Kreisliga A Detmold – Der Goalgetter-Report

Ohne Treffer kann man nicht siegen – so einfach ist das. Jedes Team hat mindestens einen Torjäger, dessen Aufgabe vorrangig darin besteht, das Runde ins Eckige zu befördern. Einige der erfolgreichsten in der Kreisliga A Detmold in dieser Disziplin stellen wir unserer Leserschaft hier genauer vor.

Die Männer im Rampenlicht

Kreisliga A Detmold (ts). Ob es nun gerecht ist oder nicht: Die Stürmer, und dabei vor allem diejenigen, die ihre Aufgabe erfolgreich erledigen, stehen für die Zuschauer häufiger im Mittelpunkt als andere Akteure aus der Mannschaft. Wer in der Kreisliga A Detmold in der abgelaufenen Saison dabei zu den Besten zählt, erfahrt ihr hier.

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Von Thomas Sauerbier

Cihat Keles: TSV Horn, 34 Tore. Er kickt seit rund neun Jahren beim TSV Horn.

Cihat Keles

Cihat Keles ist ein Leader, der bei seinen Mannschaftskameraden großes Ansehen genießt und mit ihnen einen brüderlichen Umgang pflegt, weiß Ender Ünal, der Obmann des TSV Horn, zu berichten. Sein letztes Saisontor ist ein ganz besonderes: Der Treffer zum 2:1-Endstand gegen den TuRa Heiden fällt in der 83. Spielminute und beschert seiner Mannschaft den Sieg. Mit diesem Torerfolg überholt er auch gleichzeitig Jerome Vanin in der Torjägerliste und sichert sich den Titel des Torschützenkönigs in der Kreisliga A Detmold – und das im letzten Match der Saison, sieben Minuten vor Abpfiff. Das scheint schon bemerkenswert genug, um hier erwähnt zu werden, doch der Treffer selbst wäre auch ohne diese Begleitumstände als ein ganz besonderer hervorzuheben. Ender Ünal bezeichnet dieses Tor als „das beste“, dass er „über die Jahre“ von Cihat Keles zu sehen bekam: Mit viel Feingefühl bedient Oguzhan Keles dabei seinen Bruder Cihat, indem er den Ball gekonnt in dessen Wirkungsbereich chippt, damit dieser das Leder mit einem bilderbuchhaften Fallrückzieher im gegnerischen Kasten versenken kann.

Oguzhan Keles

Diesen Treffer wird man so schnell nicht vergessen beim TSV Horn und einen schöneren Saisonabschluss kann man sich als Akteur auf dem Feld wohl kaum vorstellen. Sein Instinkt und seine Ballbeherrschung zählen zu seinen größten Stärken, weiß Ender Ünal zu berichten. Dass Cihat Keles ein Allrounder ist, macht ihn dabei besonders wertvoll, denn selbst im Kasten oder in der Defensive vermag Keles eine ansehnliche Leistung abzuliefern.

Bryan Ratnasingam: FC Fortuna Schlangen, 27 Tore. Er startete bei BW Paderborn und spielt seit der B-Jugend beim FC Fortuna Schlangen.

Bryan Ratnasingam

„Leichtfüßig“, mit einer „außergewöhnlichen Ballbehandlung“ und dabei mit „der nötigen Ruhe“, agiert Bryan Ratnasingam regelmäßig auf dem Feld, beschreibt uns Mark Meinhardt, der Trainer des FC Fortuna Schlangen, die Offensivkraft mit der Rückennummer 14. „Zudem hat er ein gesundes Selbstvertrauen und einen hervorragenden Abschluss“, ergänzt Meinhardt die Liste der Vorzüge des jungen Akteurs in den Reihen des FC Fortuna Schlangen. Seine Flexibilität drückt sich darin aus, dass Ratnasingam auch mit dem schwächeren rechten Fuß in der Lage ist, den Ball einzunetzen. Darüber hinaus erzielt er auch Treffer mit dem Kopf, versteht es, „ein Spiel zu lesen“ und hat den Instinkt, den es braucht, um „im richtigen Augenblick im Strafraum“ aufzutauchen und dort Torgefahr zu verbreiten, rundet Mark Meinhardt die Aufzählung der Stärken Ratnasingams ab. Körperlich ist Bryan Ratnasingam eher unscheinbar und kommt von daher häufiger in den Genuss, von seinen Gegenspielern unterschätzt zu werden – was seinem Trainer und ihm selbst nur recht sein kann. Aufgrund dieser langen Liste an Vorzügen ist Ratnasingam aus der Startelf „kaum noch wegzudenken“, adelt ihn Mark Meinhardt, der stolz darauf ist, dass Bryan Ratnasingam von der „guten Jugendarbeit“ beim FC Fortuna Schlangen „profitieren konnte“ und ein Beispiel für die Qualität darstellt, mit der man dort arbeitet.

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Joel Weber: FC Augustdorf, 25 Tore. Seit 2019 beim FC Augustdorf, davor zwölf Jahre beim SV Diestelbruch-Mosebeck und von 2004 bis 2007 beim SV Eintracht Jerxen-Orbke.

Joel Weber

Joel Weber landet mit 25 erzielten Treffern in der abgelaufenen Saison auf Rang vier der Torjägerliste. Weber ist allerdings auch ein guter Vorbereiter – was ihn somit noch wertvoller macht. „Er passt mit seiner Art und Weise hundertprozentig zu uns“, bescheinigt ihm Alexander Bechthold, der Sportliche Leiter des FC Augustdorf und fügt hinzu, dass Weber, „auch wenn er zugezogen ist“, in Bechtholds Augen, schon als „richtiger Augustdorfer“ zu betrachten ist. Der Mann mit der Rückennummer sieben „übernimmt immer mehr Verantwortung“, obgleich er mit seinen 25 Jahren noch ein sehr junger Zeitgenosse ist. Seine Mannschaftskameraden zahlen ihm diesen Beweis der Verbundenheit „mit Vorlagen zurück“, lässt uns Alexander Bechthold wissen, der uns Webers schönsten Saisontreffer beschreibt: Es war im Match gegen den FSV Pivitsheide, als Joel Weber „mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde und dann, mit zwei Kontakten, aus 25 Metern, den Ball versenkt hat“. Joel Weber zählt, trotz seines Alters, schon „zu den Führungsspielern beim FC Augustdorf“, ehrt ihn Alexander Bechthold, der hofft, dass Weber dem Verein „noch lange erhalten bleibt“. Wobei: „Verbessern kann man sich immer“, erwidert Bechthold auf die Frage, woran Joel Weber noch arbeiten muss. Konkret fällt Alexander Bechthold dazu ein, dass die Torausbeute noch Steigerungspotenzial bietet. Das betrifft allerdings die Sturmabteilung generell, die auch mal „Hochkaräter“ liegen lässt, die der Sportliche Leiter naturgemäß verwandelt sehen möchte. „Kaltschnäuzigkeit, würde ich sagen, ist so das einzige, was man da noch verbessern kann. Ansonsten: Top-Spieler; passt zu 100 Prozent zu uns“, beendet Alexander Bechthold seine Beschreibung des Stürmers.