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Kreisliga A Detmold

TuRa Heiden – Klarer Aufwärtstrend erkennbar

Beim TuRa Heiden geht es nach dem erwartet holprigen Saisonstart langsam bergauf. Im Oktober muss Heiden aber ohne seinen Coach auskommen.

 

 

 

Grau: „Haben mit oberen Plätzen wahrscheinlich nichts zu tun“

Kreisliga A Detmold (ab). Der Umbruch war groß im Sommer bei der TuRa aus Heiden. Neun Spieler hatten den Verein verlassen, inklusive der Spieler aus der zweiten Mannschaft sind sieben Spieler neu im Kader. Ebenso wie der Coach, der den doppelten Aufstieg geschafft hat. Im Oktober muss Alexander Grau aber aus beruflichen Gründen etwas kürzertreten und sich vertreten lassen. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt und dem frühen Pokalaus zeigt die Formkurve klar nach oben. Doch aktuell macht die Platzsperre dem TuRa Heiden wieder zu schaffen, die Stadt Lage hat alle Plätze gesperrt und Heiden hat in der abgelaufenen Woche keine Trainingszeiten für den Kunstrasenplatz in Lage bekommen.

 

Dieser Hintergrundbericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Alexander Grau

Gerade den Umstand mit dem Rasenplatz in Heiden bezeichnet Alexander Grau als „Fiasko“. Er nimmt die Stadt Lage in die Pflicht, die sich „leider um gar nichts kümmert, obwohl es sich um eine städtische Anlage handelt. Wenn wir aus dem Verein hier nicht so viel Einsatz zeigen würden, könnte man die Rotenbergkampfbahn schließen“. Nur im Sperren des Platzes reagiert die Stadt, wenn es nach Grau geht, zu schnell. Und so werden die kommenden Wochen eine Herausforderung. Davon hat man eine große aber auch bereits gemeistert. Denn im Sommer gab es einen größeren Umbruch bei TuRa Heiden. Der war sogar so groß, dass man im April dieses Jahres noch nicht mal wusste, ob man zwei Mannschaften stellen kann. „Das haben wir zum Glück jedoch irgendwie meistern können“, so Grau.

 

„Haben Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht“

Für den Coach selbst war auch erst im April klar, „dass ich die erste übernehmen werde. Ich habe natürlich sofort mit allen Spielern nochmal Gespräche geführt. Für eine große Anzahl kam dieses Gespräch definitiv und nachvollziehbar zu spät. Hier haben wir unsere Hausaufgaben leider nicht ordentlich im Vorfeld gemacht“, so der Coach. Und die Trauben hingen hoch nach der erfolgreichen letzten Saison, als TuRa Heiden die beste Rückrundenmannschaft stellte und die zweite Mannschaft die Rückkehr in die B-Liga schaffte. Aufgrund der hohen Anzahl an Spielern musste der Coach dann erst einmal einen Kader für die erste Mannschaft schmieden, „was uns ganz gut gelungen ist“, so dass man eine „konkurrenzfähige Truppe“ stellen kann.

 

Neun Spieler weg, sieben sind neu

Rene Bertels

Neun Spieler haben TuRa Heiden im Sommer insgesamt verlassen. Thomas Hertel zog es zum SC Batman nach Herford, Maximilian Unverricht zum FC Nieheim in die Landesliga. Marvin Scholten wechselte zur SG Istrup/Brüntrup, Peter Werner zum TuS Kachtenhausen, Hendrik Böke zum SV Werl-Aspe und Patrick Grabosch zum TuS Bexterhagen. Björn Freitag hat seine Karriere beendet und Wladimir Schwabauer und Andrej Pyrlitesku sind zum SC Bad Salzuflen gegangen. Den Abgängen stehen nur drei Zugänge gegenüber. Mit Benjamin Genz (BSV Müssen), Rene Bertels (SW Overhagen) und Dennis Plöger (Grastrup-Retzen) hat Heiden drei Spieler geholt, „die menschlich hervorragend in die Truppe passen“. Zudem hat Grau vier Spieler aus der zweiten Mannschaft mitgebracht. Lukas Hülsiggensen, Jan-Niklas Grote, Luca Wortmann und Steffen Hillmann waren Stammspieler in der letztjährigen Meistermannschaft des TuRa Heiden II. „Das Potenzial und den Ehrgeiz bringen alle vier mit und werden die erste somit bereichern“, ist sich der Coach sicher.

