Zur aktuellen Fußball-WM gibt es hier bei Lippe-Kick immer wieder mal interessante Meinungen aus den Reihen der Funktionäre und Spieler im lippischen Kreis zu lesen.
Schon wieder in der Vorrunde ausgeschieden
Kreisliga C2 Lemgo (ts). Heute geht es um das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei dieser WM. Murat Dallica, der Trainer des TuS Leopoldshöhe III, ließ uns wissen, was er dazu denkt.
Von Thomas Sauerbier
Murat Dallica
„Dass die Deutschen bei dieser WM ausgeschieden sind, hat, meiner Meinung nach, auch damit zu tun, dass die Deutschen rund um das Turnier mit anderen Dingen beschäftigt waren“, denkt Murat Dallica. Er nennt dabei, neben den Diskussionen um die Arbeitsbedingungen, die bei der Erbauung der Stadien vorherrschten, unter anderem auch das Thema Kapitänsbinde, das in den Medien sehr in den Fokus gerückt wurde. Die Konzentration auf das Wesentliche litt darunter, dass man sich mit all diesen Themen auseinandersetzte – womöglich zu sehr.
Wirklich schlecht war die Leistung nicht
„Aber ansonsten war der Kader so in Ordnung und spielerisch waren sie auch gar nicht mal so schlecht. Aber die Konzentration fehlte, meiner Meinung nach“, fasst Dallica zusammen. Dabei sind ein Unentschieden gegen Spanien und ein klarer Sieg gegen Costa Rica nicht das Schlechteste, was man abliefern kann. Man ist es fast schon gewohnt, dass die deutsche Elf sich in der Vorrunde einer Fußballweltmeisterschaft schwertut und sich dort immer wieder mal einen Ausrutscher leistet, den sie dann in der letzten Partie gutmacht – meistens. Auffällig bei dieser WM scheint tatsächlich, dass man sich vermehrt mit Dingen beschäftigt, die außerhalb des sportlichen Rahmens liegen. Dass der Fokus auf die anstehenden fußballerischen Aufgaben dabei zu kurz kommt, könnte eine Ursache für dieses frühe Ausscheiden sein, mit dem man selbst sicherlich nicht wirklich rechnete, während man Costa Rica auf dem Platz besiegte.
Die Spanier
Dass ausgerechnet Spanien dem DFB-Team einen Strich durch die Rechnung macht, war nicht unbedingt abzusehen. Vielleicht waren es auch gar nicht die Spanier, sondern die Japaner, die der deutschen Nationalmannschaft die Suppe versalzten. Dass die japanische Mannschaft Fußball spielen kann, sollte sich jedenfalls schon herumgesprochen haben. „Also ich finde, Spanien ist im Moment auch nicht unbedingt die stärkste Mannschaft“, beobachtet Murat Dallica. Böse Zungen behaupten, dass die Spanier sich, im letzten Spiel der Gruppenphase, zurückhielten, was das Toreschießen angeht. Ob das nun der Wahrheit entspricht, weiß man nicht. Murat Dallica erhebt diesen Vorwurf jedenfalls nicht und sieht die spanische Mannschaft einfach noch nicht auf der Höhe ihres Leistungsvermögens. Er traut den Spaniern noch mehr zu, bewertet jedoch Teams wie Argentinien, Portugal und Holland aktuell als „mindestens genauso stark“. Es wäre „keine Überraschung“ für ihn, sollte eines dieser Teams am Ende das Rennen machen.
