Mescheder krönt die Aufholjagd

Spielbericht

(ab). Der Post TSV Detmold kommt gegen den TuS Lohe nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt gerade noch mit einem blauen Auge davon. Nach einer schwachen ersten Hälfte liegen die Residenzler verdient mit 0:2 hinten, können das Spiel aber noch drehen. Marco Mescheder besorgt den 3:2-Siegtreffer in der Schlussminute.

Von André Bell

Aleksander Knezevic

Mit viel Selbstvertrauen ist der TuS Lohe nach dem guten Start in die Rückserie nach Detmold gereist. Und das ist auch auf dem Spielfeld direkt zu sehen. Coach Aleksander Knezevic ist angetan von der ersten halben Stunde seiner Mannschaft: „Wir waren die bessere Mannschaft, haben gefällig nach vorne gespielt, waren immer wieder gefährlich vor dem Tor und erzielen ja auch zwei Tore.“ Auf der anderen Seite zeigt der Post TSV Detmold eine ganz schwache Anfangsphase. Andre Patscha muss überlegen, ob er überhaupt schonmal ein schlechteres Spiel seiner Elf gesehen hat und kommt zu dem Schluss, dass das nicht der Fall war, denn: „Für mich waren das die schlechtesten ersten 35 Minuten, die ich bis jetzt gesehen habe. Wir hatten keinen Spielwitz, keine eigenständigen Situationen und waren immer nur in unserer Hälfte.“ Erst in der 35. Minute erzeugen die Hausherren das erste Mal so etwas wie Torgefahr.

Reineke erhöht verdient für Lohe

Daniel Reineke

Zu dem Zeitpunkt führen die Gäste aus Lohe aber bereits verdient. Jan Eckert hatte die Gäste nach einer Viertelstunde per Kopf mit 1:0 in Führung gebracht, zwölf Minuten später muss Post TSV-Keeper Tim Bukowski den Ball erneut aus dem Netz holen, nachdem Daniel Reineke auf 2:0 erhöht hatte. Die Elf von Aleksander Knezevic hat Spiel und Gegner im Griff, leistet sich dann aber nach 38 Minuten einen Fehlpass, der der Anfang vom Ende ist. Der TuS treibt den Ball nach einem Ballgewinn auf der linken Seite nach vorne, den Versuch eines Seitenwechsels kann der Post TSV Detmold aber abfangen und seinerseits einen Konter starten. Von der linken Seite wird der Ball wuchtig auf den langen Pfosten geschlagen, wo Felix Buba den Ball mit viel Gefühl ins lange Eck köpft. Noch vor der Halbzeit kommt der Post TSV Detmold so auf 1:2 heran. Sehr zum Ärger von Aleksander Knezevic: „Wenn man mit einem 2:0 in die Halbzeit geht, muss man nur die ersten zehn Minuten überstehen, weil der Gegner dann alles nach vorne schmeißt und man Räume bekommt. Aber das haben wir leider nicht geschafft.“

Detmold erhöht den Druck

Andre Patscha

Denn für den Post TSV Detmold ist dieser Treffer der Startschuss zur Aufholjagd. Zudem freut sich Andre Patscha über die Qualität, die von der Bank ins Spiel gebracht werden kann. Der Coach würde nicht zwangsläufig davon reden, dass der ein oder andere Spieler schlecht gespielt hat, vielmehr hat ihm das ganze Kollektiv nicht gefallen. Mit deutlich veränderten Spielanteilen geht es in die zweite Halbzeit. Die Hausherren übernehmen das Spielgeschehen, die Partie findet fast nur noch in der Hälfte des TuS Lohe statt. „Wir haben uns gesagt, dass wir was ändern müssen und sind mit einer ganz anderen Einstellung wieder rausgekommen“, so Patscha. Der TuS Lohe, der zu dem Zeitpunkt immer noch mit 2:1 führt, zieht sich zurück, kann sich aber nicht vom Druck der Residenzler befreien. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass hier der Ausgleichstreffer fällt. In der 69. Minute ist es so weit. Einen Standard kann Detmold schnell ausführen, weil Lohe „nicht clever genug ist und sich niemand vor den Ball stellt“, so Knezevic.

Buba gleicht aus, Mescheder macht den Sieg perfekt

Marco Mescheder

Am zweiten Pfosten steht nach der Ausführung des Freistoßes ein Spieler blank, der legt nochmal quer und in der Mitte steht Felix Buba wieder goldrichtig und schiebt zum 2:2 ein. Der Post TSV Detmold hat jetzt Oberwasser, denn Lohe versucht zwar, über Konter wieder ins Spiel zu kommen, spielt diese aber nicht sauber aus. Bitterer Schlusspunkt aus Sicht des TuS Lohe ist eine eigene Ecke, die zum Bumerang wird. Detmold klärt die Ecke und kontert die weit aufgerückten Gäste klassisch aus. Marco Mescheder vollendet den Gegenangriff mit dem 3:2. Der Post TSV Detmold hat das Spiel gedreht! Aleksander Knezevic kann es nicht fassen: „Wir haben bei der Ecke keine Absicherung, obwohl wir klare Vorgaben haben, wer wo stehen soll. Aber da waren die Jungs dann einfach zu gierig, das Tor zu machen, anstatt zu sagen, wir nehmen den Punkt mit.“ Man könne in der Situation zwar „versuchen, das Tor zu machen“, so der Coach weiter, „aber du musst ja nicht mit acht Mann im Sechzehner stehen“.

Patscha: „Glücklicher Sieg“

So steht am Ende ein „glücklicher Sieg“ für den Post TSV Detmold, „das kann man nicht anders sagen“, gibt auch Andre Patscha zu. „Es war ein Unentschieden-Spiel in meinen Augen, aber so ein glücklicher Sieg ist uns auch mal gegönnt.“ Der TuS Lohe fährt mit einer bitteren Niederlage im Gepäck nach Hause. „Das tut schon weh. Wenn du auswärts zwei Tore schießt und keinen Punkt mitnimmst, ist das sehr bitter. Wir sind alle sehr enttäuscht“, so Aleksander Knezevic, der hofft, „dass wir aus solchen Fehlern lernen“.

Fazit: Der TuS Lohe scheint eine Halbzeit lang alles im Griff zu haben und führt verdient mit 2:0. Der Anschlusstreffer vor der Pause ist der Knackpunkt, denn der bringt Detmold zurück ins Spiel. Der Sieg in der Schlussminute ist dennoch glücklich.

Tore:

0:1 Jan Eckert (16. Min.)

0:2 Daniel Reineke (28. Min.)

1:2 Felix Buba (38. Min.)

2:2 Felix Buba (69. Min.)

3:2 Marco Mescheder (90. Min.)