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Lipperreihe siegt nach Leistungssteigerung klar

Spielbericht

(ab). Der TuS Lipperreihe steht im Viertelfinale des Lemgoer Kreispokals! Mit 4:0 siegt der Bezirksligist beim SC Bad Salzuflen, der eine Stunde lang ein ebenbürtiger Gegner ist. Doch dann drehen die Gäste auf.

 

 

Von André Bell

 

Andreas Wiens

„Jedem war von vornherein klar, dass Lipperreihe spielerisch überlegen sein wird“, ist es auch für SCB-Coach Andreas Wiens so keine Überraschung, dass der Bezirksligist das Spiel kontrolliert. Entsprechend hat Wiens seine Mannschaft auch mit einer klaren taktischen Ausrichtung auf das Feld geschickt: „Wir wollten hinten kompakt stehen und wenig zulassen.“ Und das gelingt dem SCB auch in den ersten 45 Minuten richtig gut. Zwar ist Lipperreihe spielbestimmend und kommt gerade über die Außenbahn immer wieder in die gefährliche Zone, kann sich „im Strafraum aber nicht entscheidend durchsetzen“, wie es TuS-Coach Markus Rüschenpöhler erklärt. Abgesehen von einer guten Kopfballchance gleich in der ersten Minute geht für das Tor von SCB-Keeper Marcel Frormann keine Gefahr aus.

 

Rüschenpöhler: „Die klaren Torchancen fehlten“

Markus Rüschenpöhler

Rüschenpöhler erklärt, woran das gelegen hat: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit recht schwergetan. Bad Salzuflen hat es gut gemacht und sehr leidenschaftlich verteidigt, mit einer sehr kompakten Defensive. Sie sind sehr robust aufgetreten und haben nach vorne mit vielen langen Bällen agiert, da hatten wir ein bisschen Probleme. Trotzdem hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff, hatten ein deutliches Plus an Ballbesitz, aber die ganz klaren Torchancen fehlten.“ Auf der anderen Seite kann Andreas Wiens mit dem Spiel seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit zufrieden sein: „Ich glaube, dass Lipperreihe keine nennenswerte Torchance hatte. Natürlich haben sie das Spiel bestimmt und die ein oder andere Situation über die Außenbahn gut durchgebracht, aber im Großen und Ganzen haben wir das sehr gut wegverteidigt.“ Und beinah stellt Bad Salzuflen den Spielverlauf sogar auf den Kopf, denn kurz vor der Pause hat Alpay Arslan die Riesenchance auf das 1:0.

 

Arslan zu überrascht

Was war passiert? Dem Lipperreihe-Keeper verspringt der Ball, schießt Arslan an, der plötzlich frei ist, aber zu überrascht ist und überhastet abschließt, so dass der Keeper erneut mit dem Fuß parieren kann. „Das war eine Eins-gegen-eins-Situation in dem Moment ohne Gegnerdruck, mit etwas Glück kann man den auch machen, aber es war natürlich für ihn überraschend, dass ihm der Ball nochmal vor die Füße fällt“, hat Wiens Verständnis für Arslan. So endet die erste Halbzeit torlos, denn „das Spiel plätscherte ein bisschen vor sich hin, ohne dass wir kurz davor waren, ein Tor zu schießen“, kann Markus Rüschenpöhler vom Auftritt seiner Truppe nicht vollends zufrieden sein. Entsprechend wird der Bezirksligist in der Kabine neu eingestellt. Und auch Andreas Wiens schwört seine Mannschaft nochmal auf die zweite Halbzeit ein: „In der Halbzeit war uns klar, dass Lipperreihe den Druck nochmal ein bisschen erhöhen wird.“

 

Frormann pariert Elfmeter, Müller verpasst Führungstreffer

Marcel Frormann

Und genauso kommt es auch. Der TuS Lipperreihe ist nun „deutlich schwungvoller“, so Rüschenpöhler, im Spiel und hat direkt wieder eine gute Chance. Einen Elfmeter können die Gäste aber nicht verwandeln, weil Marcel Frormann im Kasten gut pariert und seine Elf so im Spiel hält. „Den hält er wirklich ordentlich“, lobt der ehemalige Schlussmann Andreas Wiens, der weiß, wovon er spricht. Wenig später kommt es zum „Knackpunkt“ im Spiel des SC Bad Salzuflen, der wieder eine Top-Chance hat, das Spiel in seine Richtung kippen zu lassen. Lukasz Grzegorczyk und Deniz Arizanoski kombinieren sich über links durch, Grzegorczyk spielt den Ball ins Zentrum zu Eddy Müller, der aus 25 Metern aus dem vollen Lauf ins Eins-gegen-Eins mit dem Torhüter gehen oder sogar nochmal zu Robin Derbas, „der komplett blank steht“, abspielen kann, sich aber dazu entscheidet, es selbst zu versuchen und den Ball knapp am Kasten vorbeischiebt.

