SV Werl-Aspe III siegt mit Luft nach oben

Spielbericht

(hk). Absolut einleuchtend und nachvollziehbar klingt die Devise von SV Werl-Aspe III-Kicker Marius Grimm, der nach der Minusleistung seiner Jungs bei der Niederlage bei der Asemisser Dritten verlangt, diese „Leistung vergessen zu machen.“ Gegen das Tabellenschlusslicht SC Lemgo/West II soll es wieder in die Erfolgsschiene gehen. „Auf dem Papier ein leichter Weg, aber nicht unterschätzen“, warnt Grimm mit erhobenem Zeigefinger. Deshalb gibt er diese Marschroute via Lippe-Kick aus: „Also volle Konzentration und keine großen Experimente.“

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Von Henning Klefisch

Aus einer geordneten Struktur soll der Gast früh unter Druck gesetzt werden. Der Favorit möchte nach Möglichkeit schnell für klare Verhältnisse auf dem heimischen Kunst-Grün sorgen. Die schwersten Entscheidungen muss das Trainer-Team bereits vor dem Anpfiff fällen. Wer darf in die Startformation? Verschiedene Faktoren müssen berücksichtigt werden, aber das Gespann trifft eine Entscheidung. Die ersten Neun werden klar auf ihre Aufgaben eingestellt und aufs Grün geschickt. Aber auch die Ersatzbank lauscht aufmerksam zu, denn diese soll sich im Verlauf des Spiels nahtlos in das System einfügen.

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Strittige Szenen sorgen für Kreilaus-Unmut

Bereits von Sekunde eins präsentieren sie sich aktiv auf dem Platz. Der Gast von der West-Alm wird früh unter Druck gesetzt und die Räume werden eng gehalten. Ausschließlich eigene Befreiungsschläge lassen den Gast durchschnaufen. Die Werl-Asper suchen dagegen die Lücken und Wege zum Torerfolg.

Marcel Göbel

Bereits nach vier Minuten zappelt der Ball nach einem Tor von Marcel Göbel das erste Mal im Netz. Für den Gäste-Trainer Andre Kreilaus ist dies ein Gegentor, „was nicht hätte zählen dürfen.“ Den Grund für seinen Unmut liefert er prompt hinterher: „Wegen eines ganz klaren Handspieles im Vorfeld.“ Wenige Augenblicke später hätte nach seinem Ermessen ein Elfmeterpfiff erfolgen müssen. Der SC Lemgo/West II-Coach schildert die besagte Szene wie folgt: „In dieser Situation wurden unserem Stürmer volle Lotte die Beine weggetreten.“ Sascha Herde (Bild links) heißt der Betroffene, der verletzungsbedingt wenige Minuten später vorzeitig das Spielfeld verlassen muss. Von der Vorstellung vom Unparteiischen zeigt Kreilaus sich nicht unbedingt angetan, beobachtet er doch „noch einige Situationen“, die vom Spielleiter „unglücklich bewertet wurden.“

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„War unserem Spiel nicht anzusehen, dass wir es kontrollieren“

Julian Sander

Etliche weitere Möglichkeiten erarbeiten sie sich, doch es dauert bis zur 20. Minute, bis es den zweiten Treffer gibt. Wieder ist Göbel erfolgreich. Die Lemgoer kommen immer mal wieder durch schnelle lange Bälle aus ihrer Hälfte heraus, können aber nichts Nennenswertes daraus erarbeiten. „Unser „Zu null“-Torwart Julian Sander stand parat, um die durchkommenden Bälle aufzunehmen“, berichtet Grimm gegenüber Lippe-Kick. Erst kurz vor der Pause und nach einigen sehr guten Möglichkeiten zappelt der Ball wieder im Netz. Spieler-Trainer Thomas Herrmann (Bild rechts) ist erfolgreich Trotz hoher Präsenz auf dem Feld, vielen Möglichkeiten zu Torerfolgen und der deutlichen Führung „war es unserem Spiel nicht anzusehen, dass wir es kontrollierten“, bemängelt der WA III-Kicker. Das soll in der zweiten Hälfte besser werden.

