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Lippische Urgesteine

Lippische Urgesteine – Folge 10: TuS Ahmsen – Horst Meise

In unserer heutigen Ausgabe der Rubrik „Lippische Urgesteine“ nehmen wir die TuS Ahmsen- Legende Horst Meise genauer in das Blickfeld. Er erzählt uns so manche spannende Geschichte aus seiner Zeit im Verein.

 

70 Jahre-Legendenstatus

 

Lippische Urgesteine (bs). Horst Meise wurde am 16. Juli 1943 in Herford geboren und ist seit gut 70 Jahren Mitglied des TuS Ahmsen. Durch diese lange Zeit geprägt, hat er viele spannende Anekdoten bei Lippe-Kick zu erzählen.

 

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Von Björn Schran

 

Ab 1953, im Alter von zehn Jahren, ist er Mitglied in der Schülermannschaft des TuS, unter dem Schülerleiter „Onkel Gustav“ (Gustav Drechshage). Von 1959 an spielt er in der A-Jugend als Torwart. Der damalige Jugendleiter war „Jupp“ Kempen und sein Trainer hieß Dieter Bröker. 1961 stand Meise im Kasten als Torwart der zweiten Senioren-Fußballmannschaft. Bei der Jahreshauptversammlung entschied er sich 1961 für die Ausbildung als Fußballschiedsrichter, die er gemeinsam mit Jürgen Beckmann, Klaus Trümper und Karl-Heinz Petz beim Kreis absolviert hat. Im Juni 1961 machte er dann die Schiedsrichterprüfung in Löhne (Brückenhaus), die er erfolgreich unter Erich Kormannshaus abgelegt hat.

 

 

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13 Jahre als Schiedsrichter aktiv

 

Von 1961 bis 1974 war er aktiver Schiedsrichter des Vereins. Nach der Wehrdienstzeit vom 02.01.64 bis zum 30.06.65 gelang der Aufstieg in den A-Kader des F.u.L.-Verbandes Westfalen und er wurde dort ab 1967 mit der Leitung von Spielen in der höchsten deutschen Amateurklasse – damals die Verbandsliga – beauftragt. Ab 1971 war er der stellvertretende Untergruppen-Leiter der Schiedsrichtervereinigung Lippe-West. Zur Saison 1973/74 war er Angehöriger des A-Kaders beim FLVW und als Linienrichter bis in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen.

 

Er wird Leiter der Fußballabteilung

 

Von 1974 bis 1976 konnte er wegen der Doppelbelastung (Verein und Schiedsrichter) nur noch passiv als Mitglied der Schiedsrichtervereinigung, dort als Hauptkassierer, tätig werden. Ab Januar 1971 bis Mai 1977 war Meise Leiter der Fußball-Abteilung des TuS Ahmsen. Außerdem ab dem 16.1.1976 bis Mai 1977 2. Vorsitzender des Vereins. Mit 28 Jahren war dies der Beginn seiner Vereins-Funktionärstätigkeit. Die Vereinsmitglieder stimmten Anfang 1977 einer Fusion mit dem SV Werl-Aspe nicht zu. Die erste Mannschaft hatte wieder „nur“ die bereits traditionelle Bezirksklassen-Vizemeisterschaft (zum fünften Mal) errungen. Im Juli 1977 erfolgte ein Angebot des SC Herford, als Obmann und Manager der Profi-Mannschaft, deren zweites Spieljahr in der 2. Bundesliga begann. Am 7.7.77, was für eine legendäre Schnapszahl, fand hierzu die Vertragsunterzeichnung in seiner Geburtsstadt statt. Dass aus dieser Schnapszahl tatsächlich ein Erfolg zu verbuchen ist, konnte man schon erahnen. Daraus wurden insgesamt dann drei Jahre 2. Bundesliga und vier Jahre Oberliga Westfalen, mit einer Westfalenmeisterschaft im Jahr 1979 als großen Erfolg. Durch seine sehr ausgeprägten Satzungskenntnisse wurde von der VSK, für den SC Herford auf eine Spielwiederholung in Rheine entschieden, welche dann den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga besiegelte.

