Schötmar II macht es unnötig spannend

Spielbericht

(hk). Zunächst sieht alles nach einer glasklaren Angelegenheit aus. Der TSV Schötmar II führt nämlich zur Halbzeitpause in Hörstmar locker mit 3:0, baut den Vorsprung kurz nach dem Seitenwechsel sogar auf 5:0 aus. Dann allerdings wird offenbar der berühmte Stecker gezogen, die Lohfeld-Jungs erleben einen Leistungseinbruch und die gastgebende SG Hörstmar/Leese II kommt auf 3:5 heran.

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Von Henning Klefisch

Ümit-Can Ok

Vom Anpfiff an dominiert der Aufsteiger die Szenerie. Im Abwehrbereich strahlen sie eine unglaubliche Souveränität aus, gestatten den gegnerischen Angreifern kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Hilfreich, um den eigenen Matchplan durchzusetzen, ist das fixe Führungstor nach bereits drei Minuten. Ein weites Zuspiel findet Ümitcan Ok, der das Spielgerät gekonnt verarbeitet, es dann in einer Bewegung per Flachschuss in die rechte Ecke knallt, dabei SG II-Torwart Marius Hanheide keine Abwehrchance im direkten Duell lässt. TSV II-Kicker Ersan Dargecit schwärmt: „Schnell konnten wir befreit aufspielen und das Spiel nach unserem Belieben gestalten.“ Erdal Celik (Bild rechts; 33. Min.) und Lennard Ricken (45. Min.) bauen den Vorsprung zu einer verdienten 3:0-Pausenführung weiter aus. Beim Celik-Treffer läuft er von der rechten Außenbahn kommend in den gegnerischen Strafraum, lässt zunächst einen Verteidiger stehen, umspielt Hanheide, um dann ins leere Tor zu schieben. Beim dritten Treffer nimmt Ricken den Ball mit dem Rücken zum gegnerischen Gehäuse an, schießt aus der Drehung oben rechts in den Winkel.

„Sieg stand zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“

Osman Degirmenci

Auch in den zweiten 45 Minuten übernehmen die Schötmaraner sofort die Initiative, stocken nach Toren von Osman Degirmenci (per Elfmeter; 52. Min.) und Fitim Haxhimusa (53. Min.) zum 5:0 auf. In beiden Fällen sind es fixe Konterattacken, die zum Erfolg führen. „Danach“, gibt es Dargecit ehrlicherweise zu, „haben wir zu stark runtergeschaltet.“ Ein Grund für den Leistungseinbruch könnte auch gewesen sein, dass Chefcoach Nurettin Sever zu viele Wechseloptionen durchführt.

Ersan Dargecit

„Das hat uns ein bisschen die Routine genommen“, vermutet Dargecit. In der Defensive fehlt ihnen zunehmend der Zugriff, mangelt es dazu an der nötigen Achtsamkeit. Deshalb verkürzt der Gastgeber innerhalb von einer Viertelstunde durch Nick Deschner (62. Min.), Christoph Scheibe (70. Min.) und Till Marxmeier (77. Min.) auf 3:5. Das dritte Gegentor ist für den TSV Schötmar II zugleich das Hallo-Wach-Erlebnis, denn von nun an legen sie den Schalter um, erspielen sich ein, zwei aussichtsreiche Abschlussaktionen, die jedoch versanden. „Alles in allem war der Sieg definitiv verdient und stand zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“, resümiert der Vereins-Boss Ersan Dargecit im Gespräch mit Lippe-Kick.

Fazit: Ein klar verdienter Auswärtssieg der Reserve aus Schötmar, die ein gutes Spiel macht, dann aber urplötzlich extrem nachlässt, somit den Gastgeber wieder aufbaut. Nach 90 Minuten ist es allerdings ein verdienter Gäste-Erfolg.

Tore:
0:1 Ümit-Can Ok (3. Min.)
0:2 Erdal Celik (33. Min.)
0:3 Lennard Ricken (45. Min.)
0:4 Osman Degirmenci (per Elfmeter; 52. Min.)
0:5 Fitim Haxhimusa (53. Min.)
1:5 Nick Deschner (62. Min.)
2:5 Christoph Scheibe (70. Min.)
3:5 Till Marxmeier (77. Min.)