Post TSV Detmold — FC Türk Sport Bielefeld

Spielbericht

Post TSV siegt deutlich, ohne zu glänzen

(hk). Pflicht erfüllt, aber wenig glanzvoll. So lässt sich der 4:1-Arbeitssieg des Post TSV Detmold gegen den FC Türk Sport Bielefeld beschreiben. „Die erste Halbzeit war grausam. Ein Sommerkick“, findet Post TSV-Manager Michael Grundmann dazu ehrliche Worte bei Lippe-Kick. Fehlpässe, fehlende Zweikampfintensität und wenig Torgefahr prägen das Bild in den ersten 45 Minuten. Der Farbtupfer in einem tristen Spielabschnitt: Julien Will (Bild links) trifft nach einer schönen Einzelaktion zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 1:0. Grundmann schwärmt: „Er macht einen Zidane-Trick, steht zwölf Meter vor dem Tor und schießt ihn rein“, ist dieses Tor wohl äußerst delikat anzusehen. Auch nach der Halbzeit muss der geneigte Beobachter den Fußball sehr lieben, um Gefallen an dieser Partie zu finden. Die Postler steigern sich leistungsmäßig leicht. Wieder ist es Will, der für kollektive Glücksmomente sorgt. Nach 64 Minuten erzielt er das 2:0. Robert Fiorilli bereitet exzellent vor, bringt die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Will steht und versenkt. Hart ist die mehrmonatige Reha für Post TSV-Büffel Christian Schiprowski gewesen, der sich letztlich mit einem Doppelpack belohnt. In der 88. Minute erzielt er eingewechselt das 3:0. Nach einem (Bild rechts) langen Ball verschätzt sich der Türk Sport-Innenverteidiger massiv, Schiprowski kommt ins Rollen, zeigt im direkten Duell gegen den gegnerischen Fänger Besart Dervishi Nervenstärke und scored. 120 Sekunden später treffen aber auch die Leineweberstädter. Filip Dissios setzt sich an der Außenlinie exzellent durch, läuft auf das Post TSV-Gehäuse zu, netzt zum 3:1 ein. Für den Endstand sorgt in der dritten Minute der Nachspielzeit besagter Schiprowski, der nach einem schnell ausgeführten Freistoß 30 Meter frei auf das Gästegehäuse zuläuft, den Torwart bei seinem Tor zum 4:1 ausguckt und erfolgreich ist. „Ich freue mich über den 4:1-Sieg, weiß jedoch, dass wir uns leistungsmäßig steigern müssen. Heute haben Spieler wie Buba, Johann Felker, Droletz und Enis Cömert gefehlt“, zeigt sich Grundmann auch deshalb optimistisch, dass die Leistungskurve seiner Truppe künftig weiter steil nach oben geht. „Wenn wir unsere normale Leistung gezeigt hätten, wäre mehr drin gewesen“, reicht es dennoch zu einem verdienten und deutlichen Sieg. Nicht wirklich verstehen kann Arif Kundag, der sportliche Leiter des FC Türk Sport Bielefeld, dass seine Truppe solche Spiele verliert. Mit dem Auftakt seiner Mannschaft zeigt er sich zufrieden: „Wir haben sehr gut angefangen und haben auch zum Teil das Spiel bestimmt, aber dann machen wir einfach zu viele Fehler und es steht auf einmal 0:1“, fehlt ihm das Verständnis dafür. Der Charakter seiner Mannschaft ist vorbildlich. So erfreut es ihn sehr, dass der FC es „wenigstens versucht hat, das Spiel zu drehen.“ Die Chancenverwertung besitzt aber viel Steigerungspotential. So ist es nach seiner Einschätzung auffällig gewesen, dass „Detmold uns mehrmals ausgekontert und 4:1 gewonnen hat.“ Kundag reibt sich verwundert die Augen, mit Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz, sagt klar: „Die Ergebnisse sprechen nicht für uns! Es sind Ergebnisse dabei, die fraglich sind und mehr als eine Sensation.“

Fazit: Kein gutes Bezirksligaspiel. Post TSV hat mit Will und Schiprowski zwei verlässliche Goalgetter in den eigenen Reihen, profitiert gegen das Kellerkind entscheidend davon. Die Bielefelder enttäuschen definitiv nicht, fangen sich die Gegentore aber zu leicht.

Tore:

1:0 Julien Will (35. Min.)

2:0 Julien Will (64. Min.)

3:0 Christian Schiprowski (88. Min.)

3:1 Filip Dissios (90. Min.)

4:1 Christian Schiprowski (90 + 3. Min.)