Nur noch Bozkir ist im zweiten Abschnitt erfolgreich

Ediz Bozkir

Nach dem Pausentee und der Nachjustierung geht es in die zweite Hälfte. Die Hausherren bekommen nun mehr Kontrolle im Spiel und können sich wieder viele Chancen erspielen, aber wie bereits in der ersten Hälfte gehen sie sehr verschwenderisch mit diesen gebotenen Möglichkeiten um. Es ist zum Haare raufen. Beste Möglichkeiten werden verschenkt oder zu ungenau zu Ende gespielt. So lassen sie dem Gast noch eine geringe Hoffnung für ein wenig Erfolg. Wie kann man die niedrige Erfolgsquote noch unterstreichen? Natürlich mit einem berechtigten und dann ebenfalls nicht zum Torerfolg genutzten Strafstoß. Den einzigen Treffer in der zweiten Hälfte kann Ediz Bozkir eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff für sich verbuchen.

„Aber es hat nicht sollen sein“

Marius Grimm

Marius Grimm bilanziert abschließend gegenüber Lippe-Kick: „Am Ende stehen (nur) vier Tore und drei Punkte. Wie diese erreicht wurden und wie das Spiel hätte ausgehen können, wenn dies oder das passiert wäre, ändert am Ende nur wenig“, zeigt er sich pragmatisch. Um zugleich ehrlich einzuräumen: „Gerne hätten wir etwas mehr für unser Torverhältnis getan, aber es hat nicht sollen sein.“ Das Salze-Derby folgt im nächsten Match: „Eins ist gewiss, so verschwenderisch dürfen wir gegen Grastup-Retzen II am kommenden Wochenende nicht sein. Denn hier erwartet uns im ersten Spiel der Rückrunde ein sehr heißes Derby.“ Die bisherige Erfolgs-Story nahm nämlich dort ihren Anfang, gab es zum Saisonauftakt hier einen Sieg zu bejubeln. „Dieser hat dort mit Sicherheit einen faden Beigeschmack hinterlassen. Entsprechend heiß wird der Gast anreisen. Sie werden mit Sicherheit eine Revanche einfordern und wir müssen die entsprechende Antwort präsentieren. Es wird ein heißer Tanz“, kündigt Grimm an. Deshalb darf man gespannt sein, ob die Männer vom Heerser Bruch dabei einen kühlen Kopf bewahren. Um 12.30 Uhr erfolgt am Sonntag der Anstoß auf dem Kunstrasengeläuf im Asper Schulzentrum.

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„Das Ergebnis spiegelt nicht das Spiel wider“

Mit der eigenen Darbietung zeigt sich Andre Kreilaus, der Chef-Trainer des SC Lemgo/West II, hochzufrieden.

Andre Kreilaus

Er attestiert seinen Schützlingen, „ein sehr gutes Spiel abgeliefert“ zu haben. Um hiernach diesen Auftritt in einen Gesamtzusammenhang zu rücken: „Im Großen und Ganzen haben wir eines der besten Spiele in dieser Saison abgeliefert. Großes Kompliment an meine Schützlinge. Die haben alles gegeben, was ging.“ Insbesondere sein Schlussmann Christian Kamphausen (Bild links) wächst zeitweise über sich hinaus. „Er hat heute wieder sehr, sehr, sehr gut gehalten“, lobt er den erfahrenen Keeper überschwänglich. Um dieses Lob zu unterfüttern, liefert Andre Kreilaus anschauliche Beispiele. Unvergessen ist eine Szene, als er innerhalb von einem flüchtigen Zeitintervall eine Dreierchance der Werl-Asper mit unfassbaren Reflexen pariert. Kreilaus staunt nicht schlecht: „So schnell muss man erstmal reagieren können. Chapeau.“ Um eine Stütze in der Defensive zu sein, hofft Andre Kreilaus, dass sein verlässlicher Keeper ebenfalls in den folgenden Partien das Tor der Westler hütet. Nach dieser beeindruckenden Performance der Männer von der West-Alm steht für den SC-Trainer im Gespräch mit Lippe-Kick fest: „Statt 4:0 hätte es am Ende eigentlich 2:1 für den SV Werl-Aspe III stehen müssen.“ Was er damit zum Ausdruck bringen möchte: „Das Ergebnis spiegelt nicht das Spiel wider und ist viel zu hoch ausgefallen.“

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Fazit: Diese drei Punkte gehen völlig verdientermaßen an den SV Werl-Aspe III. Allerdings leiden sie unter einer eklatanten Verschwendungssucht im Umgang mit den Tormöglichkeiten, weshalb sie einen höheren Sieg auf leichtfertige Art und Weise verpassen. Überragend ist der SC Lemgo/West II-Keeper Andre Kreilaus, der mit unglaublichen Paraden zu gefallen weiß.

Tore:
1:0 Marcel Göbel (5. Min.)
2:0 Marcel Göbel (20. Min.)
3:0 Thomas Herrmann (42. Min.)
4:0 Ediz Bozkir (75. Min.)