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Kreisliga C1 Lemgo

SG Kalldorf – Finne fühlt sich wohl in Lippe

Nach einem dramatischen Winter für Sven Finne ist der Coach auf dem Weg der Besserung. Mit Kalldorf will er in der Rückrunde angreifen.

 

 

Finne: „Man hat gesehen, was möglich ist“

Kreisliga C1 Lemgo (ab). In seiner ersten Saison im lippischen Fußball hat Sven Finne schon einiges erlebt. Mit der SG Kalldorf verlief der Saisonstart holprig, doch zusehends steigerte sich seine Elf. Sportlich sieht der Coach noch Luft für Verbesserungen und will mit seiner Mannschaft in der Rückrunde angreifen. Persönlich sieht es ähnlich aus, denn das Jahr ist für Finne gerade noch einmal gut ausgegangen, wie er im Lippe-Kick-Gespräch offen mitteilt.

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Schon seit Längerem war bei Sven Finne eine Ellenbogen-OP geplant, die aber verschoben werden musste, weil sich der Coach mit Corona infiziert hatte.

Sven Finne

Kürzlich fand die Operation dann endlich statt, doch fünf Tage später der Schock. Sven Finne wurde als Notfall in die Notaufnahme eingeliefert. Die Diagnose: Septische Arthritis im letzten Stadium. Wäre das nicht rechtzeitig aufgefallen, hätten wir das Gespräch mit Sven Finne nicht mehr führen können. Zum Glück ist es gut ausgegangen und der Coach ist auf dem Weg der Besserung. Seit Ende November ist der Coach wieder zu Hause, inklusive einer 20 Zentimeter langen Narbe über dem Knie. „Ein Keim war dafür verantwortlich, der schon vor der Ellenbogen-OP ins Knie gelangt ist, wie auch immer“, rätselt Finne darüber, wie so etwas passieren konnte. Er hofft, dass er zur Rückrundenvorbereitung wieder fit ist, „wobei das knapp werden kann“.

 

Finne kann sich auf seinen Co-Trainer verlassen

Sven Finne kann sich aber auf seinen Co-Trainer Emre Keles verlassen, der schon in der Hinrunde das ein oder andere Mal eingesprungen ist. „Auf diesem Weg möchte ich auch meinen Co-Trainer Emre Keles loben. Auf ihn ist immer Verlass und das ist schon schön zu wissen. Wir sind praktisch eins, wenn wir uns absprechen in sämtlichen Sachen. Ihn möchte ich nicht missen“, richtet der Coach diese Worte an seinen Co. Zusammen mit Finne kam Keles im Sommer zur SG Kalldorf. Für beide war klar, „dass es mit der jungen Mannschaft eine gewisse Zeit benötigt, bis sich das findet“, erklärt Sven Finne. „Was will der von mir?“, wird sich vermutlich der ein oder andere Spieler gedacht haben. Und auch der Coach musste sich auf etwas Neues einstellen, denn Lippe ist für ihn ein „komplett anderer Fußballkreis, das benötigte dann doch etwas Zeit am Anfang“.

 

Drei Niederlagen zum Start

Mit zwei Niederlagen, wenn man den Kreispokal mitzählt, sind es sogar drei, startete Finne bei der SG Kalldorf. Beim VfL Lieme war die Pokalreise mit einem 0:2 schon in Runde eins zu Ende, in der Liga gab es zum Auftakt ein 0:1 gegen den RSV Schwelentrup und ein 1:6 beim FC SSW II. Immerhin: Das erste Tor war erzielt, was keine Selbstverständlichkeit ist, wie der Coach meint: „Eklatant ist unsere Chancenverwertung, das hat sich durch die komplette Hinrunde gezogen leider. Spielerisch haben wir echt gut den Ball laufen lassen. Bis zum gegnerischen Tor.“ Nur vor dem Kasten fehlt die Kaltschnäuzigkeit. 30 Tore nach zwölf Spielen sind zwar fünftbester Wert der Liga, aber Spitzenreiter SSW II beispielsweise hat mehr als doppelt so viele Treffer erzielt. Den ersten Sieg konnte Sven Finne am dritten Spieltag feiern. Mit 3:1 hatte seine Mannschaft den VfB Matorf besiegt und sogar einen Rückstand gedreht.

