Werl-Aspe II fehlt der Punch

Spielbericht

(hk). Erneut verliert der SV Werl-Aspe II ein Heimspiel zu null. Nach dem 0:5 gegen Yunus Lemgo folgt am Donnerstagabend ein deutlich knapperes 0:1 gegen den FC Union Entrup. Der Wunsch ist klar: Bitteschön eine Reaktion nach dem Yunus-Desaster zeigen. Das gelingt allerdings nur bruchstückhaft, denn nach der erneuten Niederlage stecken die Asper weiterhin knöcheltief im Abstiegsmorast. Das Problem: Rund eine Stunde benötigt der Gastgeber, um einen Einstieg in die Partie zu finden.

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Von Henning Klefisch

Timm Lessow

Ein wenig aufmunternd, dass die Anfangsphase im Vergleich zum Yunus-Match etwas schwungvoller ist. Trotzdem sind die innere Unruhe und die Pomadigkeit in vielen Situationen sichtbar. Im direkten Duell fehlt die letzte Überzeugungskraft beim Pressing. Die Entruper freuen sich über diesen wenig zupackenden Auftritt der Hausherren und setzen mit geschickten Zuspielen ihre Angreifer immer wieder in Bewegung. Gegen die Asper-Abwehr beißen sie sich allerdings die Zähne aus. Wenn der Ball aber von den Hausherren gewonnen wird, ist er schnell wieder weg, da im Aufbauspiel die Präzision fehlt. Wenn tatsächlich der SV Werl-Aspe II das Spielgerät auf das gegnerische Gehäuse knallt, ist FCU-Fänger Timm Lessow zur Stelle. Ergo stellt Grimm bei Lippe-Kick fest: „Es brannte wenig an, weder bei uns noch bei Entrup.“ Wenn, dann müssen wirklich Standardsituationen herhalten. Oder auch, wenn ein Pass falsch eingeschätzt wird. Nach 28 Spielminuten fällt allerdings schon der Treffer des Tages. Die Unioner passen das Spielgerät über die rechte Außenbahn, ehe die Kugel zum Entruper Angreifer gelangt. „Dieser kam in dem „Zweikampf“ gegen Hidir Oezer laut schreiend zu Fall“, so Grimm. Referee Waldemar Hundsdörfer sanktioniert diese Aktion mit einem Elfmeter. „Ob das berechtigt ist, kann ich leider nicht sagen. Beide Beteiligten haben diesen Zweikampf unterschiedlich aufgefasst“, berichtet der O-Ton-Geber bei Lippe-Kick. Wie dem auch sei. Union-Legende Ulrich Bornscheuer (Bild rechts) verwandelt diesen Strafstoß präzise, halbrechts und mit Wucht. Der Asper Fänger Alexander Peters ahnt die richtige Ecke, doch der Ball ist letztlich zu hart geschossen, um ihn abzuwehren.

Chancenreiche zweite Halbzeit

In den zweiten Abschnitt geht der SV Werl-Aspe II mit der eindeutigen Absicht, für die Wende in diesem Spiel zu sorgen. Coach Stefan Tappe (Bild links) sorgt allerdings zunächst für ein Kabinen-Donnerwetter, erörtert in einer gut wahrnehmbaren Rhetorik, wie groß die Bedeutung von diesem Spiel ist. „Entrup hat sich natürlich viel vorgenommen, doch wurden sie etwas von unserem Auftritt überrascht. Wir waren präsenter, gingen früh in die Zweikämpfe und fighteten um jeden Ball. Gute Chancen waren der Lohn, doch reichte es nicht zum Tor.“ Die Entruper Defensive ist vielbeschäftigt. Zugleich bieten sich für die Gäste einige spannende Kontermöglichkeiten, denn durch das erhöhte Risiko der Asper eröffnen sich automatisch Räume. Mehrfach haben sie das zweite Tor auf dem Fuß. Ab Mitte vom zweiten Spielabschnitt intensiviert der SV Werl-Aspe II das Risiko, doch es mangelt an der letzten Gelassenheit und auch Cleverness, um sich mit einem Torerfolg zu belohnen. Vor allem Lessow tritt häufiger als Retter für sein Team in Erscheinung.

Zu spät aufgewacht

Marius Grimm bilanziert abschließend bei Lippe-Kick: „Wir haben durch das späte Erwachen unnötig Punkte hergeschenkt. Der Einsatz aus dem letzten Drittel über die gesamten 90 Minuten, hätte vermutlich früh für klare Verhältnisse gesorgt. Aber so fehlte das Quäntchen Glück für wenigstens die Punkteteilung. Nun reisen wir nach Helpup. Ebenfalls ein nicht einfacher Gegner.“

Fazit: Die Mannschaft vom SV Werl-Aspe II tut und macht, ist fleißig, doch Entrup-Fänger Timm Lessow ist die Endstation. Weil der letzte Punch und die Kreativität fehlen, ist diese knappe Heimniederlage nicht unverdient.

Tor:
0:1 Ulrich Bornscheuer (per Elfmeter; 28. Min.)