Emotionale Worte wählt die lippische Stürmerlegende Björn Dewart, der sich auf Lippe-Kick bei seinen Freunden und Förderern verabschiedet, einen Rückblick in seine bewegte Karriere liefert. Klickt euch rein und ihr bekommt vielleicht eine Gänsehaut.
Dewart sagt Danke und Tschüss
Kreisliga C3 Detmold (hk). Nun ist die rund 30-jährige Fußballkarriere von Björn Dewart endgültig vorbei. Er möchte nicht mehr kicken, sich fortan auf sein Privatleben und seinen Job konzentrieren, will aber künftig weiterhin die lippische Fußballszene beobachten. Bei Lippe-Kick blickt er auf seine interessante Laufbahn zurück, hat auch eine klare Vorstellung, wie der lippische Fußball eine Renaissance erleben könnte. Auch Lippe-Kick wird seine Ehrlichkeit in den Gesprächen und seine sportlichen Darbietungen auf dem Spielfeld vermissen. Mach es gut in Löhne, Björn.
Von Björn Dewart
„Ich möchte mich erst einmal bei der Fußballszene bedanken, die mich im lippischen Raum kennen und als Verein aufgenommen und an meine Hilfe und Stärke geglaubt haben. Jetzt ist der Faden durch und ich beginne ein neues Leben und stehe auch nicht mehr als Standby-Spieler bereit, denn die Zeit ist knapp und der Weg ins neue Glück nicht mehr weit. Mich treibt es wieder in den Raum Löhne, wo ich als Kind aufgewachsen bin. Meine Familie lebt bis heute dort, ich möchte meine Wurzeln um mich herum haben. Meine Frau und ich haben uns zudem entschlossen, ruhiger zu werden, was den Sonntag angeht und möchten für uns die Zeit widmen, da wir uns auch beruflich weniger sehen als erwünscht aufgrund von unterschiedlichen Zeiten und Schichten. Ich möchte mich bei zwei Vereinen bedanken. Insbesondere bedanke ich mich beim VfL Hiddesen, was die heutige SG Hiddesen/Heidenoldendorf ist und last but not least natürlich dem SC Ditib Detmold. Bei Hiddesen habe ich zeitweilig zwischen dem Ende der B-Jugend und Anfang des Seniorenjahres gekickt und durfte auch bei Aufstiegen mitwirken mit noch echten Typen auf dem Platz, denen auch Ehre gebührt. Beim SC Ditib braucht man nicht weiter nachhaken, denn da sind und waren meine Freunde, mit denen ich privat sowie auch in der Jugend tagtäglich zusammen war. Wir waren immer ein Haufen, der zusammengewachsen ist in all den Jahren. Ich durfte die B-Jugend in der Bezirksliga trainieren, die heute gute Spieler sind. Mit den Senioren bin ich natürlich tief verbunden und durfte einen Aufstieg der besonderen Klasse und eines tollen Teams erleben. Vor allem Erhan Eksioglu ist es unter anderem zu verdanken, dass der Verein gut da steht und seine Leute ein gutes Equipment haben sowie ein Umfeld, in das viele Spieler zurückkehren. Das sagt alles! Aber familiär ist im Gesamten das drumherum, was Freude macht, wie die Angehörigen des Vereins und die Menschen. Ich wünsche allen Menschen und Sportlern sowie Bekannten viel Erfolg und alles Gute im lippischen Fußball und würde mir wünschen, dass der Raum Lippe ambitioniert ist, endlich mal etwas Höherklassiges zu bieten, denn das ist einfach zu schade und zu wenig, wie die aktuelle Entwicklung ist.
„Mich verbindet nichts mehr mit der ersten Mannschaft“
Mein jetziges Team, den TuS Horn-Bad Meinberg, werde und kann ich auch nicht weglassen. Es geht mir aber in erster Linie um die zweite Garde, denn leider verbindet mich nichts mehr mit der ersten Mannschaft. Ich bin froh, dass Haki Ünal mich als seinen Vertrauensmann mit meiner Erfahrung zur Seite hat. Meine Jungs haben durchwachsene Spiele gehabt, wo man aber jetzt merkt, dass man zu oft sein Können versteckt hat, es aber aufwärts geht. Es sind liebe Kerle in der Truppe mit einer gesunden Mischung mit allem wie Charakter, Können und Nationalitäten, aber dennoch keine Unruhe und Bock auf das Wesentliche. Ich kann nicht mehr so viel sagen über den TuS, weil es keinen Vergleich mehr gibt zu den Glanzzeiten, wo die Hütte noch brannte und voll war mit ehemaligen Spielern und treuen Fans, was heute nicht mehr so ist, außer vereinzelt, was mit der Entwicklung zu tun hat. Ich will um Gotteswillen den Verein weder angreifen noch tot reden, denn sie sind auf dem guten Weg, etwas zu verbessern und zu ändern, denn sprichwörtlich gehört der Verein als Ganzes in die Beletage. Aber nichtsdestotrotz sind dort viele Persönlichkeiten nicht mehr da, wie Spieler oder Management. Es ist schwer, vieles zu stemmen oder zu optimieren.
„Nie ganz ohne Fußball“
Ich werde Abschied nehmen und wer weiß, vielleicht hänge ich meinen Kopf auch wieder woanders rein. Man weiß: Es geht nie ganz ohne Fußball. Das wäre nichts für mich. Aber in erster Linie möchte ich meiner Arbeit nachgehen sowie meine Familie um mich haben und Zeit für meine Frau und Kinder haben. Alles andere soll nur noch ein Neben-Hobby sein. Ich wünsche allen Beteiligten, auch euch in der Redaktion, alles Liebe und Gute. Meine Knochen können es leider nicht mehr so. Ich habe über 30 Jahre durchgehend alles hingehalten, was geht. Mit Erfolg und auch mal weniger und habe alles erlebt als Fußballer, was mich heute nicht mehr schockt. Ich durfte viele Menschen kennenlernen und viele hatten Respekt und Wertschätzung in diesem Sport, aber jetzt ist Schluss.“