Der Zwölf-Minuten-Wahnsinn von Schloß Holte

Spielbericht

(ab). Der SV Eintracht Jerxen-Orbke bekommt beim Gastspiel in Schloß Holte eine Lehrstunde erteilt. Mit fünf Toren innerhalb von zwölf Minuten machen die Hausherren kurzen Prozess mit den „Junx“.

Von André Bell

Marco Schlobinski

Der SVE Jerxen-Orbke bekommt in Schloß Holte „richtig auf die Fresse“. So drastisch drückt es Coach Marco Schlobinski zumindest aus. Und recht hat er. 38 Minuten macht seine Mannschaft ein ordentliches Spiel, agiert mit dem VfB auf Augenhöhe. Gelegentlich gibt es vereinzelte Torchancen, nennenswerte sind allerdings nicht dabei. „Wir haben Schloß Holte das Leben schwer gemacht und konnten den ein oder anderen Nadelstich setzen“, so Schlobinski. Als sich das Spiel mit großen Schritten der Halbzeit nähert, die 38. Minute läuft bereits, bedient Marvin Hornberg Sören Brandy und der erfahrene Offensivmann lässt sich diese Chance nicht entgehen und trifft zum 1:0. Der Startschuss für zwölf wilde Minuten. „In der ersten Halbzeit haben wir das erste Mal unser wahres Gesicht gezeigt“, meint Coach Marc Kespohl. „Wir haben 30 Minuten nicht zugelassen, haben sehr viele Zweikämpfe geführt und dann ist es auf einmal ein komisches Spiel. Das 1:0 war wie ein Brustlöser.“

Schlobinski: „Sehr lehrreiche Situation für uns“

Marvin Hornberg

Plötzlich funktioniert alles bei den Hausherren, bei den Gästen dagegen nichts mehr, hadert Schlobinski: „Jede Chance von Schloß Holte war drin, wir haben auch jedes Ding dem Gegner leichtfertig vorgelegt und schlecht verteidigt. Das war eine sehr lehrreiche Situation für uns.“ Nur zwei Minuten nach dem 1:0 erhöht Hornberg selbst auf 2:0, wieder nur zwei Minuten später ist Sebastian Spada zur Stelle und macht das 3:0. Robin Hofmann mit dem 4:0 und erneut Sören Brandy mit dem 5:0 beenden die erste Halbzeit. „Im Minutentakt fielen die Tore für uns. Wir sind aggressiv vorne draufgegangen und haben den Gegner an die Wand gespielt. Das war schon beeindruckend und genau die Reaktion, die ich sehen wollte“, so ein zufriedener VfB-Coach. Marco Schlobinski kann nur tatenlos am Seitenrand stehend mit ansehen, wie seine Mannschaft untergeht: „Wir waren ordentlich im Spiel und dann dürfen wir uns nicht so den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Dann müssen wir uns aufraffen und weitermachen.“

VfB verwaltet den Vorsprung

Marc Kespohl

Im zweiten Durchgang schaltet Schloß Holte in den Verwaltungsmodus und der SV Eintracht Jerxen-Orbke macht hinten alles dicht, um nicht noch mehr unter die Räder zu geraten. Offensiv bieten die Gäste nichts mehr an, der VfB hat vereinzelte Chancen auf ein höheres Ergebnis und gewinnt am Ende klar mit 5:0. „Im Endeffekt war es zum ersten Mal eine Leistung, auf die wir aufbauen können. Wenn wir so weitermachen, dann sind wir auf dem richtigen Weg“, urteilt Marc Kespohl. Sein Gegenüber hat keinen Fünf-Tore-Unterschied in diesem Spiel gesehen: „Ich glaube nicht, dass wir fünf Tore schlechter waren. Ich war davon ausgegangen, dass die Trauben bei extrem hoch hängen und Schloß Holte hat definitiv Qualität, aber einen Fünf-Tore-Unterschied habe ich nicht wahrgenommen.“ Vielmehr ist er der Meinung, dass seine Junx „alles reingeschmissen haben zu Beginn und dann hatten wir einen Blackout. Wir werden unsere Lehren aus dem Spiel ziehen“.

Die nächsten Aufgaben

Für den SV Eintracht Jerxen-Orbke geht es am Dienstag bereits im Kreispokal-Achtelfinale weiter. Es geht zum A-Ligisten TuS WE Lügde. In der Liga geht es am kommenden Wochenende zum FC Augustdorf. Der VfB Schloß Holte ist am fünften Spieltag beim TuS Bad Driburg zu Gast.

Fazit: Fast eine Halbzeit lang ist es ein offenes Spiel, ehe der VfB Schloß Holte auf das Gaspedal drückt und fünf Tore innerhalb von zwölf Minuten erzielt.

Tore:

1:0 Sören Brandy (38. Min.)

2:0 Marvin Hornberg (40. Min.)

3:0 Sebastian Spada (42. Min.)

4:0 Robin Hofmann (43. Min.)

5:0 Sören Brandy (45. + 5. Min.)