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Ring-Kunstschuss bringt den nächsten FSV-Dreier

Spielbericht

(hk). Hinten liberal, vorne stürmisch. Entwickelt sich da ein neues Lieblingsergebnis für FSV Pivitsheide? Wie bereits in der Vorwoche gegen die SG Brakelsiek/Wöbbel sind die Brokmänner mit einem 4:3-Sieg erfolgreich. In diesem Fall wird beim RSV Hörste, auf dem Kunstrasenplatz in Müssen, mit diesem knappen wie torreichen Resultat triumphiert. Auch FSV Co-Trainer Robin Haustein hat so einige Parallelen erkannt, als er gegenüber Lippe-Kick konstatiert: „Sehr umkämpft, aber wir waren über weite Strecken besser als der Gegner, so geht der Sieg alles in allem auch nach tollem Kampf mit 45 Minuten-Unterzahl in Ordnung.“ Ehrlicherweise offenbarend: „So, wie er dann entsteht, ist es natürlich glücklich, aber das Spielglück braucht man auch.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Tom Hagemann

Wie man sich doch täuschen kann: „Derbyzeit, viele Zuschauer, drei Elfmeter, sieben Tore und zwei Platzverweise. Klingt alles nach einem hektischen und hitzigen Spiel. Das war es allerdings nicht, stattdessen eine äußerst faire Begegnung“, veranschaulicht RSV Hörste-Chef-Trainer Thorsten Geffers im Gespräch mit Lippe-Kick.

Marvin Burmeier

Was einen unmittelbaren Einfluss auf die Begegnung nimmt: „Leider hat der unter Beobachtung stehende Referee viele falsche Entscheidungen getroffen.“ Was noch erschwerend hinzukommt: Das Verletzungspech trifft die Hausherren mit voller Wucht. Wenige Stunden vor dem Anstoß bekommt Geffers die Hiobsbotschaft, dass krankheitsbedingt Tom Hagemann und Marvin Burmeier nicht einsatzfähig sind.

 

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Meier bekommt und nutzt die Freiheiten

 

 

Fabian Meier

Die Pivitsheider erwischen bereits nach acht Minuten den perfekten Start in diese Partie, als nämlich Fabian Meier sich ein weites Zuspiel zielstrebig erläuft, dann nervenstark mit einem Schuss in die rechte untere Torecke Yannick Schapeler im RSV-Gehäuse keinerlei Abwehrchance lässt.

Y. Schapeler

Der fußballerisch vielseitig interessierte Geffers erinnert sich an das gestrige 0:1 des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten DSC Arminia Bielefeld gegen den SV Darmstart 98 zurück. Analog dazu stellen sich heute Mattias Dick und Michael Reger wenig konsequent an, Schapeler bleibt in seinem Kasten und Meier ist von so viel Freiheit und gegnerischer Fahrlässigkeit der Nutznießer. In der elften Spielminute haben die Hausherren den Ausgleichstreffer auf dem Fuß. Luca Hissenkämper und Erol Wallies servieren für Sascha Zunke, der allerdings am glänzend parierenden Hugo Witt scheitert. Dieser FSV-Glücksmoment hält allerdings nur wenige Augenblicke an. Dann knallt nämlich Kevin Leps mit viel Wucht einen Freistoß aus rund 25 Metern Torentfernung in die gegnerischen Maschen. Hier ist Gäste-Fänger Witt ohne jede Abwehrchance.

 

 

Szage wird frühzeitig zum Duschen geschickt

 

Michael Reger

Das muntere Toreschießen geht aber weiter, denn gerade einmal sechs Minuten später wird Moritz Stolle im Hörster Strafraum zu Fall gebracht. Reger geht in einen normalen Luftkampf mit seinem Gegenspieler. Referee Jan Kunze verhängt einen äußerst umstrittenen Elfmeter, der von Fabian Meier zur abermaligen Führung versenkt wird. Der verdutzte Geffers zuckt mit den Schultern: „Keiner der 22 Akteure wusste, warum.“ Die Hausherren lassen sich auch davon nicht aus dem Konzept bringen, rennen an, produzieren durch Zunke eine ausgezeichnete Möglichkeit.

Sascha Zunke

Nach einem Leps-Freistoß scheitert der RSV-Goalgetter aus Nahdistanz am stark haltenden Witt. In der dritten Minute der Nachspielzeit müssen die Pivitsheider indessen eine Hinausstellung für Jan Szage akzeptieren, der nach einem Foulspiel gegen Sascha Zunke mit der Ampelkarte des Spielfeldes verwiesen wird. Den fälligen Strafstoß verwandelt Kevin Leps gewohnt nervenstark zum 2:2-Halbzeitstand. Geffers findet: „Meiner Meinung nach hätte der Platzverweis nicht unbedingt sein müssen.“

 

 

„Auf einmal pfeift der junge Schiedsrichter erneut Elfmeter“

 

Abdüsselam Özlük

In der Anfangsviertelstunde nach dem Seitenwechsel sieht Geffers seine Mannschaft gut drin in der Partie. Abdüsselam Özlük etwa hat in der 52. Minute Pech mit einem Lattenknaller, nachdem er zuvor von halbrechter Position hervorragend in Szene gesetzt wird. Die Meier-Tore-Show geht weiter. Abermals ist es ein Elfmeter, der nach 61 Minuten verwandelt wird. Nach einem Foulspiel im gegnerischen Strafraum an Steffen Dierks fasst sich Meier ein Herz und versenkt zur dritten FSV-Führung in diesem Match. Geffers schildert die Szene wie folgt: „Nach einer FSV-Flanke segeln beide Spieler am Ball vorbei, das Spiel läuft weiter, keiner reklamiert irgendetwas. Und auf einmal pfeift der junge Schiedsrichter erneut Elfmeter.“

 

 

Hissenkämper macht den erfolgreichen Kopfnicker

 

 

Luca Hissenkämper

In der Folgezeit verpassen es die Schwarz-Gelben gleich mehrfach, eine ihrer zahlreichen Möglichkeiten auszunutzen, um somit eine Vorentscheidung zu verwirklichen. Stattdessen fressen sie in der 72. Spielminute den erneuten Ausgleichstreffer. Mitten in der FSV-Sturm- und -Drangphase befördert Yanik Klocker das Spielgerät per Flankenball von der rechten Außenbahn in den Pivitsheider Strafraum. Dort finalisiert der Kopfnicker Luca Hissenkämper mit Wucht und Überzeugung diesen Spielzug zum 3:3-Ausgleichstor. Zunke hat in der 82. Minute das 4:3 auf dem Fuß, doch findet erneut in Witt seinen Meister.

 

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Freistoß-King Ring ist wieder on fire

 

 

Michael Ring

Analog zur ersten Halbzeit erleben die zahlreichen Zuschauer ebenfalls in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit einen Platzverweis. Geffers stellt verwundert fest: „Den Höhepunkt auf seine „starke“ Leistung setzte der Schiedsrichter dann in der 93. Minute. Nach einem langen Ball des FSV kommt unser Torwart Schapeler heraus und faustet den Ball weg. Der Unparteiische ist der Meinung, dass diese Aktion knapp außerhalb des Strafraums geschah. Wenn dies so war, okay, nur kann er das aus rund 35 Metern überhaupt nicht sehen. Und wenn er es nicht absolut sicher beurteilen kann, darf er unserem Fänger keine rote Karte geben. Vor allem, wenn er den Freistoß dann direkt vor die 16er-Kante legt.“ Nach Ansicht von Haustein ist diese Entscheidung absolut korrekt, weil: „Der Ball wäre sonst drin gewesen.“ Den direkt im Anschluss fälligen Freistoß haut Kunstschütze Michael Ring zum 4:3-Siegtor unter die Torlatte. Auch hier schließt sich der Kreis, war Ring doch schon beim 4:3-Erfolg über Brakelsiek/Wöbbel mit seinem Freistoß-Siegtreffer kurz vor dem Schlusspfiff voll on fire.

 

 

„Fehlentscheidungen hatten großen Einfluss auf das Ergebnis.“

 

 

Thorsten Geffers

Die Leistungssteigerung im Vergleich zum müden 0:1 im Derby gegen TuRa Heiden ist offensichtlich. Geffers moniert allerdings: „Dennoch bin ich nicht zufrieden. Gerade die Überzahl in der kompletten zweiten Halbzeit haben wir gar nicht gut genutzt, den Ball und Gegner zu wenig laufen lassen und zu häufig im Offensivspiel eins-gegen-eins-Situationen gesucht.“ Konsens herrscht bezüglich der Elfmeterentscheidungen: „Zumindest waren Robin Haustein und ich uns einig, dass beide Elfer gegen uns unberechtigt waren. Zwar haben wir wie gesagt spielerisch nicht überzeugen können, aber so hatten diese Fehlentscheidungen leider großen Einfluss auf das Ergebnis. Beide Teams sind trotzdem sehr fair miteinander umgegangen.“ Geffers blickt auf das dritte Derby in Serie: „Für uns heißt es jetzt, das Spiel und den Verlauf schnell abzuhaken und den Fokus auf das Duell mit dem FC Augustdorf zu legen.“

 

 

„Schiedsrichter hat ein wenig Hektik und Unruhe ins faire Spiel gebracht.“

 

 

Robin Haustein

Robin Haustein resümiert gegenüber Lippe-Kick: „Großes Kompliment an die Mannschaft für einen tollen Kampf und viel offensiven Mut und Hingabe.“ Grundsätzlich ist Haustein mit Blick auf die Schiedsrichterleistung verbal extrem zurückhaltend unterwegs. Doch in diesem Fall findet er: „Heute hat der Schiedsrichter mit drei Elfmetern, zwei Platzverweisen und zahlreichen Entscheidungen wirklich ein wenig Hektik und Unruhe in ein eigentlich faires Spiel gebracht.“

 

 

Fazit: Diese Partie ist an Dramatik und kontrovers diskutierten, weil strittigen Situationen kaum zu überbieten. Am Ende hat FSV Pivitsheide einfach mehr Matchglück, weshalb sie mit dem zweiten Sieg in Serie den Abstiegsplatz verlassen.

 

 

Tore:
0:1 Fabian Meier (8. Min.)
1:1 Kevin Leps (15. Min.)
1:2 Fabian Meier (21. Min.)
2:2 Kevin Leps (per Elfmeter; 45. + 4. Min.)
2:3 Fabian Meier (per Elfmeter; 61.. Min.)
3:3 Luca Hissenkämper (72. Min.)
3:4 Michael Ring (92. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
12. März 2023 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 20

Spielort

Sportplatz Müssen
11, Hörster Straße, Müssen, Lage, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32791, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
RSV Hörste213Loss
FSV Pivitsheide224Win

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