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SG Hörstmar/Lieme — TSV Oerlinghausen

Spielbericht

Rüter versteht die Welt nicht mehr

 

(hk). Das Lipper-Derby zwischen den befreundeten Trainern Matthias Wölk (SG Hörstmar/Lieme) und Miron Tadic (TSV Oerlinghausen) gewinnt Wölk mit seinem Team mit 3:0. Jan Rüter, der Co-Trainer der Bergstädter, erklärt zunächst bei Lippe-Kick: „Eigentlich will ich gar nichts zu dem Spiel sagen, weil ich Angst habe, mich lächerlich zu machen.“ Die Begründung für seine Sorge: „Wie soll man denjenigen, die das Spiel nicht gesehen haben, erklären, dass man bei einer 0:3-Niederlage über quasi 90 Minuten die bessere Mannschaft war. Ich kann es nicht“, macht er bewusst.

Von Henning Klefisch

 

Den besseren Einstieg in diese Partie erwischen die Hausherren. Zweimal hat Ziko Erdem die hochkarätige Führungschance, ein Versuch von Tobias Fitz (Bild links) wird auf der Torlinie geklärt. Das 1:0 von Fitz fällt als Nachschuss an einen Elfmeter, den Rüter als „absolute Oberfrechheit“ charakterisiert. Interessant: „Selbst die Spieler vom Gegner sagen, sie wissen nicht, was da gepfiffen wurde.“ Mit dem Halbzeitpfiff erhöht Arno Warkentin auf 2:0 für die Hausherren. Dabei ist er der Nutznießer von einem gegnerischen Fehler im Aufbauspiel. Er wird klug freigespielt, schiebt die Kugel in die linke untere Ecke. In die Vorwoche fühlt sich Rüter vor dem 0:3 zurückversetzt, hat er auch diesmal erneut ein „glasklares Foulspiel“ vorab erkannt. Warkentin ist dies eher relativ und so erzielt er eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff mit seinem zweiten Tor des Tages den 3:0-Endstand. Der starke und eingewechselte Thomas Pries spielt Warkentin frei, dieser scheitert bei seinem ersten Schussversuch am bockstarken TSV-Fänger Christopher Niehaus. Was dann passiert, kann wohl nur der einzig wahre Warkentin (Bild rechts), der aus sieben Metern Torentfernung den Ball per Fallrückzieher in das Gästegehäuse jagt. Ein überragendes Tor zweifelsfrei.

 

„Waren in allen Belangen klar überlegen“

Jan Rüter bilanziert nach dem Spiel bei Lippe-Kick: „Hörstmar/Lieme hat spielerisch wenig gemacht, vor ihrer Qualität im letzten Drittel muss man aber den Hut ziehen, da sind die wirklich gefährlich.“ Er führt weiter aus: „Ansonsten muss ich behaupten, auf die Gefahr hin, dass ich mich hier zum Horst mache, wir waren in allen Belangen, egal ob’s spielerisch oder taktisch ist, klar überlegen. Dass es am Ende wieder nicht reicht und uns wieder Schiedsrichter Entscheidungen das Genick brechen, ist einfach nur noch frustrierend.“ Der siegreichen Spielgemeinschaft spricht er hiermit seinen Glückwunsch aus, bescheinigt er dem Aufsteiger, dass er es im Offensivbereich wirklich gut gemacht hat, zugleich die schlechte gegnerische Ausbeute knallhart bestraft. Jan Rüter sagt im Brustton der Überzeugung im Lippe-Kick-Gespräch: „Ich bleibe dabei, spielerisch macht uns in dieser Liga überhaupt niemand was vor, da brauchen wir uns vor niemandem verstecken und irgendwann wird das Früchte tragen, da bin ich mir sicher“, heißt die Realität für den TSV Oerlinghausen aktuell Abstiegskampf. Wölk bedauert: „Wir hätten viel früher das 1:0 machen müssen, hätten insgesamt mehr Tore machen müssen. Oerlinghausen hatte mehr Ballbesitz, aber im letzten Drittel war das einfach zu schwach“, hat er zwei Möglichkeiten der Hausherren beobachtet, die Hör/Lie-Keeper Roman Spieß jeweils glänzend pariert.

 

Fazit: Die Meinungen divergieren entscheidend. Für Wölk ist dieser Heimsieg absolut gerechtfertigt, während Oerlinghausens Rüter in vielen Disziplinen sein Team als das bessere gesehen hat. Definitiv besticht die Partie mit schönen Toren, ist ein interessantes Derby.

 

Tore:

1:0 Tobias Fitz (per Elfmeter; 14. Min.)

2:0 Arno Warkentin (45. Min.)

3:0 Arno Warkentin (75. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
28. Oktober 2018 90' Bezirksliga Staffel 2 2018/19 12

Spielort

Sportplatz Magdeburger Straße
Am Sportpl. 7, 32657 Lemgo, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Hörstmar/Lieme213Win
TSV Oerlinghausen000Loss

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