Bad Salzuflen nimmt Rang drei ins Visier

Spielbericht

(ab). Der VfL Lüerdissen hat seine erste Niederlage im Jahr 2023 kassiert. Beim SC Bad Salzuflen verliert die Elf von Spielertrainer Tim Steffen verdient mit 1:3.

Von André Bell

Die mit einigen personellen Schwierigkeiten ins Spiel gestarteten Lüerdisser haben sich auf eine defensive Taktik festgelegt. Die Gäste wollen es dem SC Bad Salzuflen schwer machen, Lücken zu finden. Doch die Kurstädter sind gut vorbereitet und von ihrem Coach Andreas Wiens gut eingestellt worden: „Wir haben uns vorgenommen, das Spiel mit Ballbesitz und Ruhe zu dominieren. Wir hatten zwar nicht Chancen im Minutentakt, aber die Chancen, die wir uns rausgespielt haben, waren ordentlich.“ Der VfL Lüerdissen gerät früh unter Druck, wobei es „auch nicht so gewesen ist, dass Bad Salzuflen eine Torchance nach der anderen hatte“, wie Tim Steffen meint. „Wir standen gut und stabil, aber durch gute Verlagerungen haben sie uns in der ersten Halbzeit läuferisch echt gefordert.“ Zudem leisten sich die Gäste den ein oder anderen individuellen Fehler zu viel. Alle drei Tore wären so vermeidbar gewesen.

Pyrlitesku schnürt den Doppelpack

Andrei Pyrlitesku

Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung setzt der SCB zum Gegenangriff an. Nach einer tollen Passstafette chipt Robin Derbas den Ball gefühlvoll auf den zweiten Pfosten, wo Andrei Pyrlitesku lauert und noch den Kopf hinhalten muss und das 1:0 für die Gastgeber erzielt. „Das 0:1 können wir meines Erachtens verhindern, weil der Ballverlust in einem Raum passiert, wo wir anschließend genug Zeit hatten, um das besser zu verteidigen“, hadert Steffen mit dem Rückstand in der 36. Spielminute. Noch vor der Pause kann der SC Bad Salzuflen das 2:0 nachlegen. Alpay Arslan gewinnt einen wichtigen Zweikampf im Zentrum und spielt abermals Pyrlitesku frei, der im Sechzehner den Gegenspieler stehenlässt und eiskalt in den Knick abschließt. Mit einer verdienten Pausenführung für den SCB geht es in die Kabinen. Dem kann auch Tim Steffen nicht widersprechen: „Die 2:0-Führung für Bad Salzuflen zur Halbzeit geht so in Ordnung.“

Günther muss verletzt vom Platz

Zum Zeitpunkt beider Tore steht VfL-Kapitän und -Führungsspieler Patrick Günther nicht mehr auf dem Feld. Der Innenverteidiger, der nach der Saison zum TBV Lemgo wechselt, verletzt sich und muss ausgewechselt werden. „Dadurch gab es einen Bruch in unserem Spiel, wenn ein zentraler Spieler im Zentrum wegbricht. Ich hoffe, dass es nicht allzu wild ist. Wir schauen mal, ob es für Sonntag schon wieder reicht“, erklärt der VfL-Spielertrainer.

In der Kabine hat SCB-Coach Andreas Wiens nur lobende Worte für seine Mannschaft, denn „Lüerdissen hatte nicht eine echte Torchance. Und genauso wollten wir die zweite Halbzeit angehen“.

Lehmeier bringt VfL wieder ran

Sebastian Lehmeier

Doch ein Plan und die Umsetzung desselben sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Keine drei Minuten sind gespielt, da muss der SC Bad Salzuflen den Anschlusstreffer schlucken. Nach einer Ecke steigt Florian Kehrmann am höchsten, seinen Kopfball kann Schlussmann Marcel Frormann aber parieren. Den Nachschuss schiebt Sebastian Lehmeier zum 1:2 aus Lüerdissen-Sicht über die Linie. „Da haben wir geschlafen und Lüerdissen kann noch einmal verkürzen“, ärgert sich Wiens über den Treffer. Allerdings nicht lange, denn seine Mannschaft hat das Spiel „weiterhin im Griff und richtige Torchancen haben wir einfach nicht zugelassen“. Der VfL Lüerdissen kommt nach dem Anschlusstreffer etwas besser ins Spiel, kann aber die Räume, die der SCB den Gästen nun anbietet, nicht nutzen, so Steffen: „Wir haben uns dann fälschlicherweise dazu entschieden, nicht aufzudrehen, oder der erste Kontakt war in diesem Moment nicht so gut, dass wir weiter Druck machen können. Und wenn wir uns dann mal aufgedreht haben, hatten wir kaum Anspielstationen.“ Kurzum: Der SC Bad Salzuflen hat alles im Griff.

Müller macht den Deckel drauf

Eddy Müller

Das 3:1 durch Eddy Müller rund 20 Minuten vor dem Schluss hat dem Spiel dann auch wieder „die nötige Ruhe gegeben“, so Wiens. Den Zwei-Tore-Vorsprung bringt der SC Bad Salzuflen souverän über die Zeit. „Insgesamt ein verdienter Sieg“, urteilt Andreas Wiens. „So bleiben wir weiter an Lüerdissen dran und haben wenigstens noch ein kleines Ziel für die letzten Spiele: Platz 3!“ Jetzt heißt es aber erst einmal ausruhen und „am Freitag im Training auf das nächste Top-Spiel in Werl-Aspe vorbereiten“. Dem VfL Lüerdissen fällt auch nach dem 1:3 nicht mehr viel ein, zumal mit Florian Kehrmann auch der zweite Innenverteidiger verletzungsbedingt vorzeitig vom Platz muss.

Steffen: „War mit der Personallage sehr schwer“

Tim Steffen

Unzufrieden ist Tim Steffen aber nicht: „Ich bin nicht stinkig. Unsere Serie ist zwar gerissen, aber mir war vorher bewusst, dass das mit der Personallage sehr schwer wird gegen eine gute Mannschaft, die stabil und kompakt steht.“ Der VfL hat sich insgesamt gut verkauft, findet der Coach: „Bad Salzuflen hat uns nicht im Keim erdrückt und wenn es Chancen für sie gab, dann durch unsere Fehler im Aufbauspiel.“ Von der eigenen Spielidee musste der VfL Lüerdissen auch nicht abweichen: „Wir waren darauf bedacht, auch spielerische Lösungen zu finden, das haben wir schon immer probiert. Und dass das dann auch mal in die Hose geht, ist ganz klar.“ Insgesamt ist Tim Steffen auch „stolz auf die Jungs, die aus der zweiten Mannschaft. Ich bin sehr glücklich und dankbar dafür, dass sie uns so toll geholfen haben“.

Fazit: Der SC Bad Salzuflen gewinnt verdient gegen den VfL Lüerdissen, der die Kurstädter zwar vor Probleme stellt, aber sich ein besseres Resultat durch zu viele Fehler kaputt macht.

Tore:

1:0 Andrei Pyrlitesku (36. Min.)

2:0 Andrei Pyrlitesku (45. Min.)

2:1 Sebastian Lehmeier (48. Min.)

3:1 Edgard Müller (74. Min.)