Nach tollem Fight – SSW scheitert an Lipperreihe

Spielbericht

(ab). Der FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen liefert dem TuS Lipperreihe einen packenden Pokalfight, muss nach einem 1:2 gegen den Bezirksligisten aber die Segel streichen.

Von André Bell

Jan-Lukas Hohmeier

Aus Sicht des TuS Lipperreihe entwickelt sich das zuvor erwartete Spiel. Coach Markus Rüschenpöhler klärt auf: „FC SSW hat sehr tief gestanden du viele lange Bälle gespielt. Wir sind immer wieder angerannt, hatten aber hier und da Probleme, auch mit dem Platz.“ Gleich zu Beginn hat Justin Friedrich eine Doppelchance zur frühen Führung. Erst setzt er den Ball aus kurzer Distanz per Kopf an Pfosten und den Nachschuss köpft er dann über das Tor. „Da hätten wir früh in Führung gehen können und das hätte uns einiges erleichtert“, moniert Rüschenpöhler. Diese Chance ist auch gleich die beste im ersten Durchgang, denn Lipperreihe hat anschließend zwar viel Ballbesitz, aber keine weiteren nennenswerten Chancen. Stattdessen geht der FC SSW in Führung, ohne selbst auf das Tor geschossen zu haben. TuS-Keeper Simon Danne kann einen Rückpass nicht kontrollieren, weil der Ball kurz vor ihm noch einmal hochspringt, ihm ans Bein und von da ans Knie von Jan-Lukas Hohmeier prallt. Von dort kullert der Ball zum 1:0 für die Hausherren über die Linie.

SSW-Plan geht auf

Furkan Kücük

Für Lipperreihe wird es nun „doppelt schwierig. Wir müssen den Rückstand wegstecken“. Doch das gelingt den Gästen gut. Nach toller Vorarbeit von Basel Neamy kann Furkan Kücük noch vor der Pause zum 1:1 ausgleichen. SSW-Coach Rouven Post kommentiert die erste Halbzeit: „Wir gehen ein bisschen glücklich, vermutlich durch einen Platzfehler, mit 1:0 in Führung, kriegen aber kurz vor der Halbzeit das 1:1 durch einen schnell ausgeführten Freistoß. Da waren wir nicht so handlungsschnell und Lipperreihe hat gut umgeschaltet.“ Der FC SSW hat einen klaren Plan für das Spiel: „Wir haben uns erstmal auf das Verteidigen beschränkt und darauf, dass wir hinten sicher stehen und uns Selbstvertrauen holen, und wenig Chancen zulassen.“ Und der Plan geht in den ersten 45 Minuten zumindest auf. Mit dem 1:1 geht es auch in die Pause, als Schiedsrichter Jonas Engelke die ersten 45 Minuten abpfeift.

Ring schießt Lipperreihe ins Halbfinale

Michael Ring

Im zweiten Durchgang verläuft das Spiel ähnlich. „Wir haben das Spiel sehr gut kontrolliert und keine Chance vom Gegner mehr zugelassen“, so Rüschenpöhler. Stattdessen kommt der TuS Lipperreihe mit zunehmender Spielzeit zu immer mehr Möglichkeiten. Rouven Post berichtet von einem „offenen Schlagabtausch“, der Großteil der Chancen liegt aber auf Seiten der Gäste. Doch erst Michael Ring kann den TuS Lipperreihe in der 72. Minute erlösen. Weitere Chancen werden nicht genutzt, es reicht dennoch, weil hinten nichts mehr anbrennt. Rouven Post macht seiner Mannschaft ein großes Lob: „Jeder Einzelne hat 100 Prozent gegeben und alles rausgehauen und ein Top-Spiel gemacht. Und auch ein großes Lob an die Fans, die uns auch wieder erstklassig unterstützt haben. Das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans macht immer wieder Spaß und ist großartig.“

Post: „Man kann nicht alles wegverteidigen“

Rouven Post

Am verdienten Sieg für den Bezirksligisten gibt es am Ende nichts zu deuten: „Lipperreihe hatte einen großen Anteil am Spiel und auch viel Ballbesitz. Wir haben gearbeitet und geackert, aber du kannst nicht alles wegverteidigen, da ist Lipperreihe einfach zu stark. Die spielerische und individuelle Klasse konnte man besonders beim zweiten Tor sehen.“ Dennoch, der FC SSW kann sich erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb verabschieden: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und ich bin sehr zufrieden und stolz auf meine Mannschaft. Da gilt es jetzt aber weiterzumachen, auch, wenn wir aus dem Pokal ausgeschieden sind, und den Schwung mitzunehmen in die Liga.“

Halbfinale in Leopoldshöhe

Markus Rüschenpöhler

Ein Glanzstück hat der TuS Lipperreihe am Sporker Holz nicht aufgeführt, aber „das wussten wir auch vorher. Wir freuen uns, dass wir wieder im Pokal überwintern und im Halbfinale stehen“. Dort geht es Ende April, also in rund siebeneinhalb Monaten, zum TuS Leopoldshöhe. „Letztendlich gibt es keinen großen Zweifel daran, dass der Sieg verdient ist, aber es war ein schwieriges Stück Arbeit. Und jetzt freuen wir uns, wir sind in der nächsten Runde und das zählt. Nicht mehr und nicht weniger. Glückwunsch an die Jungs.“

Fazit: Der FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen macht es dem TuS Lipperreihe richtig schwer und kann sogar in Führung gehen. Am Ende ist der Sieg für den Bezirksligisten aber verdient.

Tore:

1:0 Jan-Lukas Hohmeier (36. Min.)

1:1 Furkan Kücük (43. Min.)

1:2 Michael Ring (72. Min.)