 

Heiden trotzt den Umständen

Wichtig war aber auch, „dass das Zusammenspiel zwischen den beiden Seniorenmannschaften wieder deutlich enger wird“. Und das hat sich in den ersten Wochen der Saison bereits bemerkbar gemacht. Somit hat es TuRa Heiden geschafft, „den Umständen zu trotzen“, man weiß aber auch, dass es noch ein „sehr langer und steiniger Weg wird, da die Kadertiefe und dadurch auch Kaderqualität nicht mit der aus der letzten Saison zu vergleichen ist. Es ist uns daher bewusst, dass wir sehr wahrscheinlich mit den oberen Plätzen nichts zu tun haben werden.“ Mit dem aktuellen Stand ist Alexander Grau auch nicht vollends zufrieden. Die sieben Saisonzähler holte Heiden aus den letzten vier Partien. Zum Auftakt gab es gegen die FSV Pivitsheide und den FC Augustdorf zwei Pleiten, die hatte Grau aber fast schon mit eingeplant, denn erschwerend kam hinzu, dass gerade zu Beginn der Saison „immer wieder Spieler im Urlaub waren und somit beim Training und in den Spielen fehlten“. Das zog sich bis in den September hinein, „so dass gerade das schwere Auftaktprogramm mit FSV und Augustdorf zu früh“ kam.

 

Unnötige Niederlagen

Dennoch lief gerade das erste Saisonspiel bei der FSV Pivitsheide eigentlich richtig gut und in neun von zehn Fällen gewinnt TuRa Heiden dieses Spiel vermutlich auch, denn „nach den ersten 15 Minuten hatten wir das Spiel komplett im Griff und müssen als klarer Sieger vom Platz gehen. Jedoch war unsere Chancenverwertung ungenügend, wie im Pokalspiel zuvor gegen Blomberg“. Denn gegen den Bezirksligisten hielt Heiden gut mit, schied aber nach einem 0:3 bereits in der ersten Runde aus. Es folgte mit Augustdorf „das erste Brett“ für Heiden. Ohne etatmäßigen Torwart und drei weiteren fehlen Spielern hat TuRa Heiden zwar „ordentlich mitgespielt, aber verdient verloren“. Der Knoten platzte dann bei den SF Oesterholz-Kohlstädt mit einem 2:0-Sieg, dem aber ein schwaches Spiel gegen den SuS Pivitsheide (0:1) folgte: „Das stand schon unter keinen guten Vorzeichen, da einige Leistungsträger nicht mitwirken konnten und es somit ein sehr schlechtes Spiel von beiden Mannschaften gab, was keinen Sieger verdient hatte.“

 

„Können gegen jede andere Mannschaft bestehen“

Das war insgesamt zwar ein Rückschritt, den hat in Heiden aber niemanden beunruhigt, zumal im Spiel darauf bei den SF Berlebeck-Heiligenkirchen die beste Saisonleistung abgerufen werden konnte. „Sowohl spielerisch, kämpferisch und läuferisch hatten wir die Nase in Heiligenkirchen klar vorne. Die Mannschaft war komplett und wir konnten hier sehen, dass wir so auch gegen jede andere Mannschaft bestehen können“, so Grau. Vor allem kam den Heiden-Kickern der Kunstrasenplatz zugute und man hat klar gesehen, „dass wir letzte Saison ab Oktober 2021 auf diesem Geläuf unterwegs waren“. Beim 1:1 gegen den TuS Horn-Bad Meinberg, „wo sicherlich nach der sehr berechtigten und unstrittigen roten Karte vielleicht mehr drin gewesen wäre“, hat Heiden nach Meinung von Alexander Grau „in der zweiten Halbzeit trotz optischer Überlegenheit zu wenig kreiert“. Wieviel Potenzial aber in der Mannschaft steckt und dass Heiden grundsätzlich in der Lage ist, jedes Team zu schlagen, hat man nicht zuletzt an den beiden vergangenen Sonntagen gesehen, als TuRa Heiden beim bis dato ungeschlagenen Aufsteiger SG Belle/Cappel mit 4:3 gewann und zuletzt Eichholz-Remmighausen mit 4:2 besiegte.

 

Ostojic ersetzt Grau im Oktober

Dragan Ostojic

Somit bleibt festzuhalten, dass gerade aus den Spielen gegen die beiden Mannschaften aus Pivitsheide Punkte fehlen. „Und wenn man sieht, wo wir mit vier bis sechs Punkten mehr stehen würden, wäre das ein optimaler Start gewesen“, so der Coach. So ist er nur „semizufrieden“ mit der bisherigen Ausbeute. Einfach, weil mehr drin war. Die nächsten Spiele werden für TuRa Heiden „sicherlich nicht leicht, weil uns auch ein wenig der dünne Kader zu schaffen macht und immer wieder Verletzte dabei sind“, muss Alexander Grau mit Sicherheit das ein oder andere Mal zum Hörer greifen. Zumindest im Oktober ist er davon aber befreit, denn es kommt zu einem zeitlich begrenzten Trainerwechsel: „Aufgrund einer neuen beruflichen Herausforderung stehe ich der Mannschaft leider vier Wochen nicht zur Verfügung. In der Zeit wird Dragan „Gaga“ Ostojic die Mannschaft führen.“

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