Oerlinghausen unterliegt in letzter Minute

Spielbericht

(ab). Der TSV Oerlinghausen unterliegt dem VfR Wellensiek in letzter Minute mit 1:2 (1:1). Doch nicht nur das Spiel geht verloren, auch Milko Micanovic muss nach einem Platzverweis erstmal eine Weile zuschauen.

Sven Oberschelp

Der TSV Oerlinghausen hat das „von der ersten Minute an richtig gut gemacht“ und es ist „deutlich zu erkennen, dass wir das Spiel angenommen haben“, so Micanovic. „Wir standen kompakt und haben nur wenig zugelassen. Gegen Wellensiek ist es aber schwierig, gar nichts zuzulassen.“ Gäste-Coach Dominik Popiolek meint: „Das Spiel war schlecht, beide Seiten hatten nicht viele Chancen. Oerlinghausen hat in der ersten Halbzeit die einzige gute Chance genutzt.“ Sven Oberschelp trifft nach einem Rumgestochere im Sechzehner nach einer Viertelstunde zum 1:0 für die Bergstädter. Der VfR hat sich selbst „das Leben schwer gemacht“, hadert Popiolek, „aber der Wille war da.“ So erzwingt der VfR Wellensiek auch das 1:1. Nach einem Schussversuch aus rund 25 Metern bekommt ein VfR-Spieler den Ball zufällig an den Kopf, die Bogenlampe kann Christopher Niehaus gerade so noch klären. Doch Clemens Bachmann setzt entschlossen nach und trifft zum Ausgleich, was auch der Pausenstand ist.

Schürmann in letzter Minute

Die zweite Halbzeit wird „strenger geführt“, findet Micanovic, „weil beide auf Sieg spielen.“ Der TSV hat „genug Möglichkeiten, um das Spiel zu entscheiden.“ Doch die Chancenverwertung lässt zu wünschen übrig. Und das rächt sich. In der Nachspielzeit erzielt Ole Schürmann das 2:1 für Wellensiek. „Eigentlich hatte keine Mannschaft den Sieg verdient“, findet Popiolek, „aber wenn doch eine Mannschaft, dann eindeutig wir.“ Zum Zeitpunkt des Treffers spielt Oerlinghausen schon zu zehnt, weil Milko Micanovic in der 75. Minute rot sieht. „Das war für uns nochmal ein Tritt in den Arsch, da galt für uns: Jetzt erst recht!“ Doch was war passiert?

So sieht Popiolek den Platzverweis

Dominik Popiolek erläutert seine Sicht der Dinge: „Er hat meinen Spieler mit Ankündigung von der Seite weggesenst. Er musste vom Platz und ist nach dem Spiel noch ins Krankenhaus gefahren, um eine Diagnose zu bekommen. Das war für mich unterste Schublade, dem muss ein Riegel vorgeschoben werden. Ich finde es zudem eine Frechheit, dass er vorher zu mir sagt, ich soll den Spieler vom Platz nehmen. Er kam nicht mit ihm klar. Ich bin stolz auf meinen Spieler, dass er so ruhig geblieben ist. Das war auch keine Situation, wo man sagen kann, nach dem Spiel ist das vergessen. Das war einfach armselig.“

Das sagt Micanovic dazu

Darauf angesprochen äußert sich auch Micanovic selbst zu der Szene und zum Platzverweis: „Es war nicht der Fall, dass ich den Spieler absichtlich verletzen wollte, ich wollte ihn so nicht treffen und ich habe mich selbst darüber erschrocken, wie ich ihn getroffen habe. Ich kann nachvollziehen, dass man der Meinung sein konnte, dass ich das das Foul vorher angekündigt habe. Ich habe keinen Terz gemacht, als der Schiri rot gezeigt hat, die Karte ist völlig verdient, das muss ich als alter Hase anders lösen. Im ganzen Spiel wurde von beiden Seiten provoziert und ich habe dem Trainer gesagt, dass er den Spieler runternehmen soll, nach dem Motto: Wenn nicht ich auf seine Provokationen reagiere, dann macht es jemand anderes. Ich habe mich noch auf dem Platz beim Spieler entschuldigt, bin nach dem Spiel noch in die Kabine, hat mit ihm gesprochen und ich zolle ihm meinen Respekt, dass er so besonnen reagiert und die Entschuldigung akzeptiert hat.“

Fazit: Der TSV Oerlinghausen unterliegt in letzter Minute, hat vor dem Siegtreffer der Gäste selbst die Möglichkeit auf das Tor. Der VfR zeigt nach dem dummen Foul eine Mentalität, die am Ende zum Sieg reicht. Wellensiek klettert auf Rang sieben und überholt auch Oerlinghausen. Der TSV fällt auf Platz neun zurück. (Zur Tabelle der Bezirksliga Staffel 2)

Tore:

1:0 Sven Oberschelp (15. Min.)

1:1 Clemens Bachmann (37. Min.)

1:2 Ole Schürmann (90. + 2. Min.)