SG dreht Rückstand und gewinnt verdient

Spielbericht

(ab). Die SG Sonneborn/Alverdissen II holt gegen den SC Extertal II nach Pausenrückstand einen 2:1-Heimsieg, der auch absolut in Ordnung geht.

Von André Bell

Joris Jabke

Schon die Führung für den SC Extertal II empfindet Rene Brinkmann als „absolut unverdient“, denn der „SCE hatte im ganzen Spiel nur eine Torchance und die war ein absolutes Zufallsprodukt. Im Grunde genommen waren die nach vorne genauso gefährlich wir ein zahnloses Krokodil“. Das 1:0 für den SCE II resultiert aus einem Standard, den es „niemals hätte geben dürfen“, so Brinkmann, der dem Schiedsrichter ansonsten aber, bis auf eine Ausnahme, auf die Brinkmann später noch eingeht, eine gute Leistung attestiert. Joris Jabke hatte den SC Extertal II in der 29. Minute in Führung gebracht. Ansonsten ist die SG Sonneborn/Alverdissen II aber „dauerhaft am Drücker“ und hat „über 90 Minuten das Zepter selber in der Hand“, kann aus den Vorteilen aber kein Kapital ziehen. „Wir müssen normalerweise schon zum Halbzeit-Tee führen“, so Brinkmann.

SG auch im zweiten Durchgang spielbestimmend

Kurz vor dem Pausenpfiff kommt es zu der angesprochenen umstrittenen Szene: „Zweikampf, ich nehme den Ball auf, der Schiri pfeift auf indirekten Freistoß. Bis auf ihn wollte keiner diesen Freistoß. Aber was willst du machen, Freistoß ist, wenn der Schiri pfeift.“ Den kann der SC Extertal II aber nicht zum 2:0 nutzen. „Karma würde ich sagen“, so Brinkmann. Die Pausenführung für die Gäste ist schmeichelhaft, das muss selbst SCE-Coach Lars Pielsticker zugeben: „Abschlüsse waren in Durchgang eins trotz Führung Mangelware.“

Nach dem Seitenwechsel ist der SC Extertal II laut Rene Brinkmann „stehend KO. Da konnte keiner mehr Akzente setzen. Nach vorne ging bis auf Standards nichts mehr“. Die Gäste versuchen, in vorderster Linie die Anspieloptionen einzugrenzen, aber „auch das ist ihnen nur bedingt geglückt. Überspielen wir halt dir erste Pressinglinie und ziehen das Spiel von dort aus auf“, erklärt der SG-Keeper.

Hein vom Punkt, Oberwinter eiskalt

Pascal Oberwinter

Der Ausgleich ist so nur noch eine Frage der Zeit: „Wir drücken und werden dann im Sechzehner nur durch ein Handspiel vom Torabschluss gehindert. Letzter Mann hält, kenn ich nur beim Training eigentlich.“ Kapitän Lukas Hein nimmt sich die Kugel und hämmert sie wuchtig zum Ausgleich in die Maschen. Das „überfällige“ Ausgleichstor für die SG. Nur zehn Minuten später erzielt Pascal Oberwinter die Führung für die Hausherren: „Er lässt die Hintermannschaft eiskalt im Regen stehen und fragt den Fänger, wo er ihn hinhaben will. Eiskalt wie ne Hundeschnauze.“ Nach dem Rückstand zeigt der SC Extertal II eine Reaktion und kommt „endlich mal zu Abschlüssen“, so Pielsticker, aber „die hundertprozentigen Dinger haben wir uns leider auch nicht herausgespielt“. Und so bleibt es beim 2:1 für die SG Sonneborn/Alverdissen II. Die Beteiligten sind sich uneins darüber, ob der Sieg verdient ist. René Brinkmann meint sogar, dass der SCE II „mit der Höhe noch absolut zufrieden sein“ muss und sich nicht hätte beschweren dürfen, „wenn sie richtig den Arsch vollbekommen hätten“.

Brinkmann bemängelt unfaires Verhalten

Lars Pielsticker

Lars Pielsticker meint dazu: „Insgesamt hat uns der Wille gefehlt, bei dem Wetter bis an die Grenzen zu gehen. Vom Verlauf her wäre ein Unentschieden gerecht gewesen denke ich. Wir bekommen nach der Pause zwei Gegentore, die ein anderer Schiri so vielleicht nicht gegeben hätte. Das soll jetzt keine Ausrede sein, weil auch keiner meiner Spieler nach Spielschluss mit der Leistung zufrieden war. So ärgern wir uns aber sehr über die Niederlage und müssen nächste Woche die verlorenen Punkte zurückholen.“

Rene Brinkmann möchte nach dem Spiel noch etwas anderes loswerden: „Nach so einer Vorstellung nach dem Spiel noch am grünen Tisch gewinnen zu wollen, das zeugt von Charakter! Als ob wir uns im Vorfeld nicht über die Regeln informiert hätten. Da weißte direkt Bescheid. Tut mir leid, aber sowas kann ich richtig gut leiden. Wenn man nicht verlieren kann, dann soll man zu Hause leise weinen, aber nicht so nen Mist machen.“

„Balsam für die Seele“

Mit dem Spiel seiner Mannschaft zeigt er sich aber sehr zufrieden: „Verdient gewonnen, die Höhe hätte durchaus deutlicher sein können. Aber wie sagt man so schön: ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss. Balsam für die Seele und wichtig für das Selbstbewusstsein! Die Strategie ist zu 100 Prozent aufgegangen. Gegner erstmal kommen lassen und in Sicherheit wiegen und dann zustechen wie die Bienen.“ Jetzt liegt der Fokus darauf, „endlich wieder in den normalen Rhythmus“ zu kommen und sich auf den nächsten Gegner, den VfL Lüerdissen II zu konzentrieren und „diese Leistung zu bestätigen“.

Fazit: Die SG Sonneborn/Alverdissen II gewinnt verdient gegen den SC Extertal II, der offensiv zu wenig zustande bringt, um die Hausherren in Gefahr zu bringen.

Tore:

0:1 Joris Jabke (29. Min.)

1:1 Lukas Hein (per Elfmeter; 51. Min.)

2:1 Pascal Oberwinter (62. Min.)