„Hätte mir vom Tabellenführer mehr erwartet“

Spielbericht

(hk). Erneut kein erhoffter Dreier. Zum zweiten Mal in Serie muss sich Fortuna Schlangen gegen einen vermeintlichen Underdog die Punkte teilen. Nach dem 3:3 gegen den Post TSV Detmold II vor heimischer Kulisse teilen sich die Blau-Weißen an der Hebbelstraße ebenfalls brüderlich die Ausbeute.

Von Henning Klefisch

Niklas Schnitger

„Glücklich, ich bin einfach nur glücklich. Schlangen hatte mit dem Platz Probleme. Wir haben die Räume eng gemacht, richtig gut gegen den Ball gearbeitet. Hätte man mir das vorher gesagt…“, muss SuS-Coach Jens Kaiser beim Anstimmen der Jubelarie zunächst einmal etwas Luft schnappen. Die Fortuna demonstriert in der Startphase so einige Probleme, vor allem auf dem ungewohnten Naturrasen. Nach 18 Minuten darf Kaiser zum ersten Mal den Jubelsprung initiieren. Lucas Stölting schlägt von der linken Seite aus dem Halbfeld einen Freistoß mit viel Schmackes und Gefühl auf den zweiten Pfosten. Dort steht Niklas Schnittger blank und trifft volley mit der Innenseite. Meinhardt prangert die fehlende Wachsamkeit bei seinen Jungs an. Kopfball-Gigant Yannik Vukadinovic fehlt nicht nur in dieser Szene doch sehr mit seiner Wucht und Präsenz. Offenherzig kritisiert Meinhardt bei Lippe-Kick: „Wir haben insgesamt zu langsam geschaltet“, fehlt ihm am zweiten Pfosten eine vernünftige Zuteilung. Dieses Schnittger-Tor gleicht einem wahren Wirkungstreffer aus Gäste-Sicht. Ein völlig verdientes 1:0 zur Halbzeitpause für die Lila-Grünen, da sie explizit in den direkten Duellen mehr Überzeugungskraft versprühen. Mit viel Eifer und taktischer Disziplin verteidigen die Pivitsheider leidenschaftlich diesen knappen Vorsprung.

Kontroverser Elfmeter

Gabriel Bailman

Es fehlt nicht sonderlich viel und Thomas Feldmann erzielt das 1:1. Das Ausgleichstor fällt doch noch, rund zwanzig Minuten vor dem Schlusspfiff. Gabriel Bailman verwandelt einen Strafstoß für das Spitzenteam. Kaiser traut dem Braten nicht so recht. „Der Schiedsrichter sagt, er geht mit dem Ellenbogen in den Mann. Ich finde, er geht mit dem Körper hinein.“ Erik Müller ist im Zweikampf der Leidtragende. In der Crunchtime dürfen die Pivitker sogar mit einem Mann mehr spielen, da Andreas Schweizer mit der Ampelkarte vom insgesamt aufgeweckten Referee Jonas Engelke des Feldes verwiesen wird. Schweizer bekommt die zweite Karte wegen einem wiederholten Foulspiel unter die Nase gehalten.

„Drei Punkte wären nicht unverdient gewesen“

Meinhardt ist davon überzeugt: „Ich denke, wenn er nicht die gelbrote Karte bekommt, gewinnen wir das Spiel noch, auch wenn wir es vielleicht nicht verdient hätten.“ Kaiser hat ebenfalls die volle Ausbeute vor Augen: „Drei Punkte wären auch nicht unverdient gewesen, aber mit einem Zähler bin ich auch sehr zufrieden.“ Die Wirkung vom Derby-Remis vor Wochenfrist hat wahre Wunder gewirkt: „FSV war ein Schlüsselspiel, diese Euphorie nehmen wir gerne mit. Ich hätte mir vom Tabellenführer mehr erwartet.“ So gibt er bei Lippe-Kick zu.

Fazit: Eine Punkteteilung, die den Leistungsverhältnissen auf dem Spielfeld entspricht. Allerdings haben beide Teams Möglichkeiten auf die vollen drei Punkte.

Tore:
1:0 Niklas Schnittger (18. Min.)
1:1 Gabriel Bailmann (per Elfmeter; 69. Min.)