 

Nur Rang acht nach sieben Spieltagen

Zwei Wochen später stockte Kalldorf das Punktekonto mit einem 4:1 gegen den TuS Almena II auf sechs Zähler auf. Nach Niederlagen beim FC Unteres Kalletal II (0:2) und gegen die SG Bega/Humfeld II (0:3) fand sich die SG Kalldorf nach sieben Spieltagen allerdings nur auf Rang acht wieder. Umso beeindruckender war dann aber die Serie, die die Kalletaler starteten. Fünf Siege am Stück spülten die Schwarz-Gelben in der Tabelle nach oben. „Da hat man gesehen, was möglich ist, wenn das Selbstvertrauen da ist. Spielerisch waren nur ganz wenige Momente dabei, wo ich sage, das war nicht so, wie ich mir das vorstelle“, ist auch Finne mit der Entwicklung zufrieden. Auch hier darf man aber nicht vergessen, „dass es eine junge Truppe ist. Das muss erst wachsen.“ Sinnbildlich dafür steht das letzte Hinrunden-Spiel bei der SG Bentorf/Hohenhausen II. Vor dem Spiel ist Finne aufgrund der dünnen Personaldecke „aus der Haut gefahren“.

 

Trainerteam wünscht sich Planungssicherheit

Denn grundsätzlich hat der Coach Verständnis dafür, wenn ein Spieler aufgrund von Erkrankung oder Uni nicht zum Training oder Spiel kommen kann. Nur eine Sache regt den Coach auf: „Sich vor so einem Spiel zu melden, dass man den Abend zuvor einen über den Durst getrunken hat, damit kann ich null was anfangen. Aber das ist geklärt und wird in Zukunft nicht mehr vorkommen. Das geht auch nicht, auch in Bezug auf das Training wünschen Emre und ich uns Planungssicherheit und nicht immer so kurzfristige Sachen.“ Trotz dieser Umstände war das Spiel bei Ben/Hoh II „in Bezug auf Einsatz und Kampf absolut spitze, da muss ich jedem von uns ein großes Lob aussprechen“. Eine typische Kalldorf-Szene ereignete sich beim Stand von 1:3: „Doppelter Pfostentreffer links, rechts und raus in die Arme des Torwarts. Das war so typisch. Aber wir werden weiterarbeiten und das Glück erzwingen“, so Finne.

 

Zweiklassengesellschaft in der C-Liga

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, „dass uns sechs, sieben Punkte fehlen“. Ziel in der Rückrunde ist es, genau diese Punkte mehr zu holen, was aus Sicht von Sven Finne auch im machbaren Rahmen ist. Das Niveau der Liga bezeichnet der Coach als „Zweiklassengesellschaft. Aber das ist C-Liga. Ob Minden, Herford oder Lemgo, das hast du überall“. Auch was Transfers angeht, gibt es zwischen den Kreisen keinen Unterschied. Im Winter ist es generell „ein schwieriges Thema. Sicherlich würde ich mich über den ein oder anderen freuen, wenn er unseren Kader verstärkt“, so Finne. Zwei Spieler, die wieder kicken wollen, wurden bereits reaktiviert: „Da waren schon gute Ansätze zu sehen, nur fehlt die Luft, was klar ist.“ Mit einem weiteren Spieler steht Finne noch im Kontakt. Abgesehen davon wäre er aber auch froh, „wenn die wichtigen Stützen im Team sonntags auch immer da wären. Dann wäre es etwas beruhigender.“

 

Finne fühlt sich willkommen

Und ganz zum Schluss hat Sven Finne auch noch ein paar nette Worte an die anderen Trainer, Spieler und alle, die ihren Teil zum Fußball im Kreis Lemgo beitragen: „Der lippische Fußballkreis ist ein schöner und ich fühle mich auf jedem Platz sehr willkommen. Das macht schon Spaß und das ist die Hauptsache.“

Werbegruppe C1 Lemgo

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