 

 

22 Jahre Geschäftsführer

 

Ab 1982 bis zum Ausscheiden 1984 beim SCH, wurde er noch zusätzlich zum Geschäftsführer des Hauptvereins gewählt. Ab dem 16. Januar 1987 bis zum 16. Januar 2009 waren dies in Summe exakt 22 Jahre. So lange war er der Vorsitzende des TuS Ahmsen. Gleichzeitig, bis zum 19.01.2001, auch der Leiter der Fußballabteilung. In dieser Zeit konnte der Aufstieg aus der ersten Kreisklasse in die Bezirksliga, ebenfalls der Aufstieg zur Landesliga (mit sechsjähriger Zugehörigkeit zu dieser Klasse) erreicht werden. Von 1996 bis Januar 2023 war er Ehrenamtsbeauftragter des TuS Ahmsen, gemäß der Vorgabe des DFB/FLVW. Ab dem 16. Januar 2009 wurde er zum Ehrenvorsitzenden während der Jahreshauptversammlung gewählt. Seit 2013 ist er der Ältestenratsvorsitzender, quasi der „Frontmann“ der Alt-Senioren, die sich jeden letzten Donnerstag des Monats, von 10:00 bis 12:00 Uhr, gemeinsam treffen, um über alte Zeiten zu fachsimpeln.

 

 

Kunstrasen der modernsten Art

 

1983 erhält der TuS Ahmsen einen Kunstrasenplatz der modernsten Art. Es handelt sich hierbei nicht um die bekannten Beläge, sondern sie bekamen das technische und hochwertigste und neuartigste Produkt, was zu jener Zeit auf dem Markt war. Insgesamt 830.000 DM hat die Stadt Bad Salzuflen in dieses Projekt investiert.

 

 

Große Auszeichnungen für Meise

 

Ehrung des Ehrenvorsitzenden, beim Sportlerball im Kurhaus, am 20.03.2010.

Für seine grandiosen und fulminanten Leistungen im Verein des TuS Ahmsen hat er viele Auszeichnungen erhalten. Hier ist eine Übersicht über seine Leistungen und Erfolge:
Förderer des Sports (u.a. Sportheimbau des TuS Ahmsen; 11.01.1975), Die Silberne Ehrennadel des TuS Ahmsen (04.04.1974), Große Verdiensturkunde des TuS Ahmsen: „In Würdigung…………“(17.01.1975), Silberne Verdienstnadel des FLVW-Westfalen e.V. (16.01.1976), Goldene Verdienstnadel der Schiri-Vereinigung Kreis Lemgo (25.03.1977), Großer Ehrenteller des TuS Ahmsen mit Wappen: „Mit Dank …..“(18.01.1991), Förderer des Sports der Stadt Bad Salzuflen -Ehrenteller der Stadt (20.03.1993), Goldene Verdienstnadel des FLVW-Westfalen (16.07.1993), DFB-Ehrenamtspreis 1997, überreicht durch den Kreisvorsitzenden Heinz Osterhage am 16.12.1997, Goldene Ehrennadel des TuS Ahmsen (17.01.2003), Goldener Ehrenring des TuS Ahmsen (14.01.2005). Das ist die ranghöchste Auszeichnung des Vereins! Bis zu zwei lebenden Personen kann dieser laut Vereinssatzung verliehen werden. Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des TuS Ahmsen (16.01.2009), Hans-Rübenstrunk-Pokal 2010 (Kurhaus/Sportlerball; 20.03.2010), Stadtdirektor 1964 – 1976 in Bad Salzuflen, Pokal für besondere Verdienste beim TuS, dies zum 70. Geburtstag am 04.10.2013.

