Der mühevolle Arbeits-Sieg der Welsandt-Elf

Spielbericht

(hk). Eine passende Reaktion auf die 1:3-Heimniederlage im Spitzenspiel gegen den FC Fortuna Schlangen zeigt die SG Belle-Cappel-Leopoldstal. Das Auswärts-Spiel beim SuS Pivitsheide entscheiden sie mit 2:0 für sich. Je frühlingshafter die Temperaturen werden, umso kuscheliger wird es an der Tabellenspitze. Nach dem 3:1-Auswärts-Erfolg des TSV Horn in Schlangen steht die Welsandt-Elf jetzt punktgleich mit der Fortuna an der Tabellenspitze. SuS-Kapitän Niklas Schnitger spekuliert: „Ich denke mal, dass Belle-Cappel-Leopoldstal nach diesem Spiel sagen wird: Okay, Arbeits-Sieg, drei Punkte sind wichtig, die nehmen wir mit.“

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Von Henning Klefisch

Mehr vom Spiel haben die Ost-Lipper, die durch Finn Niederkrome in der 24. Minute den 1:0-Führungstreffer erzielen.

Finn Niederkrome

Nach einem völlig überflüssigen Ballverlust haben die Gäste dann leichtes Spiel Schnitger spricht von einem Geschenk, was seine Jungs den Gästen in dieser Szene machen. Die SG-Jungs haben reichlich Ballbesitz, doch wissen damit nicht so recht etwas anzufangen. Nur fünf Minuten nach dem 0:1 schickt der Referee Daniel Senkiw mit Perwer Amouka den ersten Pivitsheider vom Spielfeld. Er soll wohl nachgetreten haben. Nach 65 Minuten folgt der nächste Übeltäter in Richtung vorzeitiger Duschwahl. Fabian Schramm vollzieht bei seinem Gegenspieler einen ausgiebigen Materialtest, was folgerichtig zur Hinausstellung per Ampelkarte führt. „Das hat uns komplett das Genick gebrochen“, ärgert sich Schnitger. In dann doppelter Überzahl gelingt es Justin Noah Pais Cardoso, dies erst nach 86 Minuten, für die Entscheidung mit seinem Treffer zum 2:0 zu sorgen. Hier nutzt der flinke Portugiese den Freiraum, weil die Hausherren mehr Risiko gehen, was automatisch lukrative Spielfeldzonen offenlegt. Welsandt kritisiert bei Lippe-Kick: „Trotz der Überzahl bekommen wir nichts richtig Zwingendes zustande.“ Als ein ausgemachtes Problem hat sich erwiesen, dass „der letzte Ball oft sehr umständlich gespielt wird.“

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SuS Pivitsheide bäumt sich in doppelter Unterzahl auf

„Mit neun Mann so dagegenzuhalten, dass wir es immer noch geschafft haben, die Räume anzulaufen, selbst noch einmal eigene Chancen zu kreieren, wie etwa einen Pfostenschuss, das ist stark. Da bin ich wirklich stolz auf meine Mannschaft, das war richtig gut heute“, zeigt Schnitger sich von diesem Auftritt wahrlich beeindruckt.

Niklas Schnitger

„Wir haben richtig gut agiert, sehr diszipliniert gearbeitet, spätestens nach der ersten Unterzahl haben wir ein gutes Spiel gemacht, sind alle wach gewesen.“ Mit dieser Mentalität lässt sich auf Dauer absolut erfolgreich arbeiten. In Anbetracht all dieser Umstände willigen sie dieser 0:2-Niederlage ein. Nicht nur gefühlt ist für die Pivitker in diesem Match „mehr drin.“  Vor allem dann, wenn elf gegen elf Akteure tatsächlich bis zum Schlusspfiff gespielt hätten. Viel mehr Offensivaktionen, als tatsächlich diese beiden Tore hat er von der Spielgemeinschaft an diesem Nachmittag nicht beobachtet. Diese Leistungssteigerung im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei BHK verbessert die Laune und auch die Zuversicht, um möglichst bald die nötigen Zähler für den Klassenerhalt einfahren zu können. Der siegreichen Spielgemeinschaft aus Belle-Cappel-Leopoldstal beglückwünscht er an dieser Stelle zum Auswärts-Dreier. Die eigene Enttäuschung dominiert jedoch eindeutig.

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„Wirklich nicht schön anzusehen“

Der Zweck heiligt alle Mittel? Nicht immer, denn dieser Auftritt vom Aufstiegs-Anwärter war eher fad.

Timo Welsandt

Und dementsprechend bescheinigt Timo Welsandt seiner SG Belle-Cappel-Leopoldstal „kein gutes Spiel.“ Man muss den Fußball wirklich sehr lieben, um dieser Partie etwas Positives abgewinnen zu können. Welsandt gibt zu: „Wirklich nicht schön anzusehen, Pivitsheide schlägt jeden Ball, ob Gegnerdruck oder nicht, lang in unsere Hälfte.“ Was sich ebenfalls als ein echter Störfaktor erwiesen hat: „Ständig Foulspiele, fürchterlich.“ Am Ende zählt allerdings der Ertrag, weshalb der Gäste-Trainer ganz sachlich und völlig richtig bilanziert: „Nun gut, drei Punkte und weiter!“

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Fazit: Unberechtigt ist dieser Sieg keinesfalls. Die Pivitsheider schwächen sich selbst allerdings massiv, weshalb es interessant zu beobachten gewesen wäre, wenn dieses Spiel an der Hebbelstraße in Gleichzahl zu Ende geführt worden wäre.

Tore:
0:1 Finn Niederkrome (24. Min.)
0:2 Justin Noah Pais Cardoso (86. Min.)