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Kreisliga A Lemgo

Kreisliga A Lemgo – Reaktionen nach dem Spiel in Entrup

Hier sind die Stellungnahmen der Vorstände des TSV Schötmar und der SG Lüerdissen/Entrup nach dem A-Liga-Match in der Entruper Ilsekampfbahn.

 

Die Stellungnahmen der Vorstände

Kreisliga A Lemgo (np). Manchmal gibt es auch nach den 90 Minuten Fußball Diskussionsbedarf. Wir von Lippe-Kick sind dabei gerne bereit, allen Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, sich zu äußern. So auch im Fall des TSV Schötmar, wo sich der Vorstand zum Verhalten der Unparteiischen äußern möchte. Der folgende Text ist die Stellungnahme des TSV-Vorstandes. Eine Antwort von Verbandsseite steht noch aus.

 

Fragen zum Grillen? Die Antworten haben wir hier!

 

Vom TSV Schötmar-Vorstand:

 

„Vorab, das Spiel verlief absolut fair und war wirklich kein spielerisches Highlight.

Für das absolut negative Highlight des Tages hat die Unparteiische gesorgt.
Ihre Entscheidungen werde ich hier nicht groß auseinandernehmen. Aber der Ton, wie sie mit unseren Spielern, Trainern und Betreuern geredet hat, war von der ersten Minute an absolut nicht deeskalierend, sondern war an Arroganz nicht zu überbieten.

Jedoch möchte ich die gelb-rote Karte gegen uns einmal aufgreifen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, womit wir es am Sonntag zu tun hatten.
Unser Spieler, Fatih Öztürk, hat sich nach seiner ersten gelben Karte von der Unparteiischen abgewandt, um seine Position wieder einzunehmen. Dabei hat er sich kurz mit seinem Gegenspieler, den er jahrelang schon privat kennt, unterhalten und die Unparteiische zog prompt die zweite gelbe Karte.

Fatih Öztürk

Da Öztürk nicht einmal mit der Schiedsrichterin geredet hat, waren alle Beteiligten natürlich über die zweite gelbe Karte verwundert.
Auf meine Nachfrage in der Halbzeitpause sagte die Schiedsrichterin, er wäre „zu aktiv“ mit seinem Gegenspieler gewesen.
Dass diese Begründung an Peinlichkeit nicht zu übertreffen ist, muss die Unparteiische selbst auch so gesehen haben, da sie im Nachgang als Begründung für die zweite gelbe Karte „meckern“ in den Spielbericht eingetragen hat.
Wir haben also sehr schnell gemerkt, dass die Schiedsrichterin keine guten Absichten uns gegenüber hatte.
Die gegnerischen Spieler sahen es genauso und bestätigten es unseren Spielern teilweise während dem Spiel. Das Spiel konnten wir so noch irgendwie zu Ende bringen, ohne weiter von der Schiedsrichterin verbal angegangen zu werden.

Das eigentlich Erschütternde passierte dann aber nach dem Spiel.

Nach dem Spiel rief mich die Schiedsrichterin, weil wir ein Problem mit unserer Aufstellung im DFB.net noch klären wollten.
Mit der negativen Ausstrahlung, die sie ohnehin schon 90 Minuten an den Tag legte, weigerte sie sich irgendwie, unser Problem verstehen zu wollen.
Als wir beide gemerkt haben, dass wir nicht auf einen Nenner kommen, sagte ich, dass ich dieses Problem im Nachgang mit der Staffelleitung klären werde.
Ihre Antwort darauf war: „Ach, geht doch dahin, wo ihr hergekommen seid!“
Dieser Spruch fiel nicht in der Schiedsrichterkabine, sondern vor den Kabinen, wo einige Mannschaftsverantwortliche und Fans beider Mannschaften waren und es hören konnten.
Noch in dem Moment griffen sofort Verantwortliche und Fans der SG Lüerdissen/Entrup ein und machten der Schiedsrichterin sofort klar, dass alle Beteiligten gegen so eine Meinung und Einstellung sind.
Ich bedanke mich noch einmal herzlich bei allen, die sich dort stark für uns gemacht und Zivilcourage bewiesen haben.

