SuS Pivitsheide belohnt sich nach Aufholjagd

Spielbericht

(ab). Der SuS Pivitsheide kann gegen den TuRa Heiden eine Niederlage gerade noch abwenden und holt beim 3:3 einen Zähler. Dabei sieht Heiden fast schon wie der sichere Sieger aus.

Von André Bell

Niklas Schnittger

Wie unterschiedlich man ein Fußballspiel wahrnehmen kann, ist wunderbar an diesem Beispiel zu erkennen. Selbstredend sehen beide Seiten ihr Team im Vorteil. So sagt SuS-Kicker Niklas Schnittger beispielsweise: „Ich finde, wir sind gut ins Spiel gekommen und haben grundsätzlich die gesamte Zeit über deutlich mehr vom Spiel gehabt.“ Bevor das 1:0 für Heiden fällt, hat der SuS Pivitsheide „selbst zwei, drei sehr gute Gelegenheiten in Führung zu gehen“. Ganz anders nimmt TuRa-Coach Alexander Grau das Spielgeschehen wahr: „Da die Vorbereitung bei uns nicht so optimal lief und auf dem Platz drei Leute standen, die bis Samstag noch positiv waren, sowie ein weiterer grippal angeschlagener Spieler, standen die Vorzeichen nicht so gut. Daher war ich umso mehr überrascht, wie das Spiel in den ersten 55 Minuten lief. Wir waren in allen Belangen die klar bessere Mannschaft und hätten bis zu diesem Zeitpunkt auch höher führen müssen.“

Unverricht-Doppelpack bei Comeback

Maximilian Unverricht

Nach dem 1:0 durch Maximilian Unverricht, ein direkt verwandelter Freistoß, lag „eher der Ausgleich in der Luft als das 2:0 für Heiden“, meint Niklas Schnittger. Mit einem mustergültigen Chippass setzt Rene Bertels erneut Unverricht in Szene, der eiskalt volley verwandelt. „Auch danach waren wir die spielbestimmende Mannschaft gegen einfallslose Pivitsheider“, so Alexander Grau. Ein Freistoß von Nico Zimmermann sorgt kurz vor der Halbzeit für das 1:2. Der Freistoß „war eigentlich keiner“, meint der TuRa-Coach, zudem wird der „harmlose Freistoß von unserem Torhüter falsch eingeschätzt, sodass er in der kurzen Ecke eintrudelt“. Auch vom Anschlusstreffer haben sich die Gäste „nicht beirren lassen und weiterhin das Spiel diktiert“. Mit dem 2:1 für Heiden geht es in die Kabinen.

„Unstrittige Rote Karte“ verändert das Spiel

Dort nehmen sich die Gäste vor, „schnellstmöglich das 3:1 zu machen, was auch super funktioniert hat“. Ein Einwurf wird per Kopf zu Christian Böckhaus verlängert, der zum 3:1 einschieben kann. „Auch nach dem zwischenzeitlichen 1:3 direkt nach der Halbzeit haben wir uns keineswegs verunsichern lassen, das ist ein positiver Aspekt, den wir mitnehmen können“, lobt Niklas Schnittger. Aber „teilweise sind es leider immer wieder die Schläfrigkeiten, die uns das Spiel fast komplett versauen. Wir machen uns das Leben immer noch zu oft unnötig zu schwer. Wir müssen weiter hart arbeiten, dass wir das schleunigst abstellen.“ Es folgt der Knackpunkt im Spiel des TuRa Heiden, als Maximilian Unverricht nach einem Foul an ihn „ein Riesenfauxpas unterläuft und er mit Ablauf den Gegner wegschubst. Eine unstrittige Rote Karte“, hadert Alexander Grau. „Danach mussten wir uns taktisch neu sortieren und auswechseln, was sicherlich dem Spiel einen Bruch gegeben hat. Wir haben dann weitestgehend gut verschoben, sodass Pivitsheide immer wieder mit langen Bällen nach vorn agiert hat.“

Töws bringt SuS wieder ran

Samuel Töws

Mit einem Mann weniger schwinden die Kräfte aber zusehendes, der SuS Pivitsheide bekommt Oberwasser und kommt durch Samuel Töws auf 2:3 heran. Töws ist eher am Ball als der Heiden-Keeper, der überhastet aus seinem Kasten kommt, umläuft den Schlussmann und schiebt zum Anschlusstreffer ein. In der Folge haben es die Hausherren „verpasst, frühzeitig das 3:3 zu machen, weil wir es nicht so richtig geschafft haben, den Druck hochzuhalten und Torchance um Torchance zu kreieren“, ärgert sich Niklas Schnittger. Denn sonst wären sogar drei Punkte und der erste Heimsieg der Saison drin gewesen, „auch, wenn spielerisch weiterhin noch sehr viel Luft nach oben ist“. Auf der Gegenseite verpasst es der TuRa Heiden aber auch, den Sack zuzumachen, weil die sich bietenden Kontermöglichkeiten nicht gut zu Ende gespielt werden.

Amouka sichert SuS den Punkt

Alexander Grau

Und so kommt, was kommen muss. Nach einem Standard wird der Ball am zweiten Pfosten immer länger und ein Perwer Amouka drückt den Ball zum 3:3 über die Linie. Der SuS Pivitsheide rettet spät, aber verdient einen Zähler. Im Nachhinein muss man „natürlich von einem gerechten Remis sprechen, weil Pivitsheide in Überzahl den Druck erhöht hat und so auch verdient zum Ausgleich kommt“, meint Alexander Grau einerseits. Andererseits sind es auch „zwei Geschenke von uns, die zu Toren führen. Zudem bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass ohne Rote Karte das Spiel klar an uns geht. Aber so ist es nun mal. Glückwunsch zum Punktgewinn an den SuS.“ Niklas Schnittger und seine Mitstreiter freuen sich über das Remis: „Kompliment an meine Mannschaft. Die Einstellung passte und das ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch, wenn die Enttäuschung über den nur einen Punkt noch überwiegt.“

Unterschiedliches Schiedsrichter-Urteil

Und damit noch einmal zurück zur Aussage zu Beginn des Berichts, dass Urteile über eine Situation oder Leistung völlig unterschiedlich ausfallen können. So auch am Beispiel des Unparteiischen Jona Gadow. Über den sagt Niklas Schnittger nämlich: „Einige für mich unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters auf beiden Seiten haben das Spiel aus unserer Sicht leider zusätzlich sehr zerfahren gemacht.“ Alexander Grau dagegen ist zufrieden mit der Schiedsrichter-Leistung: „Der junge Schiedsrichter hat sehr gut gepfiffen.“

Fazit: Der TuRa Heiden lässt nach zweimaliger Zwei-Tore-Führung zwei Punkte liegen, mit einem Mann weniger kann die Grau-Elf aber auch nicht mehr dagegenhalten. Der SuS Pivitsheide sichert sich einen verdienten Punktgewinn.

Tore:

0:1 Maximilian Unverricht (13. Min.)

0:2 Maximilian Unverricht (19. Min.)

1:2 Nico Zimmermann (41. Min.)

1:3 Christian Böckhaus (49. Min.)

2:3 Samuel Töws (63. Min.)

3:3 Perwer Amouka (86. Min.)