 

Friedrich und Richardt machen es für Lipperreihe

Julius Richardt

Das wäre so ein Moment gewesen, „den es gebraucht hätte, um gegen einen Bezirksligisten was mitzunehmen oder einen Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen“, trauert Wiens der Möglichkeit hinterher. Der Knackpunkt im Spiel ist es deshalb, weil wenige Augenblicke später der TuS Lipperreihe stattdessen das 1:0 macht. Justin Friedrich und Julius Richardt treffen innerhalb von drei Minuten sogar zweimal und bringen den TuS so auf die Siegerstraße. „Die Gegentore zum 0:1 und 0:2 fielen ein bisschen zu schnell. Wir hätten das Spiel vielleicht offener gestalten können nach dem 0:1 und ein bisschen mehr Risiko gehen können“, so Wiens, der aber so mit ansehen muss, wie Lipperreihe das Spiel locker nach Hause bringt. Marco Weigmann macht eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 3:0 den Sack zu. In der Schlussphase erzielt Niclas Fulland sogar noch das 4:0 für Lipperreihe.

 

Lipperreihe hat im zweiten Durchgang seine „Klasse gezeigt“

„Wir hatten viel mehr Zug, viel mehr Tempo drin und haben dann peu a peu auch die vier Tore geschossen und sind letztendlich auch als klar verdienter Sieger vom Platz gegangen“, freut sich Markus Rüschenpöhler über die Leistungssteigerung seiner Mannschaft. Aber er macht auch dem SC Bad Salzuflen „ein großes Kompliment. Sie haben das 60 Minuten sehr leidenschaftlich gemacht, haben sich dagegengestemmt und hatten auch zwei Möglichkeiten. Und klar ist es dann so in einem Pokalspiel, wenn man dann in Rückstand gerät, kann es auch mal sehr eng werden. Wir hatten aber auch noch die ein oder andere Abschlussaktion neben den vier Toren, daher denke ich, dass der Sieg natürlich in Ordnung geht und wir in der zweiten Halbzeit unsere Klasse gezeigt haben und über 90 Minuten verdient weiterkommen.“ Jetzt liegt der Fokus auf den Ligastart am Sonntag gegen den TSV Oerlinghausen.

 

TuS ist nicht „nicht der Maßstab“ für Bad Salzuflen

Am Ende hat der TuS Lipperreihe „verdient gewonnen, das kann man nicht anders sagen“, meint dann auch Andreas Wiens. „Um in so einem Spiel was mitzunehmen, gehört es dazu, dass alles passt und mit den zwei, drei Gelegenheiten, die sich dann geboten haben, haben wir es verpasst, den großen Gegner ins Wanken zu bringen. Glückwunsch an Lipperreihe, sie haben eine sehr ordentliche, junge Truppe, die 90 Minuten lang nicht aufhört Fußball zu spielen. Auch nach dem 3:0 waren die giftig und wollten auf das vierte gehen und das zeichnet sie auch aus“, lobt der SCB-Coach den Gegner. Für seine Mannschaft ist der TuS Lipperreihe „nicht zwingend der Maßstab, mit dem wir uns messen müssen aktuell, gerade nach der letzten Saison, aber ich bin guter Hoffnung, dass wir gut vorbereitet sind für Schötmar. Das wird ein komplett anderes Spiel und ich denke, da werden dann auch positive Ergebnisse folgen.“

 

Fazit: Über 90 Minuten gesehen zieht der TuS Lipperreihe verdient ins Achtelfinale ein. Doch 60 Minuten lang bietet der SC Bad Salzuflen dem Favoriten einen tollen Fight und hat auch selbst Chancen, in Führung zu gehen. Im Viertelfinale geht es für den TuS Lipperreihe zum TSV Schötmar oder zum SV Werl-Aspe.

 

Tore:

0:1 Justin Friedrich (60. Min.)

0:2 Julius Richardt (63. Min.)

0:3 Marco Weigmann (78. Min.)

0:4 Niclas Fulland (90. + 3. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
10. August 2022 0' Kreispokal Lemgo 2022/23 Achtelfinale

Spielort

Sportplatz Waldstrasse
Waldstraße 27, 32105 Bad Salzuflen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SC Bad Salzuflen000Loss
TuS Lipperreihe044Win

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