative zu suchen. Der TSV Schötmar geht verdientermaßen als Gewinner aus diesem Spiel, verfügt er doch über mehr Kraftreserven.
Tore:
0:1 Hakan Erol (75. Min.)
0:2 Nihat Durmaz (82. Min.)
0:3 Sinan Siviloglu (87. Min.)
Details
Datum | Zeit | Liga | Saison | Spieltag |
---|---|---|---|---|
10. November 2019 | 90' | Kreisliga B2 Lemgo | 2019/20 | 16 |
Spielort
West-Alm |
---|
Blumenviertel, Neuenturmhof, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland |
Ergebnisse
Club | 1st Half | 2nd Half | Goals | Spielausgang |
---|---|---|---|---|
Yunus Lemgo | 0 | 0 | 0 | Loss |
TSV Schötmar | 0 | 3 | 3 | Win |