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Heiden gewinnt Derby dank Hillmanns schwachem Linken

Spielbericht

(ab). Der TuRa Heiden gewinnt bei irregulären Bedingungen auf dem Kunstrasen in Müssen mit 1:0 gegen den RSV Hörste. Steffen Hillmann erzielt das einzige Tor des Abends nach einer Ecke.

 

 

Von André Bell

 

Alexander Grau

Die winterlichen Bedingungen in Ostwestfalen-Lippe am Dienstagabend haben eigentlich kein Fußballspiel zugelassen. Doch im beschaulichen Müssen treten 22 unerschrockene Fußballer gegen einen Ball, der beim Schneefall farblich kaum von den weißen Flocken zu unterscheiden ist. Dass das Spiel gar nicht hätte stattfinden dürfen, ist eine Sache. „Die Bedingungen waren für beide Teams äußerst schwer. Aufgrund des Schneefalls war kein normales Spiel möglich und das Ganze glich einem Glücksspiel“, meint etwas Hörste-Coach Thorsten Geffers. Und auch sein Gegenüber Alexander Grau äußert sich auf ähnliche Art und Weise: „Aus meiner Sicht und wahrscheinlich aus der von 90 Prozent der Anwesenden hätte man das Spiel eigentlich absagen müssen, da die Bedingungen mehr als grenzwertig waren.“ Nach einer halben Stunde mussten dann sogar die Linie vom Schnee befreit werden, da kein farbiger Ball vorhanden war.

 

An ein schönes Spiel ist nicht zu denken

Thorsten Geffers

Ein anderer Punkt ist, dass es so beiden Mannschaften unmöglich gemacht wird, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. „Von daher gesehen war es auch kein Leckerbissen, was beide Teams zeigen konnten“, so Geffers. Gespielt wurde dennoch und darüber dürften sich nach dem Spiel vor allem die Heidener sehr freuen. „Durch die Bedingungen war aber an ein schönes Spiel nicht zu denken und somit regierte klar der Einsatzwillen und die Kampfeslust, obwohl gelegentlich auch spielerische Akzente gesetzt werden konnten“, meint Alexander Grau. Seiner Meinung nach ist seine Elf in der ersten Mannschaft die bessere mit „mehr Zug zum Tor“. Der zeigt sich hauptsächlich nach Standards und zwei starken Fernschüssen von Jan Kemmler. Beide Mal reagiert RSV-Keeper Yannick Schapeler klasse. Auf der anderen Seite lassen unter anderem von Burmeier, Hissenkämper und Zunke gute Chancen liegen.

 

Hillmann trifft nach Eckball

Steffen Hillmann

Das Tor für TuRa Heiden fällt bezeichnenderweise nach einer Ecke. Jan Kemmler bringt den Ball in den Strafstoß, dort verlängert Rene Bertels den Ball auf Steffen Hillmann, der ihn mit seinem schwächeren linken Fuß nach einer schönen Drehung über die Linie bugsiert. Vorausgegangen war ein sehenswerter Schuss von Kemmler aus gut 40 Metern, den Schapeler gerade noch zur Ecke abwehren konnte. Mit dem Halbzeitpfiff geht Heiden in Führung. „Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit noch einmal alles geben müssen, um siegreich zu sein und haben uns in der Kabine eingeschworen“, berichtet der TuRa-Coach.

Doch das Spielgeschehen ist ein anderes im zweiten Durchgang. Hörste ist nun die aktivere Mannschaft, auch das Chancenplus können die Gastgeber für sich verbuchen. Ein Tor erzielen die Mannen von Thorsten Geffers allerdings nicht. „Entweder hielt Hertel im TuRa-Tor mehrfach klasse oder ein Heidener bekam immer wieder sein Bein dazwischen“, so Geffers. „Der Ausgleich wäre mehr als verdient gewesen.“

 

Geffers: „Hätten noch Stunden spielen können …“

Alexander Grau weiß, bei wem er sich bedanken muss: „Wir konnten das im Kollektiv verteidigen. Mit einem überragendem Tommy Hertel im Tor, einer richtig starken Innenverteidigung bestehend aus Genz und Böckhaus und einer grandiosen geschlossenen Mannschaftsleistung konnte das 1:0 verteidigt werden.“ In der Schlussphase bieten sich TuRa Heiden nach Kontern zwei gute Möglichkeiten, auf 2:0 zu stellen und das Spiel damit frühzeitig zu entscheiden, doch die Gäste mögen es lieber spannend und lassen die Chancen ungenutzt. Thorsten Geffers hätten ein Unentschieden grundsätzlich als „gerecht“ angesehen, „allerdings hätten wir noch Stunden spielen können und keinen Treffer erzielt“. Unabhängig vom Spielausgang ist der Coach aber auch vom Auftritt seiner Jungs schwer enttäuscht: „Während vor zwei Tagen ein klasse Spiel gegen TSV Horn abgeliefert wird, mit einer guten Organisation, Spielfreude, Laufbereitschaft und Willen, so ließen wir dies alles gegen Heiden komplett vermissen.“

 

Grau: „Haben gezeigt, was als geschlossene Mannschaft möglich ist“

Der RSV Hörste hat über die gesamten 90 Minuten nicht in sein Spiel gefunden. Entsprechend hat Geffers auch nur ein Lob für seinen Ex-Club übrig: „Die Gäste haben ersatzgeschwächt den deutlich stärkeren Willen gezeigt. Glückwunsch an dieser Stelle an TuRa Heiden. Für uns heißt es, das Spiel aufzuarbeiten und am kommenden Sonntag gegen FSV Pivitsheide wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.“ Alexander Grau findet den Sieg für seine Elf „nicht unverdient, weil wir über 90 Minuten die bessere Einstellung zum Spiel hatten und viel galliger in den Zweikämpfen waren“. Als „ganzes Team“ hat Heiden diesen Sieg erringen, womit auch Co-Trainer „Gaga“ Ostojic gemeint ist, denn der hatte bei einem Wechsel „eine andere Idee und die haben wir umgesetzt“, so Grau.

Der Coach ist stolz auf seine Mannschaft: „Wir hatten im Kader neun Spieler, die letzte Saison noch Kreisliga C gespielt haben, davon sechs von Beginn an und die haben alle gezeigt, was eine geschlossene Mannschaft zu leisten imstande ist. Da ziehe ich meinen Hut vor. Wir haben wieder gezeigt, dass wir derzeit als Verein zusammenstehen. Das macht einfach nur Spaß!“

 

Fazit: Der TuRa Heiden erarbeitet sich diesen Sieg und geht nicht unverdient mit drei Zählern vom Platz. Der RSV Hörste findet nicht zu seinem Spiel und kann aus seiner Überlegenheit im zweiten Durchgang kein Kapital erzielen.

 

Tor:

0:1 Steffen Hillmann (45. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
7. März 2023 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 14

Spielort

Sportplatz Müssen
11, Hörster Straße, Müssen, Lage, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32791, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
RSV Hörste000Loss
TuRa Heiden101Win

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