Fortuna Schlangen: FLVW-Präsidium sagt vorerst nein zum Wechsel in den Spielkreis Paderborn

Der FC Fortuna Schlangen darf nicht in den Spielkreis Paderborn wechseln. Lippe-Kick fragt mal genauer nach, was da los ist. Also klickt euch hinein.

Der Nicht-Wechsel führt zu erheblichen Problemen

Kreisliga A Detmold (bs). Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat den Antrag von Fortuna Schlangen zum Wechsel des Spielkreises für Jugend und Senioren nach Paderborn in seiner Sitzung vom 6. Juni dieses Jahres nicht zugestimmt. Damit bleibt Fortuna Schlangen zumindest noch für die Spielzeit 24/25 mit ihren Teams im Spielkreis Detmold.

Von Björn Schran

Gottfried Dennebier

Im Vorfeld hatten sich sowohl der Kreis Detmold als auch der Kreis Paderborn gegen diesen Kreis-Wechsel ausgesprochen. In der Aussage vom Kreisvorsitzenden Detmold Gottfried Dennebier wurde der Antrag mit der Begründung, dass die ausgearbeiteten Argumente nicht nachvollziehbar seien, abgeschmettert. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass der westfälische Verband als höchste Instanz, aber vor allem der Kreis Detmold unserer Argumentation letztlich nicht gefolgt ist. Wir waren fest davon überzeugt, dass unsere Argumente greifen würden“, so Fortuna-Vorsitzender Sven Schlüter. Hauptargument für den Wechsel des Traditionsvereins aus Schlangen: „Unsere Spieler und ihre Familien müssen erhebliche zeitliche und finanzielle Belastungen auf sich nehmen, um zu den Spielen und Trainingseinheiten im Detmolder Spielkreis zu gelangen. Die Wohnorte und Schulen unserer Spieler liegen hauptsächlich in den Gemeinden Schlangen und Bad Lippspringe und im Schwerpunkt in Paderborn.“

Dringender Handlungsbedarf

Sven Schlüter

„Die Distanz zu den Ortschaften im Raum Detmold stellt für sie eine erhebliche Hürde dar, wie gesagt zeitlich wie finanziell, für alle Beteiligten einschließlich dem Verein insgesamt“, so Schlüter. Auch der ökologische Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Hinzu kommt, dass ein regelmäßiger Spielbetrieb im Jugendbereich im Kreis Detmold schon jetzt stark eingeschränkt ist, und es keine Seltenheit darstellt, dass Ligen aus nur sieben Mannschaften bestehen oder Teams gar nicht erst gegen Schlangen antreten und die Eltern aus Bad Lippspringe oder Paderborn umsonst in den Lipper Raum fahren. Viel Frust, keine Entwicklung der Kinder und dringender Handlungsbedarf der Verantwortlichen im Kreis Detmold. „Wir erwarten bis spätestens kommenden Winter 2024 eine Entscheidung, wie der Kreis Detmold mit den immer stärker schrumpfenden Jugendmannschaften und dem Wandel im Detmolder Fußball umgehen wird,“ betont der Vereinsvorsitzende.

Schlechte Infrastruktur

Ein Nichtwechsel des Spielkreises führt dazu, dass Spieler und Familien sich gezwungen sehen, andere Vereine im näher gelegenen Spielkreis Paderborn zu suchen. Dieses wurde auch in einer aktuellen Mitgliederbefragung bei Fortuna bestätigt. Schlüter: „Auch sind Übungsleiter aus dem Kreis Paderborn für Nachwuchs nicht zu bekommen und wir erhalten regelmäßig Ablehnungen von potenziellen Trainern, die wegen dem Spielkreis Detmold und damit über den „Berg“ fahren zu müssen.“ Es wird mit der Ablehnung unseres fundierten Antrags nicht nur den FC Fortuna Schlangen schwächen, sondern auch die Vielfalt und Attraktivität des Fußballsports in unserer Region beeinträchtigen. Des Weiteren ist auch bereits jetzt eine Teilnahme an den Trainingseinheiten in Schlangen für unsere Kinder aus Horn und dem Detmolder Raum nicht möglich, da die Verkehrsanbindung durch den öffentlichen Nahverkehr, im Gegensatz zu den 15 Minuten Turnus Richtung Paderborn, weit schlechter ist. So fährt der letzte Bus in Richtung Horn/ Detmold schon um 19.15 Uhr. „Die gesamten ausgearbeiteten Fakten scheinen die Verantwortlichen zu ignorieren, und es stehen Kreisinteressen vor den Interessen unserer Kinder und unseres Vereins“, betont Schlüter gegenüber Lippe-Kick.

„Der Wechsel hätte die Stabilität unseres Vereins gestärkt“

Sven Schlüter sagt abschließend: „Ein Wechsel des Spielkreises hätte nicht nur die Belastungen für unsere Spieler und ihre Familien reduziert, sondern auch die langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit unseres Vereins gestärkt. Wir werden auch in Zukunft konsequent die Fußballgremien von unserer Sichtweise versuchen zu überzeugen.“