Detmold hadert und verzweifelt – Wichtiger Sieg für Effzeo

Spielbericht

(ab). Der FC Bad Oeynhausen fährt gegen den Post TSV Detmold einen eminent wichtigen Sieg ein. Da auch die Konkurrenz im Tabellenkeller dreifach punktet, ist dieser 3:0-Erfolg umso wichtiger. Für den Post TSV Detmold wird es dagegen doch noch einmal enger.

Von André Bell

Viel kann Post TSV-Coach Andre Patscha seiner Mannschaft gar nicht vorwerfen. Denn falsch gemacht hat der Post TSV Detmold im Grunde so gut wie nichts. Abgesehen vom verlorenen Zweikampf vor dem 0:1, ansonsten knüpfen die Residenzler aber da an, wo sie letzte Woche gegen Tengern aufgehört haben. Nur die Effizienz lässt diesmal zu Wünschen übrig, außerdem ist das Spielglück überhaupt nicht auf Seiten des Post TSV Detmold. Andre Patscha hat sogar das Gefühl, „gegen 14 Gegenspieler zu spielen“, den Unparteiischen und seine beiden Assistenten zählt er dabei mit. Wieso, dazu kommen wir später. Die besseren Chancen haben zunächst die Gäste aus Detmold, doch Fynn Vollmer schiebt den Ball nicht nur am Schlussmann, sondern auch knapp am Tor vorbei und auch im Eins-gegen-Eins gegen Effzeo-Keeper Mirko Göhner hat Julian Jobstmeier das Nachsehen. Und dann verliert Maurice Malak diesen Zweikampf im Mittelfeld, die Defensive der Detmolder steht offen, Bad Oeynhausen fährt den Konter und Philipp Derksen befördert den Ball mit einem Sonntagsschuss ins Netz und es steht 1:0.

Detmold kriegt den Ball nicht rein

Omar Khaled

Eine Viertelstunde später passiert die spielentscheidende Szene. Philip Wichmann kassiert eine Rote Karte, die für Andre Patscha „überhaupt nicht nachvollziehbar“ ist. Wichmann will in der eigenen Hälfte den Ball klären, bekommt ihn aber nicht richtig nach vorne. Daraufhin stellt er sich seinem Gegenspieler in den Weg. Der Unparteiische wertet das als Tätlichkeit und schickt Philip Wichmann nach 32 Minuten zum Duschen. Effzeo-Coach Daniel Brink hat die Szene nicht gesehen und kann sich deshalb kein Urteil darüber bilden, aber „der Platzverweis spielt uns natürlich in die Karten“, so Brink. Detmold lässt sich davon aber nicht unterkriegen und kommt weiter zu Chancen, doch das Tor der Hausherren ist vernagelt. Sogar aus elf Metern bekommen die Gäste den Ball nicht in den Kasten. Mirko Göhner hält einen Elfmeter von Julian Jobstmeier und auf der anderen Seite erhöht der FC Bad Oeynhausen. Omar Khaled muss nach einem Angriff über die linke Seite den Ball nur noch ins Tor schieben. Mit dem 2:0 für den FC Bad Oeynhausen geht es in die Pause. Brink atmet tief durch: „Ich glaube, kriegen wir beim Elfmeter das Tor rein, läuft das Spiel ganz anders.“

Patscha: „Wir haben gegen 14 Feldspieler gespielt“

Andre Patscha

Mit Dampf kommt der Post TSV Detmold aus der Kabine, „wir haben drei, vier richtig gute Möglichkeiten auf das 1:2“, so Patscha, doch der Ball will einfach nichts ins Tor. Es ist zum Verzweifeln für den Post TSV Detmold, zumal auch zwei fragwürdige Abseitsentscheidungen einen Torerfolg verhindern. „Erst meint der Schiedsrichter, es ist eine neue Spielsituation, als wir einen Freistoß auf unserer Seite haben und Marco Rüskaup durch ist und das 1:2 macht. Und fünf Minuten später bekommt wieder Marco den Ball nach einem Doppelpass, er läuft dabei von hinten in den Strafraum, das kann meiner Meinung nach gar kein Abseits sein“, hadert Andre Patscha. Und so kommt der Coach dann auch zu seinem eindeutigen Urteil: „Man muss ganz klar sagen, dass wir gegen 14 Feldspieler gespielt haben.“ Hinzu kommt, „dass wir die Chancen, die wir bekommen haben, nicht genutzt haben. Für mich ist es nicht nachzuvollziehen, wie man dieses Spiel abgeben kann.“

Brink: „Nur drei Punkte zählen“

Daniel Brink

Der FC Bad Oeynhausen tut sich im zweiten Durchgang in Überzahl schwerer, als sich Daniel Brink das wünscht, mit dem 3:0 von Simon Kunz eine Viertelstunde vor Schluss ist dann aber der Deckel drauf. Andre Patscha und Ralf Brokmann können der Mannschaft „keinen Impuls mehr geben, wenn man solche Chancen kreiert und sie nicht nutzt. Das war schon echt bitter“. Jetzt heißt es, „Ärmel hochkrempeln“, denn „die Teams unten haben alle gewonnen und deshalb wird es Zeit, dass wir auch wieder punkten“.

Hochzufrieden mit dem Sieg und den drei Punkten ist dagegen Daniel Brink: „Die sind auch überlebenswichtig, wenn man auf die Tabelle schaut. Und ich glaube schon, dass es verdient ist hinten raus. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass das Spielglück auf unserer Seite war.“ Das ist ihm aber „auch egal, es geht momentan nur darum, dass die drei Punkte auf dem Papier stehen und nur das zählt für uns. Wir sind zufrieden, dass wir gegen einen spielerisch starken Gegner gewonnen haben und wünschen den Jungs von Post und dem Trainerteam noch viel Erfolg. Das ist eine sehr sympathische Truppe.“

Fazit: Im Spiel beim FC Bad Oeynhausen läuft fast alles gegen den Post TSV Detmold und vieles für die Hausherren, die letztlich nicht unverdient gewinnen. Die Liga wird im Saisonendspurt immer spannender, der Post TSV Detmold ist zwar mit 42 Punkten Tabellensiebter, hat jetzt aber nur noch sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den derzeit der VfB Schloß Holte belegt. Der FC Bad Oeynhausen liegt mit 40 Punkten einen Platz hinter den Residenzlern.

Tore:

1:0 Philipp Derksen (18. Min.)

2:0 Omar Khaled (38. Min.)

3:0 Simon Kunz (74. Min.)