 

 

Finanzierungszuschuss beantragt

 

Der Vorstand beantragte 1991 einen Finanzierungszuschuss zur Baugenehmigung der Umkleideräume mit Dusche für Schiedsrichter, einschließlich der alten Toilettenräume, Übungsleiterraum und Sprecher-Kabine, inklusive der Isolierung des alten Daches. Am 22.11.91 fand auf dem Sportplatz in Ahmsen eine Sportausschuss-Sitzung statt. Der Ausschussvorsitzende, Herr Hiltergerke, zeigte unter anderem die sich für Ahmser Sportler erheblich verbesserten Verhältnisse der Spielfläche auf. Festgestellt wurde hierbei aber auch, dass die Dusch- und Umkleidebereiche des alten Sporthauses bei einem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga nicht mehr den Ansprüchen des Vereins genügt. Die Verwaltung wurde vom Ausschuss beauftragt, sich mit den
Möglichkeiten der Verbesserung auseinanderzusetzen. Vom Westfälischen Fußballverband wurde der TuS Ahmsen dazu aufgefordert, einen geeigneten Umkleide/-Duschraum für das jeweilige Schiedsrichtergespann zu stellen. Ein solcher Raum ist im Ahmser Sporthaus nicht vorhanden. Die damalige Schiedsrichterkabine war wegen ihrer geringen Größe dafür nicht geeignet. In diese beengte Räumlichkeit wurde durch Vereins-Eigenleistung eine kleine Duschmöglichkeit eingebaut, die jedoch für nur eine Person als Behelfs-Option anzusehen ist. Nach wiederholten Erörterungen und Beratungen mit der Verwaltung, wobei nach der kostengünstigsten und akzeptabelsten Lösung gesucht wurde, ergab sich letztlich folgendes Ergebnis: Leider hat eine fast ein Jahr andauernde schwere Erkrankung des Unterzeichners in der Sachbearbeitung eine erhebliche Verzögerung hervorgerufen. Nur aus diesem Grund erhielt der Verein vom Verband nach dem Aufstiegsjahr eine weitere „Schonfrist“ eingeräumt.

 

 

Alle Bauarbeiten werden in Eigenleistung errichtet

 

Nunmehr ist jedoch absolute Dringlichkeit geboten. Um die Baukosten so gering wie möglich zu halten, erklärt der Verein sich hiermit bereit, die Bauarbeiten komplett in Eigen-Regie durchzuführen. Einige Aufgaben fallen an. Erstellung des Parkplatzes oberhalb des Sportplatzes, Material-Lieferung und Installation einer Straßenlampe, Bau des Jugend- und Sportheimes, Bau einer Sprecher-Kabine am Ende des Laubenganges vor dem alten Sporthaus, Bau des ersten Tennisplatzes auf dem Sportplatzgelände, Bau des gewölbeartigen Vordaches vor dem Sporthaus. Anschaffung einer neuen und modernen Beschallungsanlage, Errichtung eines speziellen Zaunes für Werbung, von Juni bis November 1994 der Bau eines zweiten Tennisplatzes, längsseitig an der Stirnseite des vorhandenen Platzes auf dem dortigen Brachland.

 

 

 

Schlägerei in Barntrup – TuS Ahmsen zieht zurück

 

Der Kreisliga A-Vertreter TuS Ahmsen hat 2001 nach einer Schlägerei sich vom Spielbetrieb zurückgezogen. Nach einer Kopfnuss eines Spielers aus Barntrup, der sich sofort beim Gegenspieler entschuldigte, zettelten die Akteure aus Ahmsen eine Schlägerei brutalster Art an. Der erste Vorsitzende Horst Meise sprach in diesem Zusammenhang von einem grob unsportlichen Verhalten seiner Mannschaft. Fußballer mit und ohne Migrationshintergrund waren für diese Tat verantwortlich. Meise betont: „Solch ein Sozialverhalten konnten wir nicht mehr länger akzeptieren. Es war dringend Handlungsbedarf geboten.“ Somit entschloss man sich, die erste Mannschaft aus dem Spielbetrieb zu nehmen. Meise wollte mit dieser Entscheidung ein klares Zeichen setzen und eine Liga tiefer, dann wieder mit einer neuen Mannschaft, voll durchstarten.

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