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Last-Minute-Eigentor bringt SCE den Heimsieg

Spielbericht

(ab). Der SC Extertal gewinnt sein Heimspiel gegen den VfL Lüerdissen II glücklich mit 2:1. In der fünften Minuten der Nachspielzeit entscheidet ein Eigentor von Mirko Fromme das Spiel zu Gunsten des Tabellenführers.

 

 

Von André Bell

 

Dragan Sumanovic

Einen bitteren Abend erlebt der VfL Lüerdissen II, für Coach Dragan Sumanovic ist es sogar die „bitterste Niederlage“ seiner Trainerkarriere. Und das nach einem Spiel, in dem der VfL Lüerdissen II bis in die Nachspielzeit hinein alles richtig macht. Mit einem Rumpfkader wohlgemerkt. „Wir reisen mit 12 Spielern und meinem Co-Trainer an. Wir pfeifen sprichwörtlich aus dem letzten Loch, treten zum Spiel an und zu allem Übel muss ich nach 20 Minuten meinen Kapitän Sebastian Heuer wegen einer Muskelverletzung auswechseln.“ An dieser Stelle richtet Sumanovic nochmal seinen Dank „an die Spielplaner. Meinen Spielern bleibt keine Zeit zum Regenerieren.“ Co-Trainer Mario Tibulski muss nach 20 Minuten aus der kalten Hose ins Spiel und Sumanovic ist gezwungen, seine Elf auf drei Positionen umzustellen. Und dann steht auf der Gegenseite ja auch noch der Tabellenführer, der SC Extertal, der ein großes Interesse daran hat, dieses Spiel für sich zu entscheiden.

 

Sumanovic: „Am Sechzehner war Schluss für Extertal“

Entsprechend geht der SCE die Partie auch an. „Extertal machte die erste Halbzeit richtig dampf, aber meine Jungs haben die technische Überlegenheit durch ihre Laufbereitschaft ausgeglichen, so dass am Sechzehner für Extertal Schluss war“, so Sumanovic. Der SC Extertal hat deutlich mehr Ballbesitz, kommt aber an der massiven Deckung der Gäste einfach nicht vorbei. „Wir hätten in den ersten 20 Minuten ein Tor schießen müssen, haben wir aber nicht und dementsprechend war es halt ein Geschenk für Lüerdissen, dass das Spiel so lange 0:0 stand“, findet SCE-Coach Thomas Elsner, der an diesem Abend auch das Tor der Extertaler hütet. Auch beim Pausenpfiff des Unparteiischen steht es noch 0:0.

 

Tibulski bringt VfL aus dem Nichts in Führung

Mario Tibulski

In der zweiten Halbzeit bietet sich dasselbe Bild: „Extertal hat wahrscheinlich 80% Ballbesitz, aber meine Jungs laufen sich die Hacken wund und machen die Räume eng.“ Und kurz nach dem Seitenwechsel geht der VfL sogar plötzlich in Führung. Daniel Schwarz bekommt den Ball, sprintet einmal quer durch das Mittelfeld, spielt weiter zu Tibulski, der Thomas Elsner ausguckt, den Ball über ihn hinweg ins Netz lupft und den VfL in Führung bringt. „Nach dem 1:0 waren die dann natürlich noch ein bisschen motivierter, haben noch mehr reingehangen“, so Elsner, aber „wir haben mit kühlem Kopf doch noch die drei Punkte geholt“. Und als hätte der VfL Lüerdissen II nicht schon genug Verletzungspech, verletzt sich eine halbe Stunde vor Schluss auch noch Daniel Schwarz. Auch er zieht sich eine Muskelverletzung zu, beißt aber auf die Zähne und spielt durch. Belohnt wird der VfL für den großartigen Einsatz aber nicht.

 

Thamm aus der Distanz, bitteres Eigentor mit letzter Aktion

Alexander Thamm

Mit einem Distanzschuss kommt der SCE eine Viertelstunde nach dem Rückstand zum Ausgleichstreffer. Alexander Thamm zieht ab, VfL-Keeper Andre Tappe sieht den Ball zu spät, kommt zwar noch mit den Fingerspitzen dran, kann ihn aber nicht entscheidend ablenken. Die fünfte Minute der Nachspielzeit läuft bereits, als die Gäste auf der linken Außenbahn nochmal einen Freistoß verursachen. „Total unnötig“, ärgert sich Dragan Sumanovic. Und dann kommt, was kommen muss. „Der Ball wird auf den langen Pfosten geschlagen, wo der gegnerische Torhüter steht und nach innen passt. Unser Spieler möchte klären, aber dabei rollt ihm der Ball über den Spann ins eigene Tor. Game over.“ Schiedsrichter Marius Teuber pfeift das Spiel danach nicht mehr an. „So eine bittere Niederlage schmerz mich sehr, auch meinen Jungs. Sie haben gekämpft wie die Löwen und dann so zu verlieren, das beschäftigt einen die ganze Nacht.“

 

Elsner: „Ergebnis und Spiel nicht schönreden“

SCE-Coach Thomas Elsner atmet nach dem Spiel einmal tief durch: „Unterm Strich ein glücklicher, vom Spielverlauf her aber ein verdienter Sieg. Lüerdissen hat nur zwei Flankenbälle vors Tor gebracht und einen Torschuss, der halt reinging. Wir haben die ganze Zeit den Ball gehabt, waren bevorzugt in der gegnerischen Hälfte, sind aber nicht zu ganz 100%igen Torchancen gekommen, das waren Schüsse aus der Ferne oder es war noch ein Fuß dazwischen.“ Mit der Mannschaftsleistung ist Elsner „unter dem Aspekt zufrieden, dass wir die drei Punkte geholt haben und dass jeder gekämpft hat bis zur letzten Sekunde“. Fußballerisch bieten beide Teams allerdings „magere Kost“, was Elsner „mit den Jungs aufarbeiten“ muss, denn „so wird das absolut nix. Das hat der ein oder andere aber nach dem Spiel auch selbst schon gesehen“. Abschließend bleibt festzuhalten: „Drei Punkte im Sack, aber Ergebnis und Spiel darf man nicht überbewerten und auch nicht schönreden.“

 

Fazit: Vom Zeitpunkt und von der Art und Weise her ein glücklicher Sieg für den SC Extertal, angesichts des Spielverlaufs aber auch ein verdienter. Der VfL Lüerdissen II belohnt sich nicht für seinen großartigen Einsatz.

 

Tore:

0:1 Mario Tibulski (52. Min.)

1:1 Alexander Thamm (68. Min.)

2:1 Mirko Fromme (90. + 5. Min., ET)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
22. April 2022 90' Kreisliga B1 Lemgo 2021/22 23

Spielort

Sportplatz Nalhof
Nalhof, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32699, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SC Extertal022Win
VfL Lüerdissen II011Loss

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