FC Augustdorf — VfR Wellensiek

Spielbericht

Achterbahn der Gefühle für den FCA

(ab). Zweimal zurückgelegen, kurz vor Schluss geführt und am Ende einen Punkt geholt. So lässt sich das 3:3 des FC Augustdorf gegen den VfR Wellensiek zusammenfassen.

Und nun kennen auch die Gäste den berühmt berüchtigten Heidesportplatz in Augustdorf. VfR-Coach Dominik Popiolek kann nicht fassen, dass der Platz für Ligaspiele zugelassen ist: „Am Samstag-Nachmittag wurde der Spielort von Naturrasen auf Kunstrasen geändert. Sehr überraschend, sehr kurzfristig. Bei uns in Bielefeld schimpft jeder über den Sportplatz Kupferhammer in Brackwede, der ein Fußballspiel aufgrund der Umstände (Belag Rasen-/Hartplatz-Gemisch) verändert. Der Heidesportplatz in Augustdorf besitzt in dieser Hinsicht einen höheren Faktor. Bei einer Spielfeldbreite von ca. 48 Metern ist jeder Einwurf eine Torchance. Insgesamt fallen drei Tore direkt nach langem Einwurf und zwei nach einem Eckball. So etwas macht keinen Spaß, verfremdet unseren Sport total, aber anscheinend ist das so legitim.“ Auch vom fußballerischen Niveau ist der Coach nicht sonderlich angetan: „Wenn zwischendurch mal eine Mannschaft guten Fußball mit flachem Kurzpassspiel gezeigt hat, dann war das der VfR.“

So entsteht das 0:1 nach so einem langen Einwurf. Tom Fischer wirft auf Jannis Bölt, der zur Führung für Wellensiek einköpfen kann. Kurz vor der Halbzeit kann Marcel Mescheder für Augustdorf ausgleichen. Mit einem 1:1 geht es in die Kabinen. Aus der kommen die Gäste mit viel Schwung. Nach einer Ecke, die von Sergej Krizmann getreten und von Malte Schmidt verlängert wird, steht Dennis Kipp goldrichtig und trifft zum 2:1. In der Folge hält Wellensiek den Druck hoch und hat mehrfach das 3:1 auf dem Fuß, doch die Sandhasen haben das Glück auf ihrer Seite.

Jürgen Rau

So kommen die Gastgeber nämlich zum erneuten Ausgleich. Jürgen Rau ist nach 80 Minuten der Torschütze. Und es kommt noch besser für den FCA, denn Sören Rottschäfer bringt seine Farben erstmals in Führung. Dass die Einwürfe an diesem Nachmittag eine Waffe sind, zeigt Wellensiek abermals in der Nachspielzeit. Wieder ist es Tim Fischer, der den Ball in den Strafraum wirft, diesmal ist es Dennis Kipp, der per Kopf zum Ausgleich einnicken kann. Kurz darauf hat Augustdorf Glück, dass Wellensiek „einen glasklaren Foulelfmeter“, so Popiolek, nicht bekommt. Es bleibt beim 3:3.

Letztendlich ist Matthias Heymann „mit dem Punktgewinn zufrieden.“ Denn: „Wir befinden uns auf einem guten Weg, bekommen keine Gegentore aus dem Spiel, sondern nur nach Standardsituationen. Das kriegen wir im Training in den Griff.“ Die positiven Dinge will man mitnehmen in die kommenden Wochen. „Gegen Gütersloh holen wir einen Zwei-Tore-Rückstand auf, auch wenn es am Ende nicht ganz reicht. Auch heute drehen wir einen Rückstand. Die Einstellung passt.“ Weiter geht es am Mittwoch im nächsten Anlauf beim SC Hicret Bielefeld. „Da wollen wir dreifach punkten. Dann brauchen wir auch nicht mehr nach unten schauen.“

Popiolek tut es „sehr leid für alle unseren Spieler, die sich aufgeopfert haben und diese komischen Gegebenheiten angenommen und zum größten Teil gelöst haben. Nächste Woche kommt der Tabellenführer, wir freuen uns auf dieses Spiel auf einem Feld mit normaler Größe.“

Fazit: Die Punkteteilung geht insgesamt in Ordnung. Augustdorf zeigt zweimal eine starke Reaktion, unglücklich gibt man am Ende sogar den Sieg noch aus der Hand.

Tore:

0:1 Jannis Bölt (27. Min.)

1:1 Marcel Mescheder (45. Min.)

1:2 Dennis Kipp (47. Min.)

2:2 Jürgen Rau (80. Min.)

3:2 Sören Rottschäfer (84. Min.)

3:3 Dennis Kipp (90. + 2. Min.)