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Post TSV Detmold – TBV Lemgo

Spielbericht

BUBA-BOMBER LÄSST POST-KUTSCHE GALOPPIEREN

(hk). Chapeau, Post TSV Detmold. Wie eine Kanonenkugel schießen sich die Brokmänner aus der Winterpause. Die Post-Kutsche überrollt nach dem VfR Wellensiek (3:1) auch das zweite Schwergewicht. Heute Nachmittag gibt es einen überzeugenden 4:0-Derbysieg über den TBV Lemgo. Damit übernehmen die Residenzler den sechsten Rang von den Hansestädtern, führen den Rest der Liga nach dem enteilten Spitzenquintett an. „Lemgo hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn sie noch zwei, drei Tore mehr kassiert hätten“, strahlt Post TSV-Manager Michael Grundmann wie ein Honigkuchenpferd, als Lippe-Kick ihn nach dem Spiel befragt. Bei minus drei Grad Außentemperaturen benötigen die Kicker etwas Zeit, um sich und die 70 Zuschauer in der Werre-Arena zu erwärmen. Viele Ungenauigkeiten und Unkonzentriertheiten prägen das Spiel der lippischen Vorzeigevereine. Die Hausherren sind aber das stärkere Team, führen durch Julien Will (18. Min.) aber früh mit 1:0. Seine Kopfballbogenlampe findet den Weg über den gegnerischen Fänger Heiko Langer hinweg in den Kasten. Felix Buba serviert dabei chirurgisch genau zur Führung. Kopfschütteln herrscht bei TBV Lemgo Co-Trainer Ulas Tokdemir vor. Nicht wirklich verstehen kann er das Foulspiel an der rechten Außenbahn von Philip Wichmann am ehemaligen Post TSV-Kicker Bressa De Monteiro, der nach seiner Ansicht „brutal von den Beinen geholt wird.“ 35 Minuten sind zu diesem Zeitpunkt gespielt. „Das haben alle auch so gesehen, dass dies dunkelgelb ist. Der Wichmann hätte sich über eine rote Karte auch nicht beschweren können. Er hat die Gesundheit von Bressa auf‘ s Spiel gesetzt und ist da voll hereingegangen, hat sich auch selbst wehgetan. Ein selten dämliches Foulspiel“, urteilt Tokdemir harsch. „Erstaunlich“ und „irreführend“ findet er, dass es für dieses Vergehen überhaupt keine Karte gibt. Grundmann bewertet diese Szene etwas anders: „Gelb ja, aber Philip Wichmann ist in hohem Tempo ausgerutscht und voll in Bressa rein. Er war weder letzter Mann oder es war besonders brutal, eher unglücklich“, sagt er bei Lippe-Kick. Zurück zum Spiel. Ganz entspannt und zielsicher erhöht der Buba-Bomber unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff auf 2:0. Julian Brune kommt zuvor zu Fall und Grundmann urteilt aufrichtig: „Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Elfmeter gewesen ist. Von weit weg sah es eher nicht so aus“, hat Referee Waldemar Klein aber konsequent auf den Punkt gezeigt. Unverständnis gibt es bei Tokdemir zu konstatieren: „Da war ja nicht einmal ein Zweikampf, keinerlei Körperkontakt. Das war kein Elfmeter“, ärgert er sich auch über das Timing dieser Entscheidung so kurz vor dem Halbzeitpfiff. Dies ist zweifelsfrei der Knackpunkt in dieser Begegnung. „Da ist man schon geknickt, da es so gelaufen ist, wie es nicht laufen sollte“, räumt der Gäste-Co-Trainer ein, führt zudem weiter aus: „In der ersten Halbzeit ist es beidseitig ein passables Spiel. Wir hatten ein großes Chancenplus, haben einige sehr gute Chancen leider liegenlassen“, so Tokdemir, der sein Team für diese Nachlässigkeit bestraft sieht. Das Will-Tor ist für ihn „eine halbe Chance“, die konsequent verwertet wird. Auch in den zweiten Durchgang finden die Postler besser hinein, demonstrieren ihre Aufmerksamkeit in Person ihres Buba-Bombers, der mit seinem zweiten Streich zum 3:0 erfolgreich ist. Sieben Minuten sind bis dato im zweiten Abschnitt gespielt, als Brune einen langen Ball auf der rechten Außenposition erhält, diesen mit besten Grüßen in die Mitte befördert, wo der Torjäger vom Dienst lauert, seinen Schlappen hinhält und trifft. Mit seinem Doppelpack steht Felix Buba nun bei 21 Toren, baut die Führung in der Torschützenliste auf vier Treffer im Vergleich zu Dennis Lobitz (SC Bielefeld) aus. Für den Schlusspunkt ist in Spielminute 79 Manuel Wichmann verantwortlich, der nach einem Eckstoß am zweiten Pfosten steht und versenkt. „Ein super Spiel von uns. Wir hatten noch ganz viele Chancen, wo der Schiedsrichter Abseits pfeift. Es war gefühlt vier-, fünfmal kein Abseits“, ist dieser so wohltuende Derbysieg für ihn auch deshalb „hochverdient.“ Der Auftritt seiner Mannschaft im zweiten Abschnitt findet keine Zustimmung von Ulas Tokdemir, sind doch leichte Fehler im Spielaufbau – auch im Passspiel – zu beobachten. „Eine unterirdische Leistung“, kritisiert er sein Team erfrischend ehrlich. So hat er registriert, dass „Post TSV nur noch auf Konter gelauert hat“, was zweimal mit einem Tor belohnt wird. Resultierend steht für Tokdemir aber fest, dass er den ersten Durchgang als Maßstab nehmen möchte, „steht das Spiel da auf der Waage, bis hin zu den komischen Entscheidungen“, so unterstreicht er. „Post TSV hat relativ minimale Mittel heute eingesetzt, sowieso in dieser Hinsicht sehr begrenzt, eher auf das Defensivspiel und auf das Kontern bedacht ist. Das haben sie in ihren Verhältnissen gut gemacht und entsprechend aus ihren Szenen heraus die Tore erzielt und das Spiel aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen“, sagt Ulas Tokdemir, der bei seinem Team noch erheblichen Nachholbedarf sieht. Er kündigt an, dass „wir weiter daran arbeiten und in den nächsten Wochen Fortschritte machen werden.“

Fazit: Entscheidend ist die defensive Stabilität für den Heimsieg. Die starke TBV-Offensivreihe wird an die Kette gelegt, weshalb sie zuweilen so gefährlich wie ein Papiertiger wirkt. Wach, taktisch clever und spielstark sind die Postler, die einen guten Heimauftritt hinlegen, ihre starke Frühform nach der langen Winterpause abermals unter Beweis stellen. Lemgo findet nicht den gewünschten Zugang in diese Partie, begeht im letzten Drittel und vor allem im zweiten Abschnitt zu viele entscheidende Fehler.

Tore:

1:0 Julien Will (18. Min.)
2:0 Felix Buba per Elfmeter (45. Min.)
3:0 Felix Buba (52. Min.)
4:0 Manuel Wichmann (79. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
25. Februar 2018 90' Bezirksliga Staffel 2 2017/18 18

Spielort

Werresportplatz
Georg-Weerth-Straße 19A, 32756 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Post TSV Detmold224Win
TBV Lemgo000Loss

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