Wir waren natürlich schockiert.
Es ist immerhin das zweite Mal innerhalb von zwölf Monaten, dass wir von Schiedsrichtern rassistisch angegangen wurden.
Ich möchte noch einmal unterstreichen: das zweite Mal innerhalb von zwölf Monaten. Und das zweite Mal von einem Schiedsrichter/in, auch „Unparteiische“, genannt.

Ein Verantwortlicher der SG Lüerdissen/Entrup ging mit mir und der Dame (ab diesem Punkt weigere ich mich vehement, sie Unparteiische zu nennen) in die Schiedsrichterkabine.
Dort machte er ihr noch einmal deutlich, wie sehr die SG sich von solchen Ausdrücken distanziert.
Ich zog mein Handy und rief noch gleich vor Ort im Beisein des Verantwortlichen der SG und der Dame den Schiedsrichter-Ansetzer an, um den Sachverhalt zu schildern.
Während meines Telefonats rief die Dame aus dem Hintergrund zum Schiedsrichter-Ansetzer, dass sie bedroht werde.
Erneut griff der Verantwortliche der SG ein und stellte klar, dass nicht mal ansatzweise eine Bedrohung vorliegt.
Auch hier möchte ich mich erneut bedanken.
Ich kann und möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Verantwortliche der SG nicht als Zeuge vor Ort gewesen wäre.
Ihr Rassismus, ihre Lügen und Anschuldigungen hätten ein Ausmaß angenommen, wo es Strafen hageln würde in unsere Richtung.

Wir kommen sonntags, um Spaß und Freude an unserer Leidenschaft, nämlich dem Fußball zu haben.
Wenn wir allerdings regelmäßig von Schiedsrichtern rassistisch angegangen werden, hinterfragen wir uns allmählich, ob wir unsere Sonntage für so etwas verschwenden wollen.
Auch wenn wir zum Großteil Spieler und Verantwortliche mit Migrationshintergrund haben, sind wir mittlerweile die dritte Generation der Gastarbeiterfamilien. Wir sind hier geboren, hier aufgewachsen, studieren und arbeiten hier. Niemand darf sich das Recht herausnehmen, im 21. Jahrhundert Menschen rassistisch zu beleidigen.

Auch wenn wir viel Rückenwind und Anerkennung seitens der SG bekommen haben, werden wir diese Woche nutzen, um mit unseren Spielern und dem gesamten Vorstand darüber zu reden, ob wir noch weiterhin an dieser Liga und diesem Sport teilnehmen möchten.
Spaß macht es uns nämlich allemal nicht mehr.

 

Vorstand TSV Schötmar

 

 

 

 

 

Der Gegner des Spieltages, die SG Lüerdissen/Entrup, wurde auch um eine Stellungnahme gebeten. Diese wurde uns durch den 1. Vorsitzenden Christian Wehner mitgeteilt. Hier die Stellungnahme.

 

„Zuerst sind wir froh über den sportlichen Erfolg und die eingefahrenen Punkte an diesem Tag. Wir bedauern jedoch, dass die sportliche Leistung unserer Mannschaft in den Hintergrund rückt und einmal mehr im Fußball das Spiel zur Nebensache wird.
Es ist richtig, dass es nach dem Abpfiff zu einem verbalen Zwischenfall zwischen einigen Spielern und Verantwortlichen des TSV Schötmar und der Unparteiischen kam. Da wir nicht wissen, ob es deswegen zu weiteren Schritten einer oder beider Seiten kommt, möchten wir mit Rücksicht auf eine Meinungsbildung zu Details der Vorkommnisse keine Stellungnahme abgeben.
Unsere Werte in der SG und den Vereinen basieren auf Respekt, Toleranz und Vielfalt. Unsere Spieler und Verantwortlichen leben das sowohl auf als auch neben dem Platz und wir distanzieren uns ausdrücklich von Rassismus und Intoleranz.

 

Mit sportlichen Grüßen

 

Christian Wehner

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