Hörste als Daddy Cool

Spielbericht

(hk). So unterschiedlich sind die Stimmungslagen. Während der RSV Hörste die richtige Antwort auf die knappe Niederlage in Diestelbruch gegeben hat, wartet der SC Türkgücü Detmold weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis der noch jungen Saison. Die Gäste leisten sich den Luxus, in der Anfangsphase einige Hochkaräter zu vergeben. So etwas wird bitterböse bestraft.

Von Henning Klefisch

Y. Schapeler

Dabei sind die Residenzler in den ersten 20 Minuten das klar tonangebende Team. Hörste findet keinen Zugang zu dieser Begegnung, wird zielgerichtet und erfolgreich gepresst. Die Eksioglu-Männer haben deutlich mehr vom Spiel, erspielen sich zudem einige sehr lukrative Abschlussaktionen, die jedoch allesamt vergeben werden. Stets zur Stelle ist der glänzend reagierende Hörste-Fänger Yannick Schapeler, der die Türkgücü-Schützen mit seinen Paraden zur schieren Verzweiflung bringt. Sein Mitspieler Dennis Gerstenberg attestiert ihm, „einen super Job“ gemacht zu haben. Sportclub-Coach Erhan Eksioglu rauft sich das verbliebene Resthaar, schimpft wie ein Rohrspatz: „Alleine in den ersten 20, 30 Minuten hätten wir 2:0 oder gar 3:0 führen müssen.“

Torjäger vom Dienst markiert das Siegtor

K. Leps

„In der 2. Halbzeit haben wir dann aber ein anderes Gesicht gezeigt. Das Spiel war von da an auf Augenhöhe“, registriert RSV-Abwehrmann Marcus Baumgartner. Der Gastgeber zeigt eine komplette andere Einstellung, hat einen Mehrwert an Möglichkeiten, erzeugt insbesondere über Standardsituationen eine enorme Torgefahr und geht in Spielminute 56 durch Kevin Leps mit 1:0 in Führung. Nur wenig später gleicht Bünyamin Cinar aus, als er nach einem tiefen Pass hinter die Hörste-Defensive Schapeler ausspielt und einschiebt. Doch das letzte Statement setzt der Torjäger vom Dienst. Sascha Zunke markiert nämlich in der 72. Spielminute den 2:1-Siegtreffer.

Kampf dominiert über die spielerische Glanzleistung

Baumgartner bilanziert bei Lippe-Kick: „Eine wirklich kämpferische Leistung. Am Ende wäre ein Unentschieden wohl in Ordnung gewesen, doch wir waren vor dem Tor etwas glücklicher und haben das Spiel somit etwas glücklich, aber nicht unverdient gewonnen.“ Gerstenberg pflichtet ihm bei, dass es keine spielerische Glanzleistung ist, vielmehr der Kampf dominiert, zudem die Abwehr einen verlässlichen Dienst ableistet. Durch die frappierende Personalmisere wächst der gesamte RSV Hörste weiter zusammen. Daher gilt: „Wir freuen uns über den Sieg und spielen am Dienstagabend gegen Augustdorf im Pokal.“ Die Effizienz ist entscheidend für den RSV Hörste, der sich keine Fülle an Torchancen herausspielt, vielmehr konzentriert im Torabschluss agiert.
„Mit der Einstellung der Mannschaft bin ich zufrieden. Leider müssen wir extrem am Abschluss arbeiten. Gratuliere dem Gegner“, erklärt SCT-Coach Eksioglu abschließend bei Lippe-Kick.

Fazit: Der Sportclub hätte sich im ersten Durchgang bereits deutlich in Führung schießen müssen. So aber präsentieren sie sich bei Standardsituationen äußerst schläfrig und beim Verwerten voller Nächstenliebe. Deshalb haben sie diese Niederlage zuallererst sich selbst zuzuschreiben.

Tore:

1:0 Kevin Leps (56. Min.)
1:1 Bünyamin Cinar (62. Min.)
2:1 Sascha Zunke (72. Min.)