Schwarz-Weiß Sende — TBV Lemgo

Spielbericht

Lemgo macht es spannend

(rb). Beim Gastspiel in Sende macht es der TBV Lemgo spannender als nötig und gewinnt nach 3:0-Führung „nur“ mit 3:2 beim Aufsteiger.

Die Hansestädter legen in den ersten 45 Minuten einen souveränen Auftritt hin und verdienen sich viele lobende Worte von Co-Trainer Ulas Tokdemir. „Wir haben auf jeden Fall in der ersten Halbzeit relativ souverän gespielt und wirklich eine sehr gute Raumaufteilung gehabt, ein sehr gutes Passspiel gehabt, sehr gut variiert im Spiel nach vorne. Wir haben über Außen und übers Zentrum den Ball laufen lassen und eigentlich dem Gegner keinerlei Angriffsfläche gegeben“, stehen viele gute Aspekte in der Bilanz. Den Lohn für den gelungenen Auftritt bescheren sich die TBV-Kicker selbst, in der 13. Minute muss Oliver Hett nach schöner Vorlage von Khalil Rhilane nur noch einschieben. Ähnlich geht es Marco Jöstingmeier nach einer gelungenen Kombination in der 29. Minute, er erzielt das 2:0 für den TBV. Den Schlusspunkt unter eine fast perfekte erste Hälfte setzt Thomas Specht, „der eine Abwehraktion des herausgelaufenen Torhüters aus circa 40 Metern verarbeitet und den Ball im Tor versenkt.“ Sein 3:0 ist wenig später auch der Pausenstand, Sende wird bis hierhin nicht vor dem Lemgoer Tor vorstellig. Die Hausherren fallen durch andere Aktionen auf, wie Tokdemir berichtet. „Sende war sehr sehr aggressiv, sehr viele Nicklichkeiten, teilweise an die Unsportlichkeit grenzend. Das war immer mal wieder vom Umfeld unschön, sage ich jetzt mal. Da hat man schon gesehen, dass sie mit drei Niederlagen gestartet sind und bei 3:0-Rückstand die persönliche Kontrolle verloren haben.“

Die zweite Hälfte bietet anfangs keine echten Highlights, Lemgo setzt aber auch hier die ersten Akzente. Ilker Siviloglu trifft nach einem Freistoß den Pfosten, Khalil Rhilane scheitert im Eins-gegen-Eins am Keeper. „Da hätten wir das 4:0 machen müssen und den Deckel drauf machen müssen. Das ist leider nicht geschehen“, bedauert Tokdemir. Denn die vergebenen Chancen machen die Partie noch einmal spannend. Sende hat eine Ecke, profitiert von der fehlenden Abstimmung in der TBV-Defensive und verkürzt durch Marius Brummel per Kopf auf 1:3 (67. Minute). Weitere Lemgoer Chancen bleiben ungenutzt, unter anderem der Pfostentreffer von Dennis Dinkelborg nach einem ruhenden Ball. Der TBV muss bis zum Ende zittern, denn nach Foul von Ayhan Karadan verwandelt Torben Brandy den Elfmeter zum 2:3 (82. Minute). Der Strafstoß geht in Ordnung, denn Karadan geht „unglücklich und überhastet“ in den Zweikampf, obwohl sein Gegenspieler „den Kontakt gesucht hat.“ Auch in dieser Phase kann Lemgo aber weitere Hochkaräter verbuchen, Khalil Rhilane ist heute aber im Abschluss glücklos. „Dann haben wir in der 85., 88. und 89. Minute drei Chancen durch Khalil Rhilane, der jedes Mal Eins-gegen-Eins gegen den Torwart läuft und den Ball nicht versenkt. Wir haben fünf Mal im gesamten Spiel Khalil Rhilane im Eins-gegen-Eins gegen den Torhüter, wo jedes Mal der Torhüter das bessere Ende für sich verbucht hat.“

Nach dem Schlusspfiff steht ein knapper Erfolg für den TBV in den Büchern, das Spiel erzählt jedoch eine andere Geschichte. „Also 3:2 klingt knapp, aber es war in dem Sinne eigentlich bei den Torchancen deutlich zu wenig unsererseits. Wir hätten frühzeitig das 4:0 machen können oder müssen und auch nach dem 3:1 oder 3:2 noch mal zwei, drei Stück nachlegen müssen. Das haben wir nicht getan, aber schlussendlich 3:2 auswärts gewonnen und jetzt sechs Punkte auf dem Konto.“

Fazit: Lemgo spielt eine überragende erste Hälfte und geht mit einer klaren Führung in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel verpassen die Hansestädter die vorzeitige Entscheidung, weil sie Chance um Chance liegen lassen. Die drei Punkte sichern sie sich aber.

Tore:

0:1 Oliver Hett (13. Minute)

0:2 Marco Jöstingmeier (29. Minute)

0:3 Thomas Specht (39. Minute)

1:3 Marius Brummel (67. Minute)

2:3 Torben Brandy (FE, 82. Minute)