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SV Rojhilat Bad Salzuflen — TuS RW Grastrup/Retzen II

Vorschau

Gündüz-Doppelpack zum Sieg

(ab). Der SV Rojhilat Bad Salzuflen baut seine Serie gegen den TuS Rot-Weiß Grastrup-Retzen II aus. Dank eines Doppelpacks von Mehmet Gündüz gewinnen die Kurstädter mit 2:1, zum neunten Mal in Folge bleibt man gegen die Rot-Weißen ohne Niederlage. Doch leider steht nicht nur das sportliche im Vordergrund, dazu aber später mehr.

Der SV Rojhilat Bad Salzuflen und die Gäste aus Grastrup-Retzen liefern sich ein kampfbetontes Spiel. An Schönspielerei ist auf dem Hartplatz ohnehin nicht zu denken. Eine unschöne Aktion gibt es gleich zu Beginn, nach hartem Einsteigen muss TuS-Kicker Dominic Exner mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ins Krankenhaus. Lippe-Kick wünscht gute Besserung.

Von einem verdienten Sieg spricht nach dem Spiel Rojhilat-Coach Saleh Maan, außerdem hat seine Elf viel Pech im Abschluss. „Nach der ersten Halbzeit hätte es schon 3:0 stehen müssen“, so Maan, denn: „Hassan Derbas (Bild links) trifft zweimal die Latte, Imad Kotlo genauso.“ Einmal findet der Ball dennoch den Weg ins Tor, nach einem langen Ball ist Mehmet Gündüz frei vor dem Tor und lässt TuS-Keeper Christopher Echterhof keine Chance. Es bleibt der einzige Treffer in der ersten Halbzeit, weil von den Gästen nach vorne nur wenig Gefahr ausgeht.

Aber auch in der zweiten Hälfte verfolgt die Gastgeber das Pech weiterhin. „Es ist wieder Hassan Derbas, der Pech hat und einmal Latte und einmal Pfosten traf“, so Maan, der hadert: „Die Chancenverwertung bei uns war zwar mangelhaft, aber trotzdem drei Punkte, das ist das wichtigste.“ Erneut ist es Gündüz, der die Gastgeber auf die Siegerstraße bringt. Tim Spilker (Bild rechts) kann in der Schlussphase noch auf 1:2 verkürzen, für mehr reicht es für Grastrup-Retzen II hier aber nicht. „Wir haben es dem Gegner zu oft zu leichtgemacht, um auf unser Tor zu kommen“, findet TuS-Coach Timo Drechshage. Hinzu kommt: „In der Offensive fehlte zu häufig der finale pass. Mit einem Tucken Glück holen wir einen Punkt“, den gibt es aber „leider nicht.“

Dissonanzen nach dem Spiel

Doch es ist nicht die Niederlage seiner Mannschaft, die Timo Drechshage (Bild links) auf die Palme bringt, sondern vielmehr der Gegner: „Ich weiß, dass Randgeschichten immer unerwünscht sind für die Presse, gerade, wenn es um unsere südländischen Freunde geht, aber ich spreche einigen Trainern und Spielern hiermit aus der Seele, was auch einfach mal geschrieben werden muss, dass das komplette Verhalten auf und neben dem Platz dieses Vereins einfach unterste Schublade ist, seit Jahren. Strafe folgt auf Strafe, es wird belogen und gemauschelt und jeder Schiri ist froh, abends heil auf dem Sofa zu sitzen, ebenso die Mannschaften die gegen sie spielen. Da verliert man die Lust, dort um drei C-Liga-Punkte zu kämpfen und Geschichten der jüngsten und längeren Vergangenheit belegen dies. Warum ändert sich nichts? Es wird nicht gehandelt und die, die darunter leiden, sind die Mannschaften, Zuschauer und Schiedsrichter. Ich kann verlieren, aber das braucht kein Sportler. Es wäre schön, wenn dies in den Bericht hineinkommt, da viele Vereine öffentlich geschwiegen haben. Ich möchte darüber nicht schweigen. Auf deutsch: Das ist ein riesen Sauhaufen, von A bis Z, keine Ausweich-Trikots, keine Fahnen am Platz und am Rand ein Ball. Am ganzen Platz. Dazu kein Internet und beschimpfen lassen muss man sich auch noch. Da hört es auf.“

Konfrontiert mit den Vorwürfen äußert sich Rojhilat-Coach Saleh Maan (Bild rechts) dazu wie folgt: „Erstens: In der ersten Halbzeit kamen die Beleidigungen vom Trainer von Retzen ins Feld zu meinen Spielern. Zweitens: Wenn er möchte, schenken wir ihm zwei Bälle und wir haben dann noch immer genügend Bälle da. Drittens: Wir haben seit der Gründung unserer Mannschaft keine einzige Anzeige wegen Schlägerei, obwohl es manchmal sogar verdient wäre. Viertens: Die können die auch einen Satz Trikots von uns geschenkt bekommen. In der letzten Saison haben wir in gelb-schwarzen Trikots gespielt, davor das Jahr in komplett schwarz, davor in rot, jetzt in weinrot und wir haben auch noch blaue Ausweichtrikots. Wegen der Fahnen hat er recht, die hatte ich in Rinteln vergessen. Aber wenn er mochte, kann er da auch einen Satz von bekommen. Fünftens: Ohne Emotionen macht es keinen Spaß. Wir sind mit Leidenschaft SV Rojhilat. Außerdem haben wir nach dem Spiel Aras Derbas von Retzen in unsere Kabine eingeladen auf was zu trinken, da wir ihn persönlich kennen. Ich weiß nicht, wo wir da Stress hatten. Im Gegenteil, nach dem Spiel haben die Retzener den Schiri angegriffen und nicht wir. In der Kabine hat doch noch einer von Retzen gelb bekommen und nicht einer von uns.“

Und einmal in Fahrt hat Saleh Maan noch mehr zu sagen, der das Problem nicht bei seiner Mannschaft sieht: Das Problem sind nicht die Spieler. Wir haben teilweise über 100 Zuschauer auf unserer Seite, da kann man nicht allen den Mund verbieten. Die Fans sind heißer als die Spieler. Von außen geben 20 Leute den Rat zu schießen, jeder der draußen ist will gerne helfen und ist ein Ratgeber. Aber da sind wir sogar stolz drauf, die bringen immer Stimmung mit. Gegen Retzen waren sogar zwei, drei Leute auf unserer Seite, die aus Lemgo da waren und zwei, drei aus Lage. Zwei kommen jedes Spiel aus Bielefeld, dann haben wir welche aus Celle, die ab und an dabei sind. Ich persönlich komme aus Rinteln und bin gerne der Trainer, auch, wenn es hier genügend Vereine gibt, ich bleibe da gerne.“

Fazit: Der Sieg geht für den SV Rojhilat Bad Salzuflen, der mit den drei Zählern weiterhin ganz dick im Geschäft um den Relegationsplatz mitmischt. Der TuS liegt nach nur einem Punkt aus den letzten zwei Spielen jetzt sieben Zähler hinter Rang zwei. Zu den „Randgeschichten“, wie Timo Drechshage es bezeichnet, kann sich nach den Aussagen beider Trainer jeder sein eigenes Bild machen.

Tore:

1:0 Mehmet Gündüz (17. Min.)

2:0 Mehmet Gündüz (52. Min.)

2:1 Tim Spilker (83. Min.)

Details

Datum Zeit
15. Oktober 2017 90'

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