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Lippische Urgesteine

Lippische Urgesteine – Folge 6: Lothar Köhnemann (TuS Ahmsen) Teil: 3

Was wäre der TuS Ahmsen nur ohne die Familie Köhnemann? Ein gewaltiges Stück ärmer, das dürfte sicher sein.

 

 

„Handballer, was können die schon?“

 

Lippische Urgesteine (hk). Köhnemann ist mit dem TuS Ahmsen so untrennbar verbunden, wie München und Bier, Dortmund und Kohle oder Bielefeld und die Sparrenburg. Bereits sein 2000 verstorbener Vater Fritz prägte eine Ära. Lothar ist sein würdiger Nachfolger, verkörpert die Kombination aus Fußball und Fairness auf eindrucksvolle Art und Weise. Bei Lippe-Kick stellen wir die lebende Legende vor. Hier haben wir den dritten Teil.

 

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Von Henning Klefisch

 

Die Erfolge beim TuS Ahmsen stellen sich schnell ein. In der Bezirksliga spielte man damals. Schildesche und Bad Salzuflen waren allerdings oft die Endstationen, wenn es darum ging, die Bezirksliga über die Dachluke Richtung Landesliga zu verlassen. Damals gab es zwei fußballerisch höchst begabte Zeitgenossen, die im Profifußball so richtig Karriere machten. Zum einen Thomas Stratos, zu dem Köhnemann bis heute noch ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. „Er ist immer wieder nach Hause gekommen und hat den Kontakt nach Salzuflen nie verloren.“ Der andere Thomas hört auf den Nachnamen Helmer, war Fußball-Europameister, mehrfacher Deutscher Meister, DFB- und UEFA-Pokal-Sieger beim FC Bayern München und Borussia Dortmund. Seither ist er als TV-Journalist tätig. Köhnemann berichtet: „Thomas Helmer war schon damals das Aushängeschild in seiner Mannschaft. Er war der Leitwolf und wusste sich in Szene zu setzen, wie kaum ein anderer. Seine hervorragende Qualität konnte man nur im Team bearbeiten.“

 

„Vom Sandkasten bis in die spätere Kiste“

 

Neben den beiden Profi-Fußballern fallen Köhnemann noch weitere legendäre Bolzer ein. Wie etwa sein Sandkasten-Kumpel+ Ingo Rudolph. Lothar versuchte alles, baggerte unablässig, um seinem besten Freund den Wechsel zum TuS Ahmsen schmackhaft zu machen. Er biss jedoch auf Granit. Im privaten Bereich konnte das uneinnehmbare Wesen immerhin einen Erfolg erzielen. Rudolph wurde Brautführer. Zudem wurden auch verwandtschaftliche Beziehungen geschaffen, heiratete er doch die Cousine von Lothars Frau. Der trockene Kommentar von Köhnemann Junior: „Vom Sandkasten bis in die spätere Kiste. So lange wie mit ihm werde ich wohl mit keinem anderen Menschen zusammen sein“, wedelt selbst seine bessere Hälfte an dieser Stelle mit der weißen Fahne.

 

 

Die Zitate von Kult-Coach Schmukat

 

 

Im Seniorenbereich hatte Köhnemann gleich mehrere außergewöhnliche Trainer. So etwa „den alten Haudegen“ Horst Schmukat. Köhnemann liefert einen prominenten Vergleich: „Eine Ikone sondergleichen. Am ehesten vergleichbar mit Christian Streich oder Giovanni Trapattoni“, ist es wohl eine Kreuzung der beiden Kult-Trainer. „Nur 20 Jahre älter. Damals schon“, jault Köhnemann. Wissend: „Er ist immer noch im Raum Bielefeld aktiv, hörte ich letztens. Einer von ganz altem Schrot und Korn.“ Seine meinungsstarken Wortbeiträge klingen immer noch in Köhnemanns Ohren: „Handballer, was können die denn schon? Härter als Fußball. Kompletter Schwachsinn. Handballer, Weicheier. Was tun die denn? Spielen immer im Warmen, laufen mit den Füßen und spielen mit den Händen. Wir müssen bei Wind und Wetter draußen kicken, laufen und spielen mit den Füßen. Das ist mal eine großartige Sache. Handballer? Pfff!“, zitiert der aufmerksame Lothar Köhnemann dies aus einer Besprechung vor einem Spiel.

 

Köhnemann als polyvalenter Spieler

 

Zur damaligen Zeit, in der A-Jugend, war Lothar Köhnemann fußballerisch als Mittelfeldspieler verortet. Er war ein torgefährlicher Antreiber, wurde er einzig vom Mittelstürmer in Sachen Treffer übertrumpft.

Lothar Köhnemann

Mr.  Ahmsen verrät: „Das lag ein wenig an diversen Freistößen, die wir bekamen und die ich zu der Zeit in eine schon recht gute Tor-Ausbeute ummünzen konnte. Dazu gab es noch vereinzelte Kopfball-Treffer und schon ist man ein Knipser“, muss man sich diesen Namen erst einmal verdienen. Im Seniorenbereich gab es zunächst einmal in Ahmsen den kultigen Slogan: „Lothar, der Libero.“ Damals ging es zuvorderst darum, den Klassenerhalt im Lemgoer Kreisoberhaus zu sichern. Wie sich die Dinge doch ändern können.

 

 

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