Post TSV Detmold – SV Avenwedde

Spielbericht

„DIE JUNGS SOLLTEN SICH SCHÄMEN“

Bezirksliga 2 (hk). Der SV Avenwedde erteilt dem Post TSV Detmold eine Lehrstunde nach Maß. Mit 8:2 gewinnt das Team aus der Nähe von Gütersloh in der Werrearena und fährt einen Sieg ein, der auch in dieser Klarheit definitiv verdient ist. Post TSV-Manager Michael Grundmann hat sich aufgrund der Kälte bereits in der 80. Spielminute vom Spielfeldrand verabschiedet. Immerhin hat er tatkräftig seit 16.30 Uhr die Linien vom Schnee befreit und dies bei teils arktischen Temperaturen.

Von Henning Klefisch

Keine Erinnerung hat Grundmann an acht Gegentore der Postler in einem Heimspiel. „Die Jungs sollten sich schämen, für das, was sie gestern geleistet haben. Das war eine absolute Frechheit“, tadelt der Manager seine Kicker. Immerhin ist Avenwedde mit einem Rumpfkader von gerade einmal einem Dutzend Spielern angereist und hat den Postlern eindrucksvoll vorgemacht, wie mit einer guten kämpferischen und spielerischen Vorstellung, gepaart mit der nötigen Einstellung, ein erfolgreiches Spiel demonstriert wird. Die kämpferischen Tugenden werden bei den Hausherren schmerzlich vermisst. Stattdessen wird ein gepflegtes Kurzpassspiel forciert. „Meine Spieler meinten, sie wären die größten Messis und Ronaldos, die es gibt“, liegt zwischen Anspruch und Wirklichkeit doch ein meilenweiter Unterschied beim Detmolder Vorzeigeverein. „Sie haben völlig verdient auch in der Höhe gewonnen und uns vorgeführt.“

Referee Philip Dräger analysiert: „Es war auf jeden Fall ein Klassenunterschied erkennbar. Detmold hätte sich über eine zweistellige Niederlage nicht beschweren dürfen.“

Die Erleichterung ist bei Grundmann nun groß, dass die Winterpause und Hallenturniere auf der Tagesordnung ganz weit oben stehen. Klare Worte hat Grundmann (Bild rechts) für seine Mannschaft aber gratis im Angebot: „Als Spieler hätte ich mich gestern geschämt für diese katastrophale Leistung, gestern auf dem Platz zu stehen.“ Zudem wäre es „die einzig gerechte Strafe, wenn wir den LZ-Cup absagen“, hat er aber so viel Respekt vor den Veranstaltern, dass er dies nicht in die Tat umsetzt.

Fazit: Avenwedde zeigt den Fußball, der von dem Post TSV schmerzlich vermisst wird. Sie sind galliger, motivierter, kampf- und spielstärker und verdienen sich diesen Sieg absolut. Die Lipper erwischen einen gebrauchten Tag und gehen mit einem negativen Gefühl in die lange Winterpause.

Tore:
0:1 Mert Bozkurt (5. Min.)
0:2 Lukas Keles (9. Min.)
0:3 Dogan Pamuk (15. Min.)
1:3 Robert Fiorilli (20. Min.)
1:4 Lennart Schulze (30. Min.)
1:5 Mert Bozkurt (52. Min.)
2:5 Julien Will (53. Min.)
2:6 Dogan Pamuk (68. Min.)
2:7 Philipp Rüskaup per Elfmeter (75. Min.)
2:8 Lennart Schulze (85. Min.)