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Kreisliga A Detmold

SG Hiddesen/Heidenoldendorf – Neustart in der Kreisliga A

Nach dem Abstieg stellt sich die SG Hiddesen/Heidenoldendorf neu auf, um die direkte Rückkehr in die Bezirksliga anzugehen. Wir blicken hinter die Kulissen.

 

 

Sechs sind weg, neun sind neu

Kreisliga A Detmold (ab). Als unnötig und unverdient wurde der Abstieg bei der SG Hiddesen/Heidenoldendorf angesehen. Und wenn man sich die Bilanz unter Coach Noah Kükenhöner anschaut, kommt man zum Schluss, dass der Abstieg in der Tat zu vermeiden gewesen wäre. Doch der Blick zurück hilft niemandem, der Coach blickt nach vorn und stellt die Mannschaft neu auf für die direkte Rückkehr in die Bezirksliga. Dabei hat er euch seine absoluten Wunschspieler bekommen.

 

Dieser Bericht wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Noah Kükenhöner

„Alles kam anders als geplant“ sind die ersten Worte von Noah Kükenhöner, wenn er auf die abgelaufene Spielzeit zurückblickt. Zum einen war sein Engagement als Coach der SG Hiddesen/Heidenoldendorf so nicht vorgesehen, auch, dass die SG zweimal den Trainer wechseln musste, war vor Saisonstart so nicht abzusehen. Erst mussten die beiden Winkler-Brüder ihr Amt niederlegen, Nachfolger Dennis Wieder trat nach der Niederlage gegen Lügde Mitte März zurück. Noah Kükenhöner war zu dem Zeitpunkt bereits Co-Trainer von Dennis Wieder und kann deshalb auch von einem „guten Vorbereitungsstart“ im Winter sprechen. „Die Beteiligung war gut, die Jungs hatten Bock, wir hatten positive Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen“, spricht Kükenhöner über eine gelungene Vorbereitung auf die Rückrunde, die berechtigte Hoffnungen weckte, den Rückstand auf das rettende Ufer noch aufholen zu können.

 

Dämpfer zum Rückrundenauftakt

Dass man dann das erste Spiel des Jahres mit 0:2 beim TSV Oerlinghausen verliert, „ist vollkommen okay, das kann mal passieren“, meint Kükenhöner. Doch danach folgten richtige Dämpfer mit dem Remis gegen Barntrup und den Niederlagen in Peckelsheim und zu Hause gegen Lügde. Nach diesem 2:3 stellte Dennis Wieder sein Traineramt zur Verfügung und sein bisheriger Co-Trainer Noah Kükenhöner stieg zum Chefcoach auf. Und gleich sein erstes Spiel war ein erstes Highlight. In der Nachspielzeit traf Michael Thissen zum 2:1-Sieg beim VfR Borgentreich. Das Glück des Tüchtigen ereilte die SG auch im darauffolgenden Heimspiel gegen den SV Eintracht Jerxen-Orbke. Wieder lief die Nachspielzeit, als Philipp Herclik doppelt zum 2:0-Heimsieg traf. „Diese Last-Minute-Dinger waren schon cool, allein weil es gegen Jerxen-Orbke ein Derby war, wo es von der Emotion her nochmal ganz anders ist“, sieht sich Noah Kükenhöner in seinem Weg bestätigt.

 

„Immer eine neue Stimme in der Kabine“

Der Coach sieht seine Elf mindestens auf Augenhöhe mit allen Gegnern: „In jedem Spiel, das wir gemacht haben, waren wir nie die schlechtere Mannschaft.“ Nur einmal, gegen Asemissen, kann die SG „nie für drei Punkte in Frage, aber ansonsten hatten wir immer den Sieg verdient“, findet der Coach. Das Glück wendete sich aber gegen die SG Hiddesen/Heidenoldendorf. In Lemgo verlor man in der Nachspielzeit, gegen Kastrioti Stukenbrock kassierte man kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer. „Wir haben es jedem Gegner schwer gemacht, aber am Ende hat uns das Glück gefehlt“, meint Kükenhöner rückblickend. Er ist der festen Überzeugung, dass seine Mannschaft „nicht in den letzten acht oder neun Spielen abgestiegen“ ist, sondern in der schwachen Phase zuvor. Durch den zweifachen Trainerwechsel entstand „viel Unruhe innerhalb der Mannschaft, die viel wegstecken musste und immer eine neue Stimme in der Kabine hörte“.

 

SG setzt nicht nur auf Beine

Kükenhöner sah dennoch das Potenzial, das in der Mannschaft steckt: „Mich hat überrascht, dass die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz stand, als ich übernommen habe, weil sie vom Potenzial her viel besser war.“ Den Abstieg konnte der junge Coach dann trotz guter Leistungen nicht mehr verhindern, was ihn im ersten Moment auch „sehr traurig“ stimmte, schnell aber hat Noah Kükenhöner den Blick nach vorn geworfen und die Planungen für die neue Saison in Angriff genommen. Das Ziel ist klar: „Wir wollen für junge Spieler wieder ein Aushängeschild werden, wir wollen Spieler gut ausbilden. Wenn man schaut, was in unserem Kreis und auch in Hiddesen oder Heidenoldendorf so rumläuft, dann ist das schon enorm. Deshalb wollen wir mit den altbekannten Hiddeser Tugenden wieder etwas aufbauen.“ Dabei wird sicher auch der ein oder andere Euro investiert werden, so der Coach: „Wir investieren viel Geld in die Infrastruktur, wir bekommen neue Kabinen, ein neues Sporthaus, neue Trainingsbekleidung etc.“

 

Kükenhöner will Wohlfühloase errichten

Phillip Herclik

Sprich: Es soll eine Wohlfühloase entstehen, damit sich die Spieler rein auf das Geschehen auf dem Platz konzentrieren können. Denn die Rückkehr in die überkreisliche Liga soll eher kurz-, denn langfristig gelingen: „Ich bin mir sicher, dass wir uns gut in der A-Liga behaupten werden. Wofür es reicht, kann ich jetzt noch nicht abschätzen, wir müssen erst einmal abwarten, wie die ersten Spiele ablaufen.“ Zumal Noah Kükenhöner auch einen kleinen Umbruch vollziehen muss. Sechs Abgänge stehen fest. Marvin Wiebe wechselt in die Landesliga zum SC Viktoria Neuenbeken, Gianni Bovino wechselt in die gleiche Liga zum Post TSV Detmold, Phillip Herclik geht zurück zum SV Diestelbruch-Mosebeck, Jan Block schließt sich dem SuS Pivitsheide an und Andre Swoboda steht künftig für den Lemgoer B-Ligisten TSG Holzhausen/Sylbach zwischen den Pfosten. Aus gesundheitlichen Gründen tritt zudem Sebastian Knehe kürzer. Nach zwei Kreuzbandrissen hat ihm sein Arzt im wörtlichen Sinne gesagt, dass er „bescheuert sein müsste, wenn er weiter Fußball spielt“, erzählt Noah Kükenhöner.

 

Karatay-Brüder kommen von Türkgücü Detmold

Muhammed Karatay

Allen Spielern bescheinigt der Coach einen einwandfreien Charakter: „Alle haben bis zur letzten Sekunde alles reingeworfen und deshalb kann ich ihn absolut keinen Vorwurf machen. Die aufnehmenden Vereine können sich auf jeden Fall auf super Fußballer, super Charaktere und tolle Menschen freuen, die ihre Vereine auf und neben dem Platz bereichern werden.“ Sechs Abgänge bedeutet aber auch, dass die SG „etwas tun musste“. Vom SC Türkgücü Detmold kommt das Brüder-Paar Seyithan und Muhammed Karatay. „Seyithan ist eher für die Defensive zuständig als Sechser oder Linksverteidiger. Er ist ein sehr feiner Techniker und hat einen feinen Charakter. Muhammed hat auch eine gute Technik, ist aber auf den offensiven Außen oder in der vordersten Reihe zu Hause“, erklärt Noah Kükenhöner. Beiden Spielern will der Coach aber noch „ein bisschen Zeit“ zugestehen.

 

„Hatte noch nie so viele Linksfüße auf einmal“

David Weis

Ebenfalls für die Sechserposition wurde David Weis vom FC Augustdorf verpflichtet, ein „Wunschspieler“ von Kükenhöner: „Ich schätze ihn sehr und ich kenne ihn schon seit einigen Jahren. Ich habe ihn damals in der Jugend trainiert. Er ist sehr laufstark und hat einen guten linken Fuß und auf jeden Fall eine gute Ausbildung genossen“, schmunzelt sein neuer alter Coach. Den gleichen Weg wie Weis geht auch Thanh Hai Mai, ein Spieler, den Kükenhöner „noch nie mit schlechter Laune“ erlebt hat. Technisch ist Hai Mai der vielleicht „stärkste Spieler“ und ebenfalls ein Linksfuß: „Ich glaube, ich habe noch nie so viele Linksfüße auf einmal im Kader gehabt.“ Denn dazu gehört auch Furkan Celayir, der zuletzt für den Post TSV Detmold gespielt hat und wie Seyithan Karatay die Linksverteidigerposition oder das defensive Mittelfeld bespielen kann.

 

„Königstransfer“ Awsse und Skladny sollen Offensive beleben

Kamal Awsse

Aber auch offensiv musste die SG etwas tun. Intern kommt Eric Skladny aus der zweiten Mannschaft in den A-Liga-Kader. Ein Stürmertyp wie Hulk, der rund um die 2010er-Jahre seine beste Zeit beim FC Porto hatte: „Eric hat einen brutalen Körper und dazu eine enorme Geschwindigkeit. Und da erhoffen wir uns einfach, dass wir auf den Außen wieder mehr Zug zum Tor entwickeln.“ Doch damit nicht genug. Als „Königstransfer“ bezeichnet Kükenhöner den Wechsel des Torschützenkönigs der Kreisliga B Detmold. Kamal Awsse schließt sich dem A-Ligisten an, nachdem er den TuS Kachtenhausen mit 50 Toren zum Aufstieg geschossen hat: „Ich habe mich mehrmals mit ihm getroffen. Kamal ist ein sehr bodenständiger Typ und menschlich top. Er wird unsere Offensive auf jeden Fall beleben und dem einen oder anderen jungen Spielern etwas mitgeben.“

 

Duo aus Hörstmar/Leese komplettiert den Kader

Nick Lükermann

Ein Duo vom Lemgoer A-Ligisten SG Hörstmar/Leese wurde kürzlich noch geholt. Davide Ayena ist ebenfalls ein Spieler für ganz vorn, so der Coach: „Über Davide freue ich mich sehr. Er ist eine richtige Nummer 9. Schnell, technisch stark und eiskalt vor dem Tor. Das fehlte uns vergangene Saison.“ Ebenfalls von der SG kommt Nick Lükermann, ein Mann für die Defensive und ein Dauerläufer. Im Frühjahr hat Lükermann die ein oder andere Trainingseinheit bei der SG Hiddesen/Heidenoldendorf absolviert. Kükenhöner sieht viel Potenzial im 20-Jährigen: „Ein sehr lernfähiger Spieler und in ihm steckt noch ganz viel drin.“ Verstärkung im organisatorischen Bereich bekommt Noah Kükenhöner mit Niklas Hampe, der den Posten als Sportdirektor bekleiden wird und auch als Torhüter zur Verfügung steht. Kükenhöner ist „grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Kader. Wir haben uns gut verstärkt und das trotz Abstieg. Wir müssen uns jetzt erstmal in der Vorbereitung finden und dann werden wir schauen, wofür es reicht.“

 

Blomberg kommt zum Testspiel

Los geht es am 8. Juli mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Geplant sind bislang drei Testspiele. Am 16. Juli kommt der Blomberger SV, eine Woche später reist die SG zum Bielefelder A-Ligisten TuS Quelle, ehe am 28. Juli Landesliga-Absteiger VfB Fichte Bielefeld ein Gastspiel in Hiddesen gibt. Bis dahin will Noah Kükenhöner eine Mannschaft entwickeln, „die über ein Kämpferherz“ verfügt. „Wir haben die Abgänge gut aufgefangen, auch, wenn die individuelle Qualität bei dem ein oder anderen nicht zu ersetzen ist, aber wir haben einen guten Kader für die nächste Saison. Ich freue mich auf die neuen Spieler, die alle lernfähig sind.“

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