„Das hatte mit Fußball nichts zu tun“

Spielbericht

(hk). Der starke Aufsteiger gräbt der krisengeschüttelten SG Bentorf/Hohenhausen eine Grube. Letztlich triumphiert der TSV Schötmar nach einer couragierten Vorstellung mit 2:1 in der Kampfbahn Lippe-Nord. Gäste-Coach Fatih Ilhan soll sich nicht irren, denn die Intensität in diesem Match ist das bestimmende Thema: „Wie erwartet, war das ein schwieriges Spiel, welches von Zweikämpfen geprägt war.“ Was für ihn nur ein hohes Maß an Unverständnis hervorruft: „Es war eine Zumutung, auf dem Platz zu spielen. Das ist mit Abstand der schlechteste Platz im Umkreis. Das Fußballspielen war gar nicht möglich.“ Auch deshalb haben beide Kontrahenten immense Probleme, auf diesem Geläuf ein gepflegtes Kombinationsspiel aufzuziehen.

Von Henning Klefisch

Zeitnah gehen die Schötmaraner mit 1:0 in Führung. 13 Minuten sind von der Uhr, als Tuna-Han Demircan im Ben/Hoh-Strafraum zu Fall gebracht wird.

Tuna Han Demircan

Volkan Turp versenkt das Spielgerät nervenstark und gekonnt gleichermaßen, lässt dem gegnerischen Fänger Heiko Langer dabei überhaupt keine Abwehrchance. Mit diesem knappsten aller möglichen Vorsprünge geht es in die Halbzeitpause. 69 Minuten sind von der Uhr, als Zauberfuß Ilker Siviloğlu einen Freistoß im gegnerischen Gehäuse unterbringt. Fünf Zeigerumdrehungen folgend verkürzt Niklas Brand zum 1:2. Ein Treffer, der nach Ansicht von Ilhan allerdings niemals hätte zählen dürfen. Weil: „Es gab zuvor ein Foulspiel, was nicht geahndet wurde.“

„Der Gegner war sehr respektlos“

In Summe ist diese Begegnung nach seinem Dafürhalten als „sehr hitzig“ zu charakterisieren. Was ihn mächtig wurmt: „Der Gegner war sehr respektlos, vor allem die Neun und die Elf.“ Letzterer, Stefan Schäfer, hat nach seiner Einwechslung nur ein halbstündiges Gastspiel absolviert, wird von Referee Erdogan Sayan nämlich in der 86. Minute mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.

„Da habe ich keinen Bock drauf“

Marco Evers

Marco Evers gilt grundsätzlich als ein rhetorisch begabter, aber auch mitteilungsfreudiger Mensch. Heute allerdings hüllt er nahezu den Mantel des Schweigens über diese Angelegenheit. Nur so viel: „Ich möchte mich heute nicht zum Spiel äußern“, diktiert er Lippe-Kick in den Notizblock. Um dann aber doch einige Worte mitzuteilen, die sein hohes Maß an Enttäuschung zum Ausdruck bringen: „Ich bin schon lange im Fußballgeschäft unterwegs. Aber das hatte heute mit Fußball nichts zu tun. Emotionen sind schön und gut und gehören dazu. Aber Beleidigungen, Provokationen und Respektlosigkeit, da habe ich keinen Bock drauf“

„Es hat gegen den Gegner ausgereicht“

Fatih Ilhan

Weiterhin bleiben die Schötmaraner auch im fünften Saisonspiel ungeschlagen, haben den dritten Saisonsieg eingefahren – bei zwei Remis. „Ein sehr wichtiger Sieg für uns“, bilanziert Fatih Ilhan. Weiter ausführend: „Obwohl es nicht unser bestes Spiel war, hat es gegen den Gegner ausgereicht.“ Schlussendlich nimmt er noch einmal Stellung zu den Platzverhältnissen in Hohenhausen: „Wie gesagt, bei dem Untergrund war kein Spielfluss möglich, umso glücklicher bin ich mit der Zweikampfführung.“

Fazit: Der fußballerische Aspekt kommt in diesem Match deutlich zu kurz. Die Protagonisten auf dem Spielfeld setzen die falschen Prioritäten. Am Ende gewinnt ein keineswegs überzeugender TSV Schötmar diesen Vergleich verdientermaßen, bekleckert sich aber ganz bestimmt nicht mit Ruhm.

Tore:
0:1 Volkan Turp (per Elfmeter; 13. Min.)
0:2 Ilker Siviloglu (69. Min.)
1:2 Niklas Brand (74. Min.)