Bad Salzuflen seit sechs Spielen ungeschlagen

Spielbericht

(ab). Der SC Bad Salzuflen bleibt zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen. Gegen Aufsteiger SC Extertal gewinnt die Wiens-Elf verdient mit 5:2.

Von André Bell

Patrick Cordes

Gegen einen tief stehenden Gegner hat sich der SC Bad Salzuflen zunächst etwas schwergetan. Der SC Extertal tritt erwartungsgemäß defensiv auf, der SCB sieht sich zwei Fünfer-Ketten gegenüber, die durchbrochen werden müssen. „Wir haben vor dem Spiel klar besprochen, dass wir in genau diesen Zwischenräumen die Chance haben werden, so konnten wir es immer wieder schaffen, diese zu bespielen und mit geschickten Bällen unsere Offensivreihen in Szene zu setzen“, erklärt Andreas Wiens. Der Matchplan von Thomas Elsner geht allerdings zunächst auch auf: „Unser Motto war, den Raum engzumachen, tief zu stehen, Bad Salzuflen den Ball zu geben und dann über Umschaltmomente und Standards zum Erfolg zu kommen. Bad Salzuflen hatte in der ersten Halbzeit viele Probleme und kam kaum in gefährliche Räume.“ Zudem gehen die Gäste mit ihrer ersten Chance in Führung. Patrick Cordes erzielt in der 20. Minute das 1:0 für den SC Extertal.

Hulic gleicht aus, Elsner bringt SCE wieder in Führung

Adis Hulic

Sehr zum Ärger von Andreas Wiens, denn das Gegentor war „nicht diszipliniert verteidigt“, so der Coach. Nur wenige Minuten später kommt der SC Bad Salzuflen aber mal durch. Wladimir Schwabauer chipt den Ball mit viel Gefühl über die Abwehr hinweg zu Adis Hulic, der den Ball mit der Brust annimmt und volley unter die Latte trifft. Danach plätschert das Spiel eine Weile vor sich hin. Der SCE kann vieles wegverteidigen, im Notfall ist auch Moritz Jäger zur Stelle, der im Kasten des SCE eine gute Partie absolviert. Und so kommen die Gäste zur erneuten Führung. Thomas Elsner tritt einen Freistoß aus rund 20 Metern. Der Ball wird noch abgefälscht und schlägt rechts oben im Eck ein. Im „Torwarteck“, wie Andreas Wiens, der selbst lange als Torwart gespielt hat. „Ich weiß, dass Marcel Frormann mir die Kritik nicht übelnimmt. Wir haben diese Situationen des Öfteren besprochen und er muss da den nächsten Step machen und so einen Ball halten, auch, wenn er gut geschossen war.“

Arslan gleicht vom Punkt aus

Mit dem Pausenpfiff kommt der SCB zum Ausgleichstreffer. Der agile Felix Lang startet in die Schnittstelle, bekommt den Ball und spielt quer. Die scharfe Hereingabe prallt einem Extertaler Spieler an der Oberschenkel und von dort an die Hand. Der Unparteiische entscheidet sofort auf Elfmeter. Thomas Elsner hält die Entscheidung für zweifelhaft, meint aber auch: „Ich kenne das Regelwerk dazu nicht mehr.“ Den Strafstoß verwandelt Alpay Arslan sicher zum 2:2-Pausenstand. In der Kabine gibt es „nicht viel zu kritisieren“ für Andreas Wiens, „da wir trotz des 2:2 hätten höher führen können, wenn nicht sogar müssen. So wollten wir den Schwung einfach mitnehmen.“

Grzegorczyk mit Köpfchen

Lukasz Grzegorczyk

Und genau das hat der SCB auch perfekt geschafft. Eine Hereingabe von außen nimmt Alpay Arslan volley und zimmert die Kugel genau in den Knick. „Traumtor“, lobt Wiens. Thomas Elsner nimmt das Gegentor auf seine Kappe: „Wenn ich den Ball durchlasse, nimmt unser Torwart den Ball entspannt auf. Ich versuche aber ihn zu blockieren und das spielt dem Salzufler in die Karten, der das toll gemacht hat und den Ball aus 16 Metern schön in den Knick jagt.“ Kurz darauf haben die Gäste den erneuten Ausgleich auf dem Fuß. Nach einer Slapstick-Einlage des SCB, ein Einwurf misslingt völlig, steht der SC Extertal plötzlich frei vor dem Tor, vergeben die Chance aber. Stattdessen erhöht der SC Bad Salzuflen. Nach einem Freistoß köpft Lukasz Grzegorczyk zum 4:2 ein. Auf der anderen Seite macht der SC Extertal seine Chancen nicht, was der große Unterschied an diesem Nachmittag ist.

Den Schlusspunkt setzt Adis Hulic, der steil geschickt wird und im Eins-gegen-Eins eiskalt verwandelt. „Wir hätten eine Vielzahl an den sich bietenden Möglichkeiten nutzen können, unter anderem zwei Lattenknaller, aber ich bin schon sehr zufrieden“, so Andreas Wiens nach dem Spiel. Kommenden Sonntag sind die Kurstädter zu Gast beim TBV Lemgo II.

Elsner: „Sind an unserer Effektivität gescheitert“

Thomas Elsner

Thomas Elsner und seine Mannschaft sind auf der letzten Rille nach Bad Salzuflen gefahren. „Ich habe zwei Spieler aus der zweiten gehabt, die in der Startelf standen. Zudem zwei, drei Spieler, die in der Hinrunde nicht viel gespielt haben und auch aktuell nicht fit sind, weil sie nicht regelmäßig trainieren können“, so der Coach. Dahin gehend kann er der Mannschaft „keinen Vorwurf machen. Sie haben alles reingehauen, wir haben Bad Salzuflen vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Wir sind an unserer Effektivität gescheitert, dementsprechend kann ich Bad Salzuflen nur zum Sieg gratulieren. Sie hatten geschätzt 80 Prozent Ballbesitz, aber das war mir egal“. Jetzt heißt es „Mund abputzen und hoffen, dass sich der ein oder andere über die Woche wieder gesund zurückmeldet“. Nach einer guten Trainingswoche will der SCE dann am kommenden Wochenende „mit demselben Elan mit demselben Einsatz zu Hause den Dreier einfahren“. Zu Gast ist dann der FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen.

Fazit: Der SC Bad Salzuflen ist gegen den SC Extertal gefordert, löst seine Aufgabe aber letztlich doch und gewinnt verdient.

Tore:

0:1 Patrick Cordes (20. Min.)

1:1 Adis Hulic (27. Min.)

1:2 Thomas Elsner (33. Min.)

2:2 Alpay Arslan (per Elfmeter; 45. Min.)

3:2 Alpay Arslan (49. Min.)

4:2 Lukasz Grzegorczyk (61. Min.)

5:2 Adis Hulic (90. + 3. Min.)