Heiße Szenen in der Nachspielzeit

Spielbericht

(ts). Beim Stand von 1:1 kommt es in der Nachspielzeit zu einem Strafstoß für den Post TSV Detmold II. Was sich, seitens der Zuschauer, um den Elfmeter herum und die Situation, die ihn verursacht, abspielt, nennt Tobias Gatzke ein Verhalten „unter
aller Sau“. Die SF Oesterholz-Kohlstädt hingegen sehen den Elfmeterpfiff als ungerechtfertigt, da, in ihren Augen, kein Foulspiel stattfand.

Von Thomas Sauerbier

Björn Brinkman, der 1. Vorsitzende der Fußballabteilung der SF Oesterholz-Kohlstädt, kann heute, aus privaten Gründen, nicht vor Ort sein. Ihm wird allerdings berichtet, dass die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt zunächst „sehr schwer ins Spiel“ finden. Es scheint zu Beginn nur „eine Frage der Zeit“ zu sein, bis der Widersacher die Führung erzielt. Frühe Wechsel lassen zudem nichts Gutes vermuten: In der 18. Minute muss Lars Hasse verletzungsbedingt das Feld räumen und in Spielminute 26 ist es David Hoffmann, der nicht mehr weiterspielen kann und ebenfalls verletzungsbedingt ausgewechselt werden muss.

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Eine torlose erste Hälfte

Björn Brinkmann

Dennoch finden die Sportfreunde nach und nach „besser ins Spiel“, kann Björn Brinkmann uns wissen lassen und somit wird der Pausenstand von 0:0 von ihm als „leistungsgerecht“ befunden. Auf der anderen Seite bewertet Tobias Gatzke, der Coach des Post TSV Detmold II, seine Mannschaft als die „bessere“ in der ersten Spielhälfte. Sei es, wie es sei: Man geht torlos in die Pause.

In der zweiten Halbzeit fallen die Tore

In der 78. Spielminute kann Kevin Sömmer das 1:0 erzielen. Dem Treffer geht ein Freistoß voraus, den Tobias Gatzke aus etwa 25 bis 30 Metern aufs Tor feuert. Keeper Sven Aßmann lässt den Ball dabei abprallen und Kevin Sömmer bringt mit dem Nachschuss den Post TSV Detmold II in Führung. Die SF Oesterholz-Kohlstädt erzielen durch Luca Krumnauer, in der 80. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand. Tobias Gatzke muss dabei beobachten, dass ein langer Ball, der, mangels Abstimmung in den Reihen des Post TSV Detmold II, nicht geklärt wird, schlussendlich im Netz landet. Ein Treffer „aus dem Gewühl heraus“, berichtet Björn Brinkmann, der den zeitnahen Ausgleich als die „richtige Antwort“ tituliert. Im Anschluss sieht Gatzke den Widersacher mit langen Bällen agieren, während man selbst versucht, mit Kombinationen zum Erfolg zu gelangen. Das Spiel insgesamt bewertet Tobias Gatzke als ausgeglichen.

Aufregung auf dem Spielfeld

In der Nachspielzeit wird es noch einmal heiß im Strafraum der Sportfreunde. Eine Flanke wird in den Strafraum geschlagen. Tobias Gatzke versucht, den Ball anzunehmen und berichtet, dass sein Gegenspieler ihn, beim Versuch, den Ball zu klären, am Fuß trifft und der Unparteiische zum Strafstoß pfeift. „Es ist ein Elfmeter, den man geben kann, nicht geben muss“, räumt Gatzkei ein, zumal sein Gegenspieler den Ball beim Klärungsversuch wohl berührt hat. Im Anschluss scheitert der Gefoulte jedoch beim Ausführen des Strafstoßes an Keeper Sven Aßmann. Dass der Elfer „nicht gut geschossen“ ist, nimmt Gatzke natürlich auf seine
Kappe.

Tobias Gatzke ist „geschockt“

Tobias Gatzke

Beim Klärungsversuch verdreht der Spieler der SF Oesterholz-Kohlstädt sich, laut Gatzke, das Knie. An dieser Stelle sendet Tobias Gatzke seine Genesungswünsche an den verletzen Akteur. „Aber was sich dann abgespielt hat, in der Behandlungszeit bis zum Elfmeter: Zuschauer sind auf den Platz gekommen, haben mich beleidigt, wirklich unter der Gürtellinie. So etwas habe ich in 30 Jahren Fußball nicht erlebt und ich muss sagen, darüber bin ich wirklich geschockt“, berichtet Gatzke, der es als ein „Verhalten unter aller Sau“ bezeichnet, was ihm da heute begegnet. „So macht Fußball keinen Spaß“, fügt er hinzu und gibt dem einen oder anderen vielleicht zu denken. Ein derartiges Verhalten hat im „Fußball nichts zu suchen“, befindet er, zumal man „so viel von Respekt“ spricht, den er in dieser Situation vermisst.

Unverständnis für den Elfmeter

Björn Brinkmann muss sich bei seinem Bericht darauf verlassen, was ihm zugetragen wurde. Zu der Spielszene, die zum Tumult führt, kann er sagen: „Dann wurde es nochmal hektisch, da der Schiri in der 90. Minute einen Elfmeter für Post gegeben hat, den so richtig keiner verstanden hat, denn der Postler trifft unseren Spieler Fynn Nagelschneider hinten am Knie, beide fallen zu Boden und der Schiri gibt Elfer – warum auch immer.“ „Gerechtfertigterweise“ scheitert Tobias Gatzke an Sven Aßmann, beurteilt Brinkmann die Tatsache, dass der Strafstoß unvollendet bleibt.

Ein verdientes Remis und zwei Punkte zu wenig

„Am Ende hat Oesterholz sich den Punkt verdient, durch ihre kämpferische Leistung“, gesteht Gatzke dem Widersacher zu. Man selbst agiert „nicht kreativ genug“, beschreibt er die eigenen Bemühungen. Dennoch ist dem Coach des Post TSV Detmold II der verbuchte Punkt „zu wenig“.

Die Sportfreunde sind mit dem Punkt zufrieden

Björn Brinkmann denkt ebenfalls, dass es „ein gerechtes Unentschieden“ ist. Man ist schlussendlich froh, „dass es doch einen gerechten Fussballgott irgendwo gibt“, fügt er hinzu. Den auswärts errungenen Zähler nimmt man heute gern mit und blickt, mit
dem Ziel, „den ersten Dreier des Jahres 2023“ zu verbuchen, auf das kommende Heimspiel.

Fazit: Beide Teams sind mit der Punkteteilung einverstanden. Das ist gut so. Vielleicht besteht noch die Notwendigkeit eines klärenden Gesprächs über die Umstände, die den unverwandelten Strafstoß begleiteten.

Tore:
1:0 Kevin Sömmer (78. Min.)
1:1 Luca Krumnauer (80. Min.)