Der Coach des aktuellen Tabellenführers wird sein Amt dort in der kommenden Saison nicht mehr ausüben. Den Grund dafür erfahrt ihr hier bei Lippe-Kick.
Eine ehrliche Haut
Kreisliga C2 Lemgo (ts). Er ist ein Coach, der die Dinge offen anspricht und zu dessen Wesenszügen man sich das Vorspielen falscher Tatsachen nicht so recht vorstellen kann. Es passt also zu den O-Tönen, die wir regelmäßig von Jan Schulmeister zu den Vor- und Nachberichten der Spiele des TuS Bexterhagen III erhalten, wenn er sagt: „Ich könnte jetzt sagen, dass es aus beruflichen oder privaten Gründen ist, aber das ist nicht der Fall.“
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Von Thomas Sauerbier
Jan Schulmeister
Seine Begründung klingt simpel. Dennoch muss man erst einmal den Schneid haben, zu seinen Überzeugungen zu stehen und danach zu handeln. Jan Schulmeister hat eine klare Philosophie, was die Zusammenarbeit von Trainer und Mannschaft betrifft: „Ich denke, ein Trainer hat zwei bis drei Jahre mit einer Mannschaft.“ Es ist Jan Schulmeisters Überzeugung, dass es sowohl für den Verein als auch für das Team der richtige Schritt ist: „Sie brauchen mal ein anderes Feedback und einen anderen Input.“
Dennoch fiel ihm dieser Schritt nicht leicht. Anfangs wurde man „belächelt“, erinnert er sich an die erste Zeit beim TuS Bexterhagen III, doch mittlerweile hat man „zusammen eine Menge erreicht, auf und neben dem Platz“. Den Respekt, den die Konkurrenz in der Liga der Mannschaft des TuS Bexterhagen III heute entgegenbringt, musste man sich erst verdienen. Momentan steht das Team auf Rang eins in der C2 Lemgo, kann, neben der TSG Holzhausen/Sylbach II, die erfolgreichste Offensive vorweisen und verfügt über die zweitstärkste Defensivabteilung. Man verlor bislang kein Match in dieser Saison und musste lediglich zweimal die Punkte teilen. Es ist kein leichtes Erbe, das Schulmeister da übergeben wird. Er hofft natürlich, dass sein „Nachfolger das so weiter führen wird“.
Die nahe Zukunft
Auch wenn die Frage, wie lange es beim TuS Bexterhagen für ihn weitergeht, nun geklärt ist, tut dies seinen Ambitionen keinen Abbruch. Schulmeister scheint absolut fokussiert und im Hier und Jetzt verankert: „Im Moment zählt für mich nur die Rückrunde und dass wir gemeinsam nochmal Vollgas geben. Und wenn wir dann am Ende unter den ersten drei sind, bin ich absolut zufrieden mit den Jungs.“ Man hat „noch eine Menge vor“, lässt er uns wissen und unterstreicht, dass für das kommende halbe Jahr seine Aufmerksamkeit und sein Eifer „dem TuS gehören“.
Das Leben nach dem TuS Bexterhagen III
„Was ich in der nächsten Saison mache, weiß ich wirklich nicht“, erklärt Jan Schulmeister. Es gab zwar Anfragen, doch er macht sich aktuell „keinen Kopf“ darüber. Er ist noch ganz und gar bei seiner Mannschaft und der anstehenden Rückrunde. Eine klare Vorstellung davon, was ihn reizen könnte, hat er nicht erst seit gestern: „Vielleicht mache ich auch mal ein Jahr Pause und relaxe einfach mal. Nur, wenn ich etwas Neues mache, muss es passen: wo man etwas aufbauen und weiterentwickeln kann. Das ist mein Ding. Eine Toten-Truppe würde ich nicht trainieren, die keinen Bock hat und nur für 50 Euro zum Fußball kommt. Es muss einfach passen.“
Der TuS Bexterhagen III nach Jan Schulmeister
„Meinen Nachfolger, wer auch immer es wird, kann ich nur beglückwünschen. Er bekommt eine geile Truppe und mit dem TuS Bexterhagen einen geilen Verein“, adelt Jan Schulmeister das Team und den gesamten Verein. Die Einwände, die man anbringen könnte, um ihm ein Bleiben schmackhaft zu machen, kennt er. Er hat sich jedoch gründlich mit dieser Entscheidung, die ihm „wirklich nicht leicht“ fiel, auseinandergesetzt und sich „dabei schon etwas gedacht, was dann hoffentlich eintritt“. Schulmeister ist es „wichtig, dass die Mannschaft im Sommer zusammenbleibt und mit A-Jugendlichen verstärkt wird“. Sollte man sich zudem noch Verstärkung von außen holen, wird die Mannschaft wieder „zu den Favoriten in der Liga“ gehören. Da ist sich der aktuelle Trainer sicher. Sein abschließender Satz verdeutlicht seine Verbundenheit und seine Zufriedenheit, mit dem, was man während seiner Amtszeit bislang gemeinsam erreicht hat und wie sehr er seine Lektionen verinnerlicht sieht: „Ich bin bis zum jetzigen Zeitpunkt mächtig stolz auf das, was die Truppe leistet und noch leisten wird.“
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Und was sagt der Verein zu Schulmeisters Abgang?
Andre Gronemeier (Bild rechts), Sportlicher Leiter des TuS Bexterhagen, stellt die gute Nachricht in Bezug auf das Traineramt voran: Dadurch, dass Jan Schulmeister den Verein frühzeitig informierte, kann man zumindest von „Planungssicherheit“ sprechen, was das Amt des Coaches der dritten Mannschaft betrifft. 
Seinen Abgang bedauert man dennoch sehr, lässt uns Andre Gronemeier wissen: „Er hat natürlich hier hervorragende Arbeit geleistet, in den letzten drei Jahren, die Mannschaft und generell das Thema ‚dritte Mannschaft‘ maßgeblich vorangetrieben, so, dass man dann mittlerweile auch in der oberen Tabellenregion eine sehr gute Rolle spielt. Er hat das Team wirklich weiterentwickelt, einzelne Spieler weiterentwickelt und hat da sehr, sehr gute Arbeit geleistet über die letzten Jahre – weshalb wir natürlich auch ein bisschen traurig sind.“ Eine Trennung also, die Dankbarkeit hinterlässt, im Wissen darum, dass man auf eine sehr gute und erfolgreiche Zeit zurückblicken kann, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft und von der der gesamte Verein nachhaltig profitiert.
