Horner Klettertour geht weiter

Spielbericht

(hk). Trotz einer ansprechend besetzten Startformation geht der BSV Müssen als klarer Verlierer aus diesem Aufeinandertreffen. Zwei absolute Traumtore bilden den Abschluss von diesem umkämpften Match, was die aufstrebenden Horner zu Recht für sich entscheiden können.

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Von Henning Klefisch

Milcan Colak

Die Startphase für den Außenseiter verläuft gar nicht einmal so verkehrt. Der Türkische SV Horn enttäuscht, weshalb auch Coach Thorsten Schmiech moniert: „Wir sind zunächst gar nicht so gut ins Spiel gekommen, haben nach Ballgewinnen zu schnell den Ball wieder hergeschenkt und waren nicht griffig genug.“ Die Müssener schnuppern sogar am Führungstor. Nach einem geblockten Ball gegen TSV-Torwart Niklas Hampe rollt die Kugel nicht in den Kasten, sondern gegen den Pfosten. Und von dort aus ins Toraus. Den folgenden Abschlag verteidigen sie extrem luftig, wodurch Milcan Colak gleich fünf gegnerische Defensivakteure narrt und nach acht Minuten zum 1:0 einschießt. Kein neuer Erfahrungswert für die Blau-Weißen. „Trotzdem haben wir eigentlich ganz ordentlich gespielt“, findet Müssen-Coach Jan Brinkmann. Von beiden Vertretern sieht er „kein berauschendes Spiel“ in den ersten 45 Minuten. Schmiech hingegen lobt nach dem Führungstor das höhere Maß an Struktur und Ordnung im Defensiv- wie im Offensivbereich von seinen Schützlingen. Auch beim 0:2 sieht Jan Brinkmann reichlich Eigenanteil. Die Müssener spielen relativ unbedrängt einen Fehlpass, den Sergio Frey (Bild rechts) zum 2:0 vollendet. In der Nachspielzeit erhöht Cihat Keles sogar auf 3:0 für die Horner. Brinkmann findet: „Wir sind keine drei Tore schlechter. Man hätte auch mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause gehen können, aber Horn war abgezockter und cleverer. Deshalb haben sie verdient geführt.“ Schmiech meint: „Nach dem 0:3 kurz vor der Pause war das Ergebnis sicher etwas zu hoch, aber das Spiel dann auch durch!“

Traumtore als Schlusspointe

Cihat Keles

Die Hausherren haben sich für die zweite Halbzeit fest vorgenommen, den schnellen Anschlusstreffer zu markieren, um das Spannungslevel zu potenzieren. In einer Szene stehen sie völlig blank vor Hampe und schießen diesen an. „Wenn du da das 1:3 machst, könnte es noch einmal kritisch werden. Aber genau diese Szenen, die Horn genutzt hat im ersten Durchgang, haben wir nicht genutzt.“ Die Egge-Jungs erzeugen vor allem über das dynamische Umschaltspiel reichlich Torgefahr. Drei Monster-Möglichkeiten in der Anfangsviertelstunde vergeben sie. Nach 77 Minuten markiert Cihat Keles ein absolutes Traumtor per Seitfallzieher aus zwölf Metern Torentfernung. 180 Sekunden danach macht es Marcel Esselmann (Bild rechts) nicht minder wunderbar, als er einen Freistoß in den Torwinkel zirkelt.

„Verdienter Sieg der reiferen Mannschaft“

Thorsten Schmiech

„Am Ende gehst du ohne Punkte aus diesem Spiel und weißt nicht so richtig, was da wieder los war und warum wir das wieder so deutlich verloren haben. Auf alle Fälle haben wir verdient verloren, weil wir nicht clever genug sind, aber durch und durch unnötig“, stellt Brinkmann voller Bedauern bei Lippe-Kick fest. „Insgesamt ein verdienter Sieg der reiferen Mannschaft, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch“, so fasst Schmiech bei Lippe-Kick zusammen.

Fazit: Ein berechtigter Sieg für den Türkischen SV Horn, der eine überzeugende Auswärtsleistung mit einem Dreier belohnt. Sie spielen sich die Tore schön heraus oder sind Profiteure von glänzenden Einzelleistungen.

Tore:
0:1 Milcan Colak (8. Min.)
0:2 Sergio Frey (44. Min.)
0:3 Cihat Keles (45. + 2 Min.)
0:4 Cihat Keles (77. Min.)
1:4 Marcel Esselmann